Equal Pay Day am 16. Oktober 2022 / Frauen arbeiten in Oberösterreich von nun an 77 Tage gratis

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 15.10.2022)

Am 16. Oktober 2022 haben Männer in Oberösterreich bereits jenes Einkommen erreicht, wofür Frauen noch bis Jahresende arbeiten müssen – Oberösterreichs Frauen arbeiten 77 Tage „gratis“! LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander: „Um Einkommensgerechtigkeit zu schaffen, muss die Einkommensschere weiter geschlossen werden. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit muss im 21. Jahrhundert eine Selbstverständlichkeit sein. Frauen müssen im Beruf das gleiche leisten wie Männer und müssen dafür auch die gleiche Entlohnung erwarten dürfen“. 

Deutliche Lohnlücke zwischen Frauen und Männern

Der Equal Pay Day macht jährlich auf den Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern aufmerksam. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit sollte 2022 selbstverständlich sein. Dem ist aber nicht immer so. Es zeigt sich zwar in den letzten Jahren ein Rückgang des geschlechtsspezifischen Lohnunterschieds, Frauen verdienen dennoch nach wie vor deutlich weniger als Männer. 
„Oberösterreich ist das Land der Möglichkeiten, was gleichbedeutend mit dem Land der Chancengleichheit ist. Das bedeutet, dass nicht das Geschlecht bestimmt, was man erreichen kann. Das gilt für alle Frauen, die in Oberösterreich leben. Daher ist es ein unabdingbares Ziel, die Einkommensschere zu schließen, um damit auch Einkommensgerechtigkeit zwischen Frauen und Männern zu schaffen. Denn wir wollen das Potenzial von Frauen nicht durch falsche Rollenbilder verlieren. Wer Oberösterreich stark machen will, kann es sich nicht leisten, Talente zu verschwenden“, betont Haberlander. 

„Krisen-Effekt“ führt zu positiver Verzerrung

Für die Berechnungen des Equal Pay Day im aktuellen Kalenderjahr wurden die Einkommenszahlen aus dem Pandemiejahr 2020 herangezogen. Hier zeigt sich eine deutliche Verkleinerung des prozentuellen Einkommensunterschieds und eine Verschiebung des „Tages“ nach hinten. Es ergibt sich statistisch eine positive Verzerrung im Vergleich zum Vorjahr. Im Gegensatz dazu führte bei den Männern ein vor allem kurzarbeitsbedingter Wegfall der bezahlten Überstunden zu einem geringeren Anstieg des Durchschnittseinkommens. Der Einkommensunterschied verkleinert sich somit, ist aber trotz der positiven Verzerrung immer noch zu hoch. 
„Durch den „Krisen-Effekt“ dürfen wir uns nicht täuschen lassen! Der Gender Pay Gap ist auch trotz der Verzerrung immens hoch und alle sind gefordert, mit vereinten Kräften an der Schließung der Einkommensschere zu arbeiten“, so LH-Stellvertreterin Haberlander. 

Gründe und Maßnahmen

Die Gründe für den Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern sind vielschichtig und reichen von der Berufswahl über Kinder- und Pflegezeiten bis hin zum Umstand, dass in vielen Fällen nach einer Teilzeitbeschäftigung nicht mehr der Weg zurück in die Vollzeitbeschäftigung gefunden wird bzw. es für Teilzeitbeschäftigte schwierig ist, in gut bezahlte Führungspositionen zu kommen.
„In guter Bildung und Ausbildung von Frauen liegt der Schlüssel zur Gleichstellung. Die Erhöhung des Frauenanteils in technischen Schulen und Studienrichtungen ist mir daher ein besonders Anliegen. Ich appelliere bei diesem wichtigen Thema auch stark an die Wirtschaft, gleiche Arbeit mit gleichen Löhnen abzugelten, über alle Branchen hinweg“, betont Haberlander weiters. 

Unterstützung bietet die Serviceeinrichtung Kompass, die Unternehmen und Eltern dabei berät, Beruf und Familie besser vereinen zu können. Das Frauenreferat des Landes Oberösterreich hat zudem Initiativen entwickelt, um Mädchen und Frauen für technisch-naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern und sie zu unterstützen, Führungspositionen wahrzunehmen, etwa durch den Girls‘ Day, FIT – Frauen in die Technik, das HTL-Mentoring und vielem mehr.

 

Bilder zum Download

LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander im Halbportrait. Quelle: Land / Andreas Krenn, Verwendung mit Quellenangabe (1,18 MB).

Bildtext: LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander