Naturschutzreferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner zum Tag der Milch: Milchbauern und Landwirte sind starke Partner im Naturschutz

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 31. Mai 2022) 

Der 1. Juni ist der Tag der Milch. Grund genug, sich darüber Gedanken zu machen, wo unsere Milch herkommt, wer sie erwirtschaftet und wie die Politik Synergien zwischen Landwirtschaft und Naturschutz nutzen kann. Natur und Artenschutz fußen in Oberösterreich nicht ausschließlich auf Gesetzen und Verordnungen, sondern im Wesentlichen auf dem Modell des Vertragsnaturschutzes. Hier sind insbesondere unsere Landwirt/innen essentielle Partner, da sie schließlich nicht nur in, sondern von unserem Land leben. Durch behutsame Nutzung von Flächen, extensive Mahd und der Erhaltung von Buschzeilen und Blühstreifen zwischen den Feldern, leistet die Landwirtschaft in enger Zusammenarbeit mit dem Naturschutz einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung einer artenreichen Natur. 

Aber nicht nur durch den Vertragsnaturschutz, sondern auch durch Bewusstseinsbildung und Wissensvermittlung, werden Natur- und Artenschutz in Oberösterreich gestärkt. Seit mehr als einem Jahr kooperieren die Abteilung Naturschutz und zwei oberösterreichische Milchbetriebe. Über ein Monat lang werden Naturschutzinfos auf einer Seitenfläche der Milchpackungen aufgedruckt, um Konsumentinnen und Konsumenten die Möglichkeit zu geben, sich über den Artenschutz in Oberösterreich zu informieren. Der diesjährige Schwerpunkt „Insekten“ soll insbesondere auf das zunehmende Artensterben von Insekten hinweisen, da die Biomasse von fliegenden Insekten zwischen 1989 und 2014 insgesamt um über 75(!) Prozent zurückgegangen ist. Auch die Molkereibetriebe und die oberösterreichischen Landwirt/innen haben daher großes Interesse daran, dieser Entwicklung entgegenzuwirken, um letztendlich die Versorgungssicherheit mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln für unsere heimische Bevölkerung sicherstellen zu können. 

„Für mich als Naturschutzreferent schließen sich die Anliegen des Natur- und Artenschutzes und jenen der Landwirtschaft nicht aus. Ganz im Gegenteil, denn es gibt viele Synergien, welche wir zum Wohle unserer Heimat nutzen können. Heute, am Tag der Milch, ist eine perfekte Gelegenheit, diese Zusammenarbeit einmal mehr zu würdigen. Ich bin froh, dass sich zwei heimische Molkereibetriebe, welche über hunderte Landwirtinnen und Landwirte in Oberösterreich repräsentieren, bereit erklärt haben, gemeinsam mit uns die Interessen des Naturschutzes zu unterstützen. Das Artensterben geht uns alle an und es muss uns daran gelegen sein, hier gegenzusteuern. Gerade der spürbare Rückgang der Biomasse in den letzten Jahrzehnten ist mehr als besorgniserregend. Früher waren die Windschutzscheiben nach einer Autofahrt voller Insekten. Heute nicht mehr. Daher betreiben wir in Oberösterreich seit Jahren eine intensive Zusammenarbeit, um gemeinsam mit unseren landwirtschaftlichen Partnern natürliche Lebensräum für Fauna und Flora zu sichern und gleichzeitig die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher mit regionalen, qualitativ hochwertigen Lebensmitteln zu versorgen“, so Naturschutzreferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner über die Zusammenarbeit für den Artenschutz mit heimischen Betrieben und Landwirten.      

 

Bilder zum Download

Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Manfred Haimbuchner steht an einen hohen Tisch gelehnt, auf dem sich drei Milchpackungen befinden, er hält ein Glas mit Milch in der Hand Quelle: Land /Daniel Kauder, Verwendung mit Quellenangabe (1,63 MB).

Bildtext: Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Manfred Haimbuchner