Landesrat Achleitner: Umsetzung der oö. Photovoltaik-Strategie schreitet voran – Großprojekt zur Parkplatz-Überdachung in Schwertberg

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 30.5.2022)

Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner: „Oberösterreich baut Vorreiterrolle bei PV-Nutzung weiter aus – neben Nutzung von bestehenden Dachflächen hat auch PV-Überdachung von Parkplätzen besondere Priorität“

CFO DI Robert Horvath: „Hödlmayr International überdacht am Standort Schwertberg in einem ersten Schritt 2.000 Parkplätze mit PV-Anlagen – Potenzial bis 25 MW vorhanden – auch zur Erzeugung von Wasserstoff“

„Oberösterreich ist bei der Umsetzung der Energiewende bereits sehr erfolgreich unterwegs: Schon 84 % des Stroms werden bei uns aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt – insbesondere aus Wasserkraft, Biomasse und Photovoltaik. Bei allen drei erneuerbaren Energien ist Oberösterreich auch Spitzenreiter im Bundesländervergleich. Bei der Stromerzeugung aus PV haben wir uns ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Wir wollen bis 2030 eine Verzehnfachung in Oberösterreich erreichen. Neben PV-Anlagen auf Dachflächen hat auch die PV-Überdachung von bereits versiegelten Flächen wie Parkplätzen besondere Priorität. Hier gibt es erfreulicherweise nun ein richtungsweisendes Großprojekt in Schwertberg: Hödlmayr International will in einem ersten Schritt 2.000 Parkplätze mit PV-Anlagen überdachen“, betont Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner. „Im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens wollen wir auf unserem Standort in Schwertberg Parkplätze zur Erzeugung von Sonnenstrom nutzen - zuerst 2.000 Parkplätze. In weiterer Folge ist dann auch die Nutzung der gesamten 15.000 Parkplätze geplant. Das würde als Zukunftsszenario Potenzial für die Erzeugung von bis zu 25 MW Solarstrom bieten und damit auch für die Erzeugung von Wasserstoff zur Betankung von LKW“, erklärt DI Robert Horvath, CFO von Hödlmayr International AG.

„Beim Ausbau der Photovoltaik setzen wir in Oberösterreich auf ein klares Priorisierungsmodell“, so Landesrat Achleitner:
•    Höchste Priorität hat der PV-Ausbau auf Dächern („200.000-Dächer- Programm“)
•    Hohe Priorität hat die Nutzung von Flächen, die bereits verbaut sind, wie zB Parkplätze
•    Priorität haben PV-Freiflächenanlagen auf belasteten Flächen wie bspw. Halden, Deponien, Brach-, Verkehrs- oder Verkehrsrandflächen
•    Geringste Priorität haben PV-Freiflächenanlagen auf landwirtschaftlich mindernutzbaren Böden, vorrangig im Nahebereich von Umspannwerken, sowie Agro-PV-Flächen auf mindernutzbaren Agrar-Flächen

Für den Ausbau von Photovoltaik sind in Oberösterreich folgende Potenziale verfügbar, erklärt Landesrat Achleitner:
•    300.000 Einfamilienhäuser 
•    40.000 Mehrfamilienhäuser 
•    40.000 Nichtwohngebäude 
•    430 Deponien 
•    2.900 Parkplätze 
•    3.028 ha Verkehrsrandflächen

Ein erstes Pilotprojekt zur Nutzung bebauter Flächen wie Parkplätze und Verkehrsflächen für PV-Strom-Erzeugung wurde bereits im Herbst des Vorjahres realisiert: In Neukirchen bei Lambach wurde beim Radweg ein Drittel der Parkplätze und die ersten Meter des Weges mit einer PV-Überdachung versehen. „Damit wollen wir aufzeigen, was bei der Sonnenstrom-Erzeugung möglich ist und künftig auch Standard werden soll“, hebt Landesrat Achleitner hervor.

„Hödlmayr International ist ein Vorzeigeunternehmen bei der Erzeugung von Solarstrom gemäß unserer oö. PV-Strategie: Es werden bereits 1,2 MW durch PV-Anlagen auf den Firmendächern erzeugt. Jetzt kommt noch einmal 1 MW durch die PV-Überdachung von Parkplätzen dazu. Und das ist nur ein erster Schritt, es sollen langfristig insgesamt 15.000 Parkplätze mit PV-Anlagen überdacht werden“, zeigt sich Landesrat Achleitner erfreut.

„Wir sehen in der Erzeugung von Sonnenstrom auf unserem Firmengelände großes Potenzial: Neben der PV-Nutzung der bestehenden Dächer wollen wir auch die bereits versiegelten Flächen unserer Stellplätze mit PV-Anlagen überdachen. Hier könnten wir insgesamt 15.000 Parkplätze mit einer PV-Überdachung versehen und somit bis zu 25 MW Sonnenstrom erzeugen. Einer Studie zufolge könnten wir damit auch eine Elektrolyse-Anlage errichten, um damit Wasserstoff zur Betankung von LKW zu erzeugen. Ein wichtiger nächster Schritt dazu ist die Errichtung der notwendigen Infrastruktur, um den erzeugten Strom künftig auch in das Stromnetz einspeisen zu können“, erklärt CFO DI Horvath.

LR Achleitner: Klimaministerium bei Verordnung für größere PV-Anlagen säumig
„Diesem positiven Beispiel sollen weitere Anlagen folgen. Allerdings fehlt für Anlagen, die größer als 1.000 kW sind, noch immer eine Bundes-Förderverordnung. Denn Photovoltaikanlagen als Parkplatzüberdachung auf befestigten Flächen bei zumindest zehn Stellplätzen oder zehn Fahrradabstellplätzen gelten als ‚innovative Photovoltaikanlagen‘ und hier erhöht sich der Investitionszuschuss des Bundes um einen Zuschlag von 30%. Derzeit gibt es diese Förderung aber nur für Anlagen bis 1.000 kW. Daher sollte das Klimaministerium rasch die ‚EAG-Marktprämienverordnung‘ für PV-Anlagen über 1.000 kW vorlegen, damit es auch für diese Anlagen eine Förderung gibt“, appelliert Landesrat Achleitner.

 

Bilder zum Download

Landesrat Markus Achleitner steht an einem Rednerpult und spricht in ein Mikrofon, unter einer PV-Parkplatzüberdachungsanlage ihm gegenüber sitzen zahlreiche Menschen an Biertischen und hören zu Quelle: Land /Wolfgang Kunasz, Verwendung mit Quellenangabe (0,90 MB).

Bildtext: Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner bei der Eröffnung der PV-Parkplatzüberdachungsanlage in Neukirchen bei Lambach im September des Vorjahres.