Nein zu Gewalt

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 26. November 2021)

Eine Fahne als Zeichen gegen Gewalt an Frauen weht vor dem Linzer Landhaus. Auf Einladung von Frauenreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander nahmen alle im Landtag vertretenen Parteien und das Frauenreferat des Landes Oberösterreich an dieser Aktion teil, um ein klares „Nein zu Gewalt an Frauen“ im Rahmen der internationalen Tage gegen Gewalt an Frauen von 25. November bis 10. Dezember sichtbar zu machen.

Fast jede fünfte Frau in Österreich ist zumindest einmal in ihrem Leben von physischer oder sexueller Gewalt betroffen. Rund 2.800 Personen haben sich im Vorjahr vom Gewaltschutzzentrum beraten lassen. Diese Zahl bestätigt: Die größte Gefahr für Frauen lauert noch immer zu Hause. In Österreich gab es im Jahr 2021 bereits 27 mutmaßliche Frauenmorde; zwei davon in Oberösterreich.

Mutmaßliche Femizide im Jahr 2021 in :
•    17. Jänner in Aschach an der Steyr: Mann hat Ehefrau mit Messer getötet, 
•    11. Mai in Vöcklabruck: Mann hat zuerst die Frau und danach sich selbst erschossen

„Gewalt an Frauen hat in Oberösterreich keinen Platz – weder körperlich noch verbal. Ich appelliere an alle, die sich bedroht fühlen oder in der Corona-Zeit Opfer von Gewalt wurden, sich zu melden. Denn wir können nur gegen jene Gefährder vorgehen, die uns auch bekannt sind“, betont Frauenreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.

Gewaltprävention und Gewaltschutz sicherstellen
Gewalt kann jede Frau treffen. Wenn Frauen und Kinder zu Hause von Gewalt bedroht sind, können sie Zuflucht in Frauenhäusern suchen. Das Ziel ist es, ein möglichst regionales Angebot zu schaffen, daher wird der weitere Ausbau von Frauenhäusern weiter forciert. Um für Frauen, die von unterschiedlichen Formen von Gewalt betroffen sind, eine zeitlich befristete Wohnmöglichkeit zu schaffen, soll es in Oberösterreich auch einen regionalen Ausbau von Not- und Übergangswohnungen geben. Ziel ist es, Frauen und Kinder in Notsituationen bestmöglich zu unterstützen.

Online-Frauenberatung
Der aktuellen Lebenssituation entsprechend, initiierte das Frauenreferat des Landes im Auftrag von LH-Stellvertreterin Haberlander eine Online-Frauenberatungsplattform. Ein Team von psychosozialen Beraterinnen und Juristinnen steht den Frauen kostenfrei und vertraulich zur Verfügung. Diese kennen die Lebensrealitäten von Frauen und verstehen, wie herausfordernd und belastend manche Situationen sein können. Anonym und mit ein paar Klicks steht der Online-Beratung nichts im Wege - www.frauenberatung-ooe.at.

Großes Netzwerk an Hilfseinrichtungen und Beratungseinrichtungen in
•    Wichtig ist es, dass die Frauen die Frauennotrufnummer 0800 222 555 kennen. Der Frauennotruf hilft kostenlos, anonym und rund um die Uhr – 365 Tage im Jahr. 
•    Das autonome Frauenzentrum ist eine anerkannte Fachstelle zu sexueller Gewalt gegen Frauen und Mädchen und bietet umfassende Informationen und persönliche Beratungen sowie Prozessbegleitungen in einem möglichen Strafprozess.
•    Neben fünf Frauenhäusern und sechs Frauenübergangswohnungen und dem Gewaltschutzzentrum gibt es in Oberösterreich auch 22 Frauenvereine und –beratungsstellen.

Am Kepler Universitätsklinikum gibt es eine Opferschutzgruppe, das Gewaltopfer-Betreuungsteam, kurz GOBT genannt, wo die Betroffenen ganzheitlich betreut werden.

„Mir ist die rasche Hilfe besonders wichtig. In ein Krankenhaus geht man schneller, zur Polizei, in ein Frauenhaus oder in eine andere Einrichtung zu gehen, stellt oft eine Hürde dar, die man für sich selbst überwinden muss und die groß sein kann. Darum ist es wichtig, dass es die Vernetzung dieser einzelnen Bereiche gibt“, erklärt die LH-Stellvertreterin.

Weiters gibt es die „Plattform Gewaltprävention “. Diese besteht aus den fünf wesentlichen Anbietern von gewaltpräventiven Leistungen in Oberösterreich: 
•    Polizei
•    Schulpsychologie – Schulärztlicher Dienst der Bildungsdirektion
•    Kinder- und Jugendanwaltschaft
•    Institut Suchtprävention
•    Education Group 
Diese Online-Plattform stellt Angebote für Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler vor. Sie alle haben das Recht, sich in der Schule sicher zu fühlen und keine Angst vor Benachteiligung, Entwürdigung und Gewalt zu haben.

„Für mich ist entscheidend, dass die Präventionsarbeit bereits in der Schule beginnt. Werte, wie Gleichberechtigung von Mann und Frau, null Toleranz bei Gewalt, aber auch, wie man Gewaltpotenzial erkennt und entsprechend helfen kann, müssen bereits im Unterricht vermittelt werden“, so Haberlander.

Weitere Informationen finden sich unter www.frauenreferat-ooe.at
 

 

Bilder zum Download

Dagmar Häusler, Elisabeth Gneißl, Renate Heitz, Dagmar Engl, LH-Stellvertreterin Christine Haberlander, Stefanie Hofmann und Felix Eypeltauer, alle mit FFP2-Maske außer Frau ganz links, stehen nebeneinander vor den vier Fahnenmasten im Promenadenpark und präsentieren eine Fahne mit Beschriftung Nein zu Gewalt Quelle: Land /Lisa Schaffner, Verwendung mit Quellenangabe (1,68 MB).

Bildtext: v.l.: LAbg. Dagmar Häusler, LAbg. Elisabeth Gneißl; LAbg. Renate Heitz; LAbg. Dagmar Engl; Frauenreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander; LAbg. Stefanie Hofmann und Klubobmann LAbg. Felix Eypeltauer

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