Landesrat Achleitner: Oberösterreich räumt bei neuer Bundesförderung für nachhaltige Forschungsprojekte ab

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 29. Oktober 2021)

Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner: „Bund fördert 6 neue COMET-Module – 3 davon werden von oö. Forschungszentren umgesetzt – 6 Mio. Euro fließen so in Forschungskooperationen zwischen Wissenschaft & Wirtschaft unter oö. Führung“

Mit seinem COMET-Förderprogramm will der Bund neue Forschungskooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft vorantreiben: „Mit COMET-Modulen sollen vor allem risikoreiche Forschung ermöglicht und Forschungsergebnisse in konkrete Anwendungen und Produkte umgesetzt werden. Umso erfreulicher für den Wirtschafts- und Forschungsstandort , dass gleich drei der sechs neuen Forschungsprojekte, die vom Bund gefördert werden, von oberösterreichischen Forschungszentren umgesetzt werden. Damit fließt die Hälfte der 12 Forschungs-Millionen des Bundes aus dieser Förderausschreibung in Forschungskooperationen unter oö. Führung“, hebt Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner hervor. Mit dem Software Competence Center Hagenberg, dem Kompetenzzentrum Holz - Wood K plus und K1-MET, beide in Linz, kommen hier drei Forschungszentren aus dem Upper Austria Research (UAR) Innovation Network zum Zug.

Mit Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft befassen sich diese drei Forschungszentren bei ihren Innovationsvorhaben mit besonders zukunftsweisenden Themen. „Damit wird ein weiterer wichtiger Schritt gesetzt, um den Innovationsstandort Oberösterreich in diesen Themenbereichen zur Modellregion zu machen. Das stärkt unsere Wettbewerbsfähigkeit und leistet einen wesentlichen Beitrag dazu, dass wir im internationalen Wettbewerb ganz vorne mit dabei sein können“, unterstreicht Landesrat Achleitner.

SCCH: Schutz unseres Industrie-Know-hows vor Hackern
Unternehmenskritisches Know-how steckt immer stärker in Software- und Künstliche Intelligenz-Applikationen, die ihrerseits zunehmend Produkte und Prozesse durchdringen. Der Schutz dieses Know-hows ist eine der wachsenden Herausforderungen der Industrie. Hier setzt das Software Competence Center Hagenberg (SCCH) mit dem Forschungsprojekt DEPS – Dependable Production Environments with Software Security an. Mittels unkopierbarer Hardwareeigenschaften und entsprechenden – in der Software eingebetteten Kontroll-Mechanismen – soll die Hardware als „Sicherheitsfestung“ von Softwareanwendungen deutlich gestärkt werden. 

K1-Met: Wertvolle Rohstoffe wiederverwenden 
In Richtung Kreislaufwirtschaft ist die Wiederverwendbarkeit von wertvollen Rohstoffen essenziell. Das Forschungszentrum K1-MET untersucht daher im Rahmen des Projekts FuLIBatteR – Future Lithium-Ion battery recycling for recovery of critical raw materials in der Zusammenarbeit mit Partnern aus der Steiermark innovative Aufbereitungsmethoden, um den Recyclinggrad von Lithium-Ionen-Batterien zu erhöhen und den Rohstoffkreislauf zu schließen. Europa wird so wieder ein Stück unabhängiger von der Versorgung mit den für die Transformation des Energiesystems kritischen Metallen. Solche leistungsstarken Batterien sind die Basis der neuen Mobilität und werden oftmals für kritische Anwendungen in der Industrie oder in der Medizintechnik eingesetzt. 

Kompetenzzentrum Holz: Naturgesetze für biobasierte Sensorik
Ein Projektteam aus Oberösterreich, Niederösterreich und Kärnten von i³ Sense – Intelligent, integrated, and impregnated cellulose-based sensors for reliable bio-based structures unter der Leitung des Kompetenzzentrums Holz - Wood K plus setzt auf Naturgesetze für integrierte Intelligenz. Dafür werden von Holz und anderen biobasierten Werkstoffen unter anderem die piezoelektrischen Eigenschaften untersucht. Bestimmte Materialien erzeugen bei mechanischer Belastung eine elektrische Ladung. Solche Effekte könnten künftig zur Crash-Erkennung in Fahrzeugen genutzt werden, ohne dafür extra Sensorik verbauen zu müssen.

„Diese Innovationsarbeit trägt wesentlich dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts abzusichern. Unternehmen werden unterstützt, zentrale Meilensteine in ihrer Innovationsarbeit zu bewältigen und sich für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen. Zur Finanzierung der Projekte wird das Land insgesamt 1,8 Mio. Euro in den nächsten vier Jahren beitragen. Mit dem Förderzuschlag konnten die Zentren aus dem UAR Innovation Network 6 Mio. Euro Bundesfördermittel lukrieren. Insgesamt ist dies ein großer Erfolg für das UAR Innovation Network sowie der Upper Austrian Research, die als Leitgesellschaft für Forschung des Landes die Einreichungen im Prozess begleitet hat“, betont Landesrat Achleitner.

Auf die Erfordernisse der Industrie ausgerichtet
„Die Produktionsforschung ist eine besondere Stärke des UAR Innovation Network. Die genehmigten COMET-Module zeigen, dass die Themenstellungen auf ganzer Linie an den Erfordernissen der Industrie ausgerichtet sind und die Forschungszentren im Detail die Bedürfnisse der Unternehmen bei ihrer Innovationsarbeit verstehen. Die Programmlinie ermöglicht es bestehenden K1-Zentren, zukunftskritische Themen mit hohem Innovationsgeist aufzugreifen und mit Unternehmen und Forschungspartnern kritische Innovationssprünge voranzutreiben“, so DI Dr. Wilfried Enzenhofer, MBA, Geschäftsführer der UAR. 
 
Neue Impulse in der Forschung 
Mit der 2. Ausschreibung COMET-Module werden insgesamt 12 Mio. Euro an Bundesmittel vergeben. Damit konnten von insgesamt 17 Einreichungen 6 Projekte genehmigt werden – 3 davon geleitet von Forschungszentren aus dem UAR Innovation Network. Mit einer entsprechend hohen Förderquote von 80 Prozent, einem Gesamtprojektvolumen von jeweils 3,75 Mio. Euro und einer Laufzeit von vier Jahren werden so neue Impulse in der Forschung gesetzt. Oberösterreich ist aktuell an acht COMET K1-Zentren beteiligt.