LR Hiegelsberger: Landesverband für Leistungsprüfung und Qualitätssicherung (LfL) modernisiert Datenerfassung – Land unterstützt Investition in neue Hardware

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 27.8.2021)

Digitale Datenerfassung, vernetzte Geräte, Big Data – die technische Weiterentwicklung macht auch vor der Landwirtschaft nicht Halt. Der LfL betreut knapp 4000 Milchviehbetriebe in Oberösterreich mit seinen Dienstleistungen. Mit finanzieller Unterstützung des Landes in Höhe von 50.000 Euro wurde nun die Datenerfassung auf neuesten Stand gebracht: „Die Anforderungen an die landwirtschaftlichen Betriebe steigen ständig. Es ein dichtes Netz an agrarischen Verbänden zur Unterstützung der Bäuerinnen und Bauern, über das wir in Oberösterreich zum Glück verfügen. Der LfL unterstützt die Milcherzeuger bei den zentralen Themen Qualitätssicherung, Milchleistung und Milchinhaltsstoffe und garantiert damit die historisch unerreichte Lebensmittelsicherheit und –qualität. 50.000 Euro aus dem Agrarbudget für die Modernisierung der Datenerfassung sind eine wichtige und sinnvolle Investition, um Oberösterreichs Position als stärkstes Produktionsland abzusichern“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.

Der Landesverband für Leistungsprüfung und Qualitätssicherung in (LfL) ist ein Dienstleistungsunternehmen in der Qualitätssicherung von Milch und Fleisch in Oberösterreich. Knapp 4.000 Milchviehbetriebe nehmen die Serviceangebote der sogenannten Milchleistungsprüfung in Anspruch. Dabei werden alle Kühe im Abstand von 5-6 Wochen einer laufenden Prozesskontrolle und einem Gesundheits-Check unterzogen. Die ermittelten Daten wie Milchmenge, Milchinhaltsstoffe und Fitnessparameter sind entscheidende Gradmesser für die Tiergesundheit und geben wichtige Hinweise für das betriebliche Herdenmanagement sowie für die Zucht. Diese Daten werden in gut aufbereiteter Form den Mitgliedern zur Verfügung gestellt, dabei gewinnen elektronische Medien zunehmend an Bedeutung. Wichtige Zusatzleistungen sind Trächtigkeitsuntersuchungen auf Milchbasis, die Unterstützung von bakteriologischen Milchuntersuchungen, Abstammungskontrollen mit dem System der genomischen Selektion, Futterprobenahmen für Grundfutteruntersuchungen sowie Trinkwasseruntersuchungen für Betriebe mit eigenen Hausbrunnen oder Quellen.

Neuer Digitalisierungsschritt in der Datenerfassung der Mitarbeiter
Im Frühjahr 2021 wurden alle Mitarbeiter in der Leistungsprüfung mit modernen und robusten Smartphones (PDA des Typs Nautiz X6) ausgestattet, auf denen spezielle Softwareanwendungen laufen. Die Geräte werden zukünftig mit einem speziellen NFC-HF Reader aufgerüstet. Mit diesem Lesegerät werden die Probeflaschen mittels Chip bereits im Stall der Einzelkuh zugeordnet, dadurch wird die Qualitätssicherung weiter verbessert und es werden die Abläufe in der Laboranalyse der Milchprobe optimiert sowie neue Serviceleistungen möglich. Diese Investition wurde aus dem Budget der agrarischen Forschung und Entwicklung in Oberösterreich maßgeblich unterstützt.

Mehr als 40 Prozent der LfL-Mitglieder nutzen LKV App
Die Digitalisierung und Technisierung schreitet auch bei den Mitgliedern voran. Viele Landwirte nutzen das Internet und Smartphone in der täglichen Arbeit am Betrieb. Der LfL treibt in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnern laufend die Optimierung und Weiterentwicklung seiner Dienstleistungen voran. Immer mehr Mitglieder nutzen die Onlineserviceangebote im Rinderdatenverbund (RDV). Mehr als 40 Prozent der Mitglieder verwenden die spezielle LKV-App als Herdenmanagementwerkzeug am Smartphone in der Hosentasche im Stall. Durch die Vernetzung mit der AMA-Rinderdatenbank können beispielsweise die AMA-Rindermeldungen bequem erledigt werden.
Ein zukünftiger Arbeitsschwerpunkt ist die Intensivierung und Automatisierung des Datenaustauschs zwischen dem System der Leistungsprüfung und den Melkrobotern und Sensoren am Betrieb. Dadurch soll der Landwirt im Datenmanagement entlastet werden, mit den vernetzten Daten wird das Serviceangebot durch neue Handlungsempfehlungen und Anleitungen ausgebaut werden. In der Probenahme bei Melkroboterbetrieben werden seit 2021 neue Universalgeräte des Typs „ORI-Collector“ verwendet.

Qualitätsprogramm Qplus Kuh ist Erfolgsmodell
LfL-Mitglieder können auch am Qualitätsprogramm Qplus Kuh teilnehmen. Dieses Programm ist ein Spezialmodul des AMA-Gütesiegels und liefert einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des Tierwohls und der Lebensmittelsicherheit in der Wertschöpfungskette Milch. Im Bereich der Eutergesundheit und des Stoffwechsels sind die Zellzahl und ein dreistufiger Ketoseindex die entschiedenen Parameter.  Mit dem  Kontrollkostenzuschuss von 30 Euro pro Kuh und Jahr erfolgt eine wesentliche Unterstützung und Entlastung für die Milchviehbetriebe. Dieses erfolgreiche Programm soll auch in der neuen GAP-Periode fortgeführt werden.

Betriebsvorstellung: Familie Durstberger aus Herzogsdorf setzt auf die Serviceangebote des LfL
Am Betrieb von Familie Durstberger werden rund 60 Milchkühe plus die weibliche Nachzucht gehalten. Bewirtschaftet werden rund 48 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, welche aus ca. 28 Hektar Dauergrünland und ca. 20 Hektar Acker besteht. Zusätzlich sind am Betrieb noch 21 Hektar Wald angeschlossen, der auch intensiv genutzt wird.
Familie Durstberger ist seit 2013 Mitglied beim LfL. Die vom LfL angebotenen Herdenmanagementwerkzeuge tragen wesentlich zum Betriebserfolg bei.
Von Beginn an werden regelmäßig Trächtigkeitsuntersuchungen auf Milchbasis durchgeführt. Dadurch können nicht trächtige Tiere rasch und unkompliziert erkannt werden, rasch wieder zur Besamung gebracht werden, um den Stoffwechsel der Kuh für die Folgelaktation auf stabilem Niveau gehalten werden.
Um die gute Eutergesundheit zu erhalten, werden regelmäßig bakteriologische Milchuntersuchungen über den LfL gemacht. Dies hilft unerwünschte Mastitiserreger frühzeitig zu erkennen, dadurch können diese auch gezielt behandelt werden und auch in Zukunft eine gute Milchqualität gewährleistet werden.
Um zu wissen, welche Tiere gefährdet sind bzw. bei welchen ein Mangel oder Überschuss vorliegt, wird vom Jungübernehmerpaar aber auch vom Betriebsführerehepaar die LKV App sowie der LKV Herdenmanager regelmäßig genutzt. (die App ist täglich in Verwendung).

Ansprechpartner LfL :
Silvana Eichler, Auf der Gugl 3, 4021 Linz, (Tel.: 050 6902 1509, Email: silvana.eichler@lk-ooe.at)

 

Bilder zum Download

Gruppenfoto mit Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger, Bauernbundpräsident Georg Strasser, Landesbäuerin Johann Haider, Bezirksbauernkammer-Obmann Urfahr Peter Preuer, dem Geschäftsführer des Landesverbandes für Leistungsprüfung und Qualitätssicherung Markus Köblmüller und Familie Durstberger. Quelle: LfL /Durstberger, Verwendung mit Quellenangabe (2,25 MB).

Bildtext: Gruppenfoto mit Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger, Präsident Bauernbund Österreich Georg Strasser, Landesbäuerin Johann Haider, Bezirksbauernkammer-Obmann Urfahr Peter Preuer, LfL Geschäftsführer Markus Köblmüller und Familie Durstberger

Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger bei der Vorführung der neuen digitalen Leistungserfassung durch den Landesverband für Leistungsprüfung und Qualitätssicherung. Quelle: LfL /Durstberger, Verwendung mit Quellenangabe (2,25 MB).

Bildtext: Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger bei der Vorführung der neuen digitalen Leistungserfassung durch den LfL