BM Gewessler/LR Kaineder: Österreichs ambitioniertes Bahnausbauprogramm ist bedeutende Klimaschutzmaßnahme, Jobmotor und Konjunkturbelebung – Besuch beim innovativen Gleisbaumaschinenbauer Plasser & Theurer

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 22.6.2021)

Mit dem ÖBB-Rahmenplan 2021-2026 hat Klimaschutzministerin Leonore Gewessler Euro das größte Bahnausbauprogramm Österreichs auf den Weg gebracht. In den nächsten sechs Jahren wird mit 17,5 Milliarden mehr Geld in den Ausbau der Bahn investiert als je zuvor. Damit soll nicht nur der öffentliche Verkehr attraktiver werden, es ist auch eine der wichtigsten Klimaschutzmaßnahmen, um das Ziel der Klimaneutralität 2040 zu erreichen. Neben den positiven Auswirkungen auf die Treibhausgasemissionen stellt das Ausbauprogramm auch ein elementares Konjunkturbelebungsinstrument dar, das einen Beitrag leisten kann, die negativen wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise wirksam zu bekämpfen. Profitieren vom größten Bahn-Konjunkturprogramm aller Zeiten wird auch die österreichische Bahnindustrie, die weltweit als eine der innovativsten und erfolgreichsten gilt. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Klima-Landesrat Stefan Kaineder haben sich bei einem Betriebsbesuch beim oberösterreichischen Vorzeigeunternehmen Plasser & Theurer, das sich auf den Bau von Gleisbaumaschinen spezialisiert hat und dabei zum Weltmarktführer aufgestiegen ist, ein Bild von den gewaltigen Maschinen gemacht und über die Zukunft der Schiene sowie den Kampf gegen die Klimakrise gesprochen. 

„Die Österreichische Bahnindustrie liegt weltweit im absoluten Spitzenfeld. Wir haben viele innovative Unternehmen, die mit ihrer Technologie den Klimaschutz in die ganze Welt exportieren. Und damit auch in Österreich sichere Zukunftsjobs schaffen. Genau das haben wir heute bei Plasser & Theurer gesehen. Es ist beeindruckend, was hier geleistet wird – und diesen Innovationsgeist braucht es auch. Denn Plasser & Theurer baut die Maschinen, mit denen wir das Mobilitätssystem der Zukunft bauen. Davon profitierten die Region – mit sicheren Jobs und guten Öffis – und unser Klima“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler anlässlich des Besuchs.

„Plasser & Theurer ist nicht nur einer der attraktivsten Arbeitgeber hierzulande, der Gleisbaumaschinenhersteller macht nachhaltigere Mobilität auf der ganzen Welt möglich und wird auch beim größten Bahnausbauprogramm in der österreichischen Geschichte eine wichtige Rolle spielen. Wenn wir unseren Kindern und Enkelkindern einen funktionierenden Planeten übergeben wollen, brauchen wir in allen Bereichen enorme Reduktion der Treibhausgasemissionen. Mit dem größten Bahnausbauprogramm in der Geschichte, der Umsetzung von einem günstigen österreichweiten Öffi-Ticket und dem schrittweisen Umstieg auf Elektromobilität haben wir im Verkehrsbereich bereits den richtigen Weg eingeschlagen“, ist Klima-Landesrat Stefan Kaineder überzeugt.  

Plasser & Theurer versteht sich als Teil des Systems Bahn und leistet kontinuierlich Beiträge zum Erfolg und Mehrwert dieses Systems. Dies gelingt durch End-to-end-Solutions für den Bau, die Instandhaltung und die Überwachung einer präzisen und langlebigen Gleislage. Bei den Produkten von Plasser & Theurer spielen die Digitalisierung sowie der Einsatz teilautonomer Systeme eine immer wichtigere Rolle und sind von immer größerer Bedeutung. 

Die ökologischste Baustelle ist jene, die nicht stattfindet: Maschinen von Plasser & Theurer ermöglichen durch ihre hohe Ausführungsqualität die Verzögerung von Baumaßnahmen (z. B. stellen moderne Stopfmaschinen die Gleislage mit Millimeter exakter Genauigkeit her). Nicht nur die Arbeit der Maschinen, sondern die Sicherstellung eines langen Lebenszyklus stehen im Mittelpunkt. (Die durchschnittliche Einsatzdauer beträgt mehr als 30 Jahre.) 

Der wichtigste Aspekt von nachhaltigen Maschinen für das nachhaltige System Eisenbahn wird durch alternative Antriebssysteme ermöglicht, vor allem in Verbindung mit dem „grünen“ Bahnstrom. Die Maschinenflotte von Plasser & Theurer unter dem Label E³ erzielt eine Reduktion von CO2-Emissionen (z. B. 27 Tonnen/100 Arbeitsstunden), eine Lärmreduktion von bis zu minus 20 dBA sowie massive Kostenvorteile (Kostenreduktion € 135,- je Einsatzstunde Diesel vs. Strom). 
Durch die Reduktion von Lärm, Staub und Abgasen sowie dem Einsatz modernster Bedien- und Steuerungselemente erhöht sich die Ergonomie und damit die Attraktivität der Arbeitsplätze. Die zusätzlichen Ausbildungsmöglichkeiten, wie z. B. 3D-Simulatoren, sind gezielte Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel.

Die Investitionen ins Unternehmen dienen der Nachhaltigkeit und Ökonomisierung der Produktion. Dies ist gerade im Hinblick auf den zunehmenden Wettbewerbsdruck von außerhalb Europas entscheidend. Der Wirtschaftsstandort Oberösterreich bietet durch das Know-how der Fachkräfte, das Ausbildungsniveau von Facharbeiter/innen bis zu Akademiker/innen sowie die hervorragende Infrastruktur (Transport-/Lieferantennetzwerk) eine ausgezeichnete Grundlage für Qualität „Made in Austria“. 

Eine hohe Innovationskraft sowie die nötigen politischen Rahmenbedingungen hinsichtlich Wettbewerbsrecht und Bestbieterprinzip sind für den Verbleib der Wertschöpfung in Österreich und Europa unverzichtbar.
Die Förderung des nachhaltigen Verkehrssystems Bahn in Österreich führt zu einer Nachfrage an den Produkten von Plasser & Theurer. Ein Erfolgsgeheimnis ist einerseits die jahrzehntelange Partnerschaft mit den heimischen Verkehrsunternehmen (beispielsweise ÖBB, Wiener Linien usw.) und andererseits die Innovationsfreudigkeit des gesamten Verkehrssektors. So kann Plasser & Theurer ihre Neuentwicklungen am Heimatmarkt in Einsatz bringen und danach in die ganze Welt liefern.

Im Rahmen des Betriebsbesuches präsentierte CEO und Eigentümer Johannes Max-Theurer die neue Gleisbaumaschine Unimat 09-4x4/4S E³. Der Unimat 09-4x4/4S E³ von Plasser & Theurer vereint alle wichtigen Arbeitsprozesse, um Gleise und Weichen in ihrer Geometrie betriebssicher zu halten. Während der Stopfeingriffe bei jeder Schwelle arbeitet die Maschine in kontinuierlicher Fahrt und liefert dadurch deutlich schnellere Ergebnisse.
Die vielseitigen Universalstopfaggregate erledigen jeden Stopfvorgang sauber, kontrolliert und neuerdings leise. Die Pionierleistung für neue Technologien im Gleisbau inspiriert Plasser & Theurer seit 1953 und spiegelt sich in der E3-Technolgie einmal mehr deutlich wider. Dank des hybriden E3-Antriebs nutzt die Maschine anstelle des konventionellen Antriebs den Strom aus der Oberleitung, um einen emissionsfreien Fahr- und Arbeitsmodus zu ermöglichen. Enorm gesenkte Betriebskosten, geringerer Schadstoffausstoß und reduzierter Lärm machen sich bemerkbar. Die Maschine zieht einen Anhänger zur dynamischen Gleisstabilisation mit, der die Schotterkörner zu einem homogeneren Gefüge ordnet. Langsamfahrstellen und damit Betriebsbehinderungen nach den Gleisinstandhaltungen werden somit überflüssig. Sind die Bauarbeiten beendet, verlässt der Unimat mit grünem Bahnstrom seine Einsatzstelle, bereit für neue Aufgaben.

Seit 68 Jahren ist Plasser & Theurer der weltweite Technologieführer für Gleisbaumaschinen. Zahlreiche Entwicklungen in vielen unterschiedlichen Bereichen sichern diese Position auch für die nächste Zukunft ab. Gleichzeitig baut das österreichische Familienunternehmen seine Customer Services massiv aus. Und bietet sich damit als erster Ansprechpartner für die lebenslange Betreuung der Gleisbaumaschinen.
Gegründet im Jahr 1953
•    2.000 Mitarbeiter/innen in Österreich
•    5.000 Mitarbeiter/innen in Österreich und den internationalen 19 Partnerfirmen
•    Lieferung von mehr als 16.700 Großmaschinen in 109 Länder
•    Exportquote 93 %
•    Hohe Investitionen in den Standort Linz (2021 ca. 40 Mio. €)
•    Innovationsbereitschaft durch hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung (ca. 11 % des Umsatzes)
•    Top 10 unter den Patentanmeldungen in Österreich in den letzten Jahren

 

Bilder zum Download

LR Stefan Kaineder, Johannes Max-Theuer und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler stehen vor einem Waggon. Quelle: Land , Verwendung mit Quellenangabe (1,54 MB).

Bildtext: Klima-Landesrat Stefan Kaineder, Johannes Max-Theuer (CEO und Eigentümer Plasser & Theurer) und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler

Johannes Max-Theurer, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Victoria Max-Theuer, LR Stefan Kaineder und die Linzer Stadträtin Eva Schobesberger stehen vor einer Gleisbaumaschine Quelle: Land , Verwendung mit Quellenangabe (1,68 MB).

Bildtext: Johannes Max-Theurer (CEO und Eigentümer Plasser & Theurer), Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Victoria Max-Theuer (Eigentümerin Plasser & Theurer), Klima-Landesrat Stefan Kaineder und die Linzer Stadträtin Eva Schobesberger