„Rechtzeitig handeln“. Verstärkte Testungen für Gemeinden mit hoher Inzidenz

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 11.3.2021)

Das Land Oberösterreich setzt in den Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus den nächsten Schritt. Unter dem Motto „Rechtzeitig handeln“ werden künftig in Gemeinden, die über mehrere Tage eine außergewöhnlich hohe 7-Tages-Inzidenz aufweisen, die Tests verstärkt. Das kann vorerst durch mobile Testteams aber auch an bestehenden Standorten passieren. Damit soll der Bevölkerung ein breiteres Testangebot zur Verfügung gestellt werden.

„Unser Ziel ist, noch rascher auf Fallhäufungen zu reagieren. Schon jetzt werden bei auffälligen Infektionen in Betrieben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter breit getestet. Künftig wollen wir dies auch in Gemeinden machen. Damit soll sichergestellt werden, dass nicht nur Fallhäufungen und mögliche Cluster eingegrenzt werden können, sondern auch ein größerer Teil des bisher unbekannten Fallgeschehens eingedämmt werden kann“, betonen Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander und appellieren an die Bevölkerung diese Möglichkeit zu nutzen, wenn sie angeboten wird. Dies gilt insbesondere für Personen, die nicht im Kontaktpersonenmanagement genannt wurden, aber besorgt sind, dass es durch ungeschützte Kontakte vielleicht zu Ansteckungen gekommen ist. Diese sind besonders aufgerufen sich testen zu lassen.

Damit sollen weitere einschneidende Maßnahmen, wie sie etwa in Tirol mit Ausreisebeschränkungen (Ausreise nur mit negativen Test) gemacht werden, möglichst verhindert werden.

Welche Gemeinden betroffen sind, wird vom Landeskrisenstab gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden vor Ort und der jeweiligen Gemeindevertretung entschieden. Dies hängt nicht nur von einer außergewöhnlich hohen 7-Tages-Inzidenz ab, sondern auch, ob es sich um gut eingrenzbare Fallhäufungen oder Cluster handelt, ob die Ursache nachvollzogen werden kann, etc.
Wenn es notwendig ist, werden Testungen für die breite Bevölkerung organisiert. Das kann durch mobile Testteams oder durch Reservierung von Kapazitäten in bestehenden Teststraßen passieren. Gemeinsam mit der Gemeinde wird man die Bevölkerung informieren, dieses Angebot anzunehmen.

Als erste Gemeinden wird in Pabneukirchen und St. Georgen am Walde (Bezirk Perg) bereits am Wochenende einmalig ein erweitertes Testangebot vor Ort organisiert. Dort ist seit mehreren Tagen eine außergewöhnlich hohe 7-Tages-Inzidenz von derzeit über 1.000 feststellbar. Schon bisher wurden verstärkt Testungen insbesondere in Betrieben durchgeführt. „Mit dem breit angelegten Testangebot für die Bevölkerung möchten wir noch zielgenauer die Infektionsherde erkennen und isolieren“, sagt Mag.a Carmen Breitwieser, Leiterin des Krisenstabes des Landes OÖ. Daher ist konkret folgendes am kommenden Wochenende geplant:
•    Eine Teststraße in Pabneukirchen am Samstag (13.3.2021): 08.00 bis 17.00; bereits online buchbar
•    Eine Teststraße in St. Georgen am Walde am Sonntag und Montag (14.3. und 15.3.): 08.00 bis 17.00, bereits online buchbar. Ab kommender Woche soll allerdings in St. Georgen am Walde auch ein Dauertestangebot an zwei bis drei Tagen in der Woche eingerichtet werden.

Mit diesem Schritt wird der oö. Weg „Rechtzeitig handeln“ verfeinert und auf die Gemeinden heruntergebrochen. Bei den Bezirken wurde bereits ein Maßnahmenbündel definiert um eine Inzidenz von 400 in der Region nicht zu überschreiten. Dafür wurden fünf Schritte definiert: Monitoren – Informieren – Testen – Nachverfolgen (Tracen) – Isolieren. Dies soll bereits bei einer Wochen-Inzidenz von knapp unter 300 umgesetzt werden. Die Maßnahmen nochmals im Detail:
 
Monitoren:
Seitens des Landeskrisenstabes werden gemeinsam mit den Bezirkshauptmannschaften die Regionen beobachtet, die über mehrere Tage und Wochen ein auffälliges Infektionsgeschehen haben. Das betrifft zum Beispiel:
•    Infektionen in Alten und Pflegeheimen
•    Auffällige Fallhäufungen z.B. in Gemeinden oder Betrieben bzw. breitflächige Streuung in der gesamten Region
•    Nachweise bzw. verstärkte Hinweise auf Auftreten einer Mutation
Dabei wird auch der Ursache der hohen Infektionen nachgegangen. Aufgrund dieser Ergebnisse werden die einzelnen Maßnahmen festgelegt:

Informieren:
Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, mit dem dringenden Appell an die Bürger des Bezirkes, die Covid-Schutzmaßnahmen (Abstand halten, verpflichtendes FFP2-Maskentragen, regelmäßiges Händedesinfizieren, regelmäßiges Lüften der Räume …) unbedingt einzuhalten.
•    Information in regionalen Medien
•    In Zusammenarbeit mit den Gemeinden deren Kommunikationskanäle bzw. auch von Vereinen nutzen. Appell an die Bürgermeister, entsprechende Öffentlichkeitsarbeit zu leisten bzw. für die Einhaltung der Vorsichtsmaßnahmen zur Eindämmung der Infektionszahlen in der Gemeinde zu sorgen.
•    In Betrieben die interne Kommunikation im Unternehmen 

Testen – Nachverfolgen – Isolieren:
Bei Fallhäufungen in Betrieben bzw. in Gemeinden wird unmittelbar und direkt Kontakt mit den Verantwortlichen aufgenommen und das Covid-Schutzmaßnahmenkonzept der Firma bzw. mögliche Ursachen des Entstehens der Fallhäufung in den Betriebsabläufen überprüft. Werden die Quellen gefunden wird großzügig getestet. Das heißt, dass nicht nur K1 sondern auch K2 getestet werden. Das Contact Tracing wird daher breiter gefasst. Bei Gemeinden mit einer hohen Fallinzidenz gibt es außerdem verstärkte Präsenz durch die Exekutive.