Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer: „Keine tierischen Spontankäufe!“

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 16.12.2020)

Obwohl Tierschutz-Expert/innen alle Jahre wieder davor waren, werden auch heuer Tiere als Überraschung unter dem Weihnachtsbaum landen. Häufig stellt sich bereits kurz nach den Feiertagen heraus, dass zu wenig über die Konsequenzen der Anschaffung nachgedacht wurde und viele dieser Tiere werden rasch wieder abgegeben. „Wer vorhat, sich ein Haustier anzuschaffen, sollte vorher überlegen, ob eine lebenslange gute Betreuung des Tieres möglich ist. Die Anschaffung soll auf keinen Fall eine Weihnachtsüberraschung sein oder zum Zeitvertreib während der Corona-Beschränkungen geschehen“, appelliert Landesrätin Birgit Gerstorfer.

Vor dem Erwerb eines tierischen Familienmitglieds gibt es viele Punkte zu beachten. Welches Tier passt in die Familie, ist ausreichend Zeit für die Betreuung vorhanden, wer betreut das Tier während der Urlaubszeit, kann man dem Tier eine optimale  Haltung bieten, kann man sich die Tierarztkosten leisten und vieles mehr. Nur wenn alle diese Punkte entsprechend beantwortet werden können, sollte man ernsthaft über die Aufnahme eines Tieres nachdenken.

Zu besonderer Vorsicht raten die Tierschutz-Expert/innen des Landes auch bei Tierkäufen aus dem Internet. Häufig handelt es um unseriöse Angebote mit Betrugsabsicht. „Besonders bei Hunden boomt das Online-Geschäft leider. Lassen Sie sich auf keinen Fall durch Fotos auf Online-Portalen zu spontanen Käufen hinreißen. Oft handelt es sich dabei um Tiere, die aus schlechten Haltungs- und Sozialisierungsbedingungen kommen und später massive gesundheitliche oder Verhaltensprobleme aufweisen. Auch ein Kauf dieser Tiere aus Mitleid macht wenig Sinn, denn für jedes „gerettete“ Tier werden weitere für den Verkauf im Ausland unter schlechten Bedingungen nachgezüchtet“, warnt Cornelia Rouha-Mülleder, Tierschutzombudsfrau des Landes OÖ. „Eine der wichtigsten Regeln bei der Anschaffung eines Tieres lautet, sich Zeit lassen und sich gut und ausreichend mit den Bedürfnissen und Haltungsansprüchen der jeweiligen Tierart zu beschäftigen. Vielleicht kommt man nach reiflicher Überlegung zu dem Schluss, dass man einem Tier derzeit keine optimalen Haltungsbedingungen bieten kann. Die Entscheidung kein Tier zu halten, kann auch ein wichtiger Beitrag zum Tierschutz sein.“

 

Bilder zum Download

Landesrätin Birgit Gerstorfer und Cornelia Rouha-Mülleder mit einer Dogge und einem Rottweiler-Welpen im Foyer des OÖ. Presseclubs Quelle: Land /Denise Stinglmayr, Verwendung mit Quellenangabe (1,32 MB).

Bildtext: v.li.: Landesrätin Birgit Gerstorfer und Tierschutzombudsfrau Cornelia Rouha-Mülleder