„Gewalt an Frauen hat in Oberösterreich keinen Platz“

Landeskorrespondenz

Am 25. November ist internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

(Presseaussendung vom 24.11.2020)

Eine Fahne als Zeichen gegen Gewalt an Frauen weht vor dem Linzer Landhaus. Auf Einladung von Frauenreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander nahmen alle Frauensprecherinnen der Regierungsparteien und das Frauenreferat des Landes Oberösterreich an dieser Aktion teil, um ein klares "Nein zu Gewalt an Frauen" im Rahmen der internationalen Tage gegen Gewalt an Frauen von 25. November bis 10. Dezember sichtbar zu machen.

16 Tage gegen Gewalt an Frauen ist eine internationale Kampagne, die jährlich von 25. November bis 10. Dezember stattfindet. Auf der ganzen Welt nützen Fraueninitiativen diesen Zeitraum vom "Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen" (25. November) bis zum "Internationalen Tag der Menschenrechte" (10. Dezember), um auf das Recht auf ein gewaltfreies Leben aufmerksam zu machen.

Gewalt hat viele Gesichter
Gewalt gegen Frauen ist die weltweit am weitesten verbreitete Menschenrechtsverletzung. Gewalt an Frauen und Mädchen hat viele Gesichter - etwa sexuelle Belästigung, Vergewaltigung, Beschimpfung, Bedrohung, Demütigung, Mobbing, Cybermobbing sowie Stalking. Allein in Österreich ist laut Schätzungen jede fünfte Frau einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen. Zwei von drei Übergriffen geschehen in der Familie und im sozialen Nahraum durch Ehemänner, Lebensgefährten, Väter bzw. Stiefväter. Das bedeutet, dass für viele Frauen die eigene Wohnung, in der man sich sicher fühlen möchte, zu einem gefährlichen Ort wird. Es handelt sich um ein Problem, das die Gesellschaft in allen sozialen Schichten betrifft. 
Laut Gewaltschutzzentrum Oberösterreich gab es im Zeitraum von Jänner bis Oktober 2020 1.670 Betretungsverbote, das waren um 21 Prozent mehr als im selben Zeitraum ein Jahr zuvor. Vom Gewaltschutzzentrum wurden 1.984 Klientinnen beraten, das waren um 4,6 Prozent mehr als im Jahr 2019. 

„Gewalt an Frauen hat in Oberösterreich keinen Platz – weder körperlich noch verbal. Ich appelliere an alle, die sich bedroht fühlen oder in der Corona-Zeit Opfer von Gewalt wurden, sich zu melden. Denn wir können nur gegen jene Gefährder vorgehen, die uns auch bekannt sind. Ich appelliere auch an alle Nachbarn, Familien und Freunde insbesondere in den kommenden Monaten eine besondere Sensibilität walten zu lassen und mögliche Anzeichen für häusliche Gewalt zu melden. Denn wäre man selbst Opfer häuslicher Gewalt, würde man sich auch Hilfe wünschen, wenn man sich selbst nicht helfen kann“, ermutigt Frauenreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander alle Opfer von häuslicher Gewalt, sich zu melden.

Nein zu Gewalt an Frauen
Im Herbst findet das Familienleben mehr zu Hause statt, daher birgt diese Zeit auch ein erhöhtes Risiko für häusliche Gewalt. Deshalb sollen betroffene Frauen sowie alle Bürgerinnen und Bürger ermutigt werden, Gewalt nicht zu akzeptieren und Opfer zu unterstützten, sich an die entsprechenden Beratungsstellen zu wenden. Gewalt darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben, weder in der Öffentlichkeit noch im privaten Bereich. 

„Die Öffentlichkeit und die Gesellschaft dürfen Übergriffe und Gewalt an Frauen in keinster Art und Weise tolerieren. Die betroffenen Frauen müssen ermutigt werden, Gewalt nicht einfach hinzunehmen, sondern sich an kompetente Stellen zu wenden, denn besonders schlimm ist das Schweigen. Es ist wichtig, Frauen in Notsituationen zu helfen und zu unterstützen“, betont Haberlander.
Präventionsangebote und Beratungseinrichtungen in
Das Land und auch das Frauenreferat des Landes setzen auf Bewusstseinsbildung und Prävention gegen Gewalt. 

Gerade in Krisenzeiten zeigt sich, wie wichtig gut aufgestellte Beratungsangebote für Frauen sind, um negativen Auswirkungen präventiv und rechtzeitig entgegenzuwirken. Oberösterreich hat ein gutes Netzwerk an Präventions- und Hilfsangeboten. Neben fünf Frauenhäusern und vier Frauenübergangswohnungen gibt es in Oberösterreich auch 22 Frauenvereine und -beratungsstellen (in jedem Bezirk mindestens eine Einrichtung), die Frauen und Mädchen Hilfe, Beratung und Unterstützung in schwierigen Lebenslagen bieten. 

Weiters gibt es auch eine österreichweite gebührenfreie Frauenhelpline gegen Gewalt: 0800 222 555 – Der Frauennotruf hilft kostenlos, anonym und rund um die Uhr! www.frauenhelpline.at

Frauennotruf OÖ. – das Autonome Frauenzentrum ist eine vom Frauenministerium anerkannte Fachstelle zu sexueller Gewalt gegen Frauen und Mädchen und bietet als anerkannte Opferschutzeinrichtung umfassende Informationen und persönliche Beratungen sowie Prozessbegleitungen in einem möglichen Strafprozess. 

Am Kepler Universitätsklinikum gibt es eine Opferschutzgruppe, das Gewaltopfer-Betreuungsteam, kurz GOBT genannt, wo die Betroffenen ganzheitlich betreut werden. 

Im Frauenreferat des Landes gibt es die Broschüre "Halt, so nicht!" mit Sicherheitstipps für Frauen und Mädchen zum Schutz vor Männer-Gewalt. Mit dieser Broschüre sollen Frauen und Mädchen unterstützt werden, Übergriffe und Gewalt nicht zu akzeptieren. Sie gibt Tipps in Bezug auf die persönliche Sicherheit in allen Lebensbereichen wie beispielsweise Sicherheit im Internet und in sozialen Netzwerken, Belästigung in öffentlichen Verkehrsmitteln, Sicherheit in der eigenen Wohnung, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, Stalking, Tipps für Migrantinnen sowie ein Adressenverzeichnis über die wichtigsten Beratungsstellen und Angebote dazu in Oberösterreich.

Nähere Informationen zu den Angeboten erhalten Sie beim direkt beim Frauenreferat des Landes oder auf der Homepage des Frauenreferates unter www.frauenreferat-ooe.at.
 

 

Bilder zum Download

LAbg. Sabine Promberger, LAbg. Sabine Binder, LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander, LAbg. Mag.a Regina Aspalter und LAbg. Mag.a Maria Buchmayr bei einer Fahne mit Aufschrift Frei Leben – ohne Gewalt Quelle: Land /Ernst Grilnberger, Verwendung mit Quellenangabe (3,10 MB).

Bildtext: LAbg. Sabine Promberger, LAbg. Sabine Binder, LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander, LAbg. Mag.a Regina Aspalter, LAbg. Mag.a Maria Buchmayr

LAbg. Sabine Promberger, LAbg. Mag.a Regina Aspalter, LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander, LAbg. Sabine Binder und LAbg. Mag.a Maria Buchmayr vor einer Fahne mit Aufschrift Frei Leben – ohne Gewalt und vier weiteren Fahnen im Linzer Landhauspark Quelle: Land /Ernst Grilnberger, Verwendung mit Quellenangabe (2,33 MB).

Bildtext: LAbg. Sabine Promberger, LAbg. Mag.a Regina Aspalter, LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander, LAbg. Sabine Binder, LAbg. Mag.a Maria Buchmayr

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