LR Steinkellner: Nadelöhr Kreisverkehr Unterweitersdorf

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 13.11.2020)

Der Wirtschaftsboom, welcher durch den Ausbau der S10, im Bezirk Freistadt Einzug erhielt, hat zwei Seiten. Auf der einen Seite der Medaille zählen der wirtschaftliche Aufschwung und die Ansiedlung vieler Betriebe während auf der anderen Seite der Medaille die Zunahme des Verkehrs steht. Der 2012 fertiggestellte Kreisverkehr zwischen A 7 und S 10 bei Unterweitersdorf wurde unterdimensioniert konzipiert. Die überhandnehmenden und kontinuierlich steigenden, rechtlichen Anforderungen im Straßenbau lassen schnelle Entlastungsmaßnahmen nicht zu. 

 „Aufgrund der boomenden Wirtschaft haben sich die Verkehrsprognosen für den 2012 gebauten Kreisverkehr schlichtweg als zu niedrig erwiesen. Es wird ein Lösungskonzept erstellt. Gemeinsam mit allen Partnern ist man mit einer Machbarkeitsstudie bereits dabei Lösungen zu erarbeiten. Diese sind aber nicht von heute auf morgen umsetzbar“, unterstreicht Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.
 
Suche nach effizienter Lösung läuft:
Tatsächlich feilt das Land mit seinen Partnern an einer Lösung. Eine Anbringung von Ampeln würde die Stausituation nicht auflösen sondern lediglich auf die Landesstraßen verlagern. Eine deutliche Verbesserung würde sich lediglich mit einer umfassenden Umbaumaßnahme realisieren lassen. Die hierfür nötigen Materien-rechtlichen Anforderungen können aber aufgrund der Gesetzeslage nicht kurzfristig umgesetzt werden. Aktuell läuft von Seiten des Landes eine Machbarkeitsstudie, die den effizientesten Lösungsweg präsentieren soll. Eine Umsetzung ist aber weder simpel noch kurzfristig realisierbar. 
 
Auch in Bezug auf die Verzögerungen beim Weiterbau der S10 bezieht Steinkellner eine klare Position, dass Gesetze nicht in Unverhältnismäßigkeit ausgereizt werden sollten. Weil die ASFINAG vorab Ersatzflächen für Fledermäuse und Schmetterlinge schaffen muss, kommt es beim Weiterbau in Richtung Tschechien offensichtlich zu Verzögerungen. 
 
„Ich habe kein Verständnis dafür, dass einzelne Autogegner, mit allen juristischen Winkelzügen, Tausenden Bürgern die Chance auf mehr Lebensqualität nehmen wollen. Bei allem Verständnis für den Schutz von Fledermäusen und Schmetterlingen, dürfe dieser nicht über dem Interesse stehen, die Lebensqualität von tausenden von Bürgern im Bezirk Freistadt zu verbessern,“ so der Landesrat. Bereits beim Westring führten diese Blockademanöver unterm Strich lediglich zu ausufernden Prozessen und Steuergeldverschwendungen“, kritisiert Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner die immer aufwendiger und komplexer werdenden Anforderungen im Straßenbau. 
 
Wichtig für Steinkellner ist hingegen eine gute Informations- und Kommunikationskultur, um zukünftige Herausforderungen zu bewältigen. „Bei allen parallel laufenden Entwicklungen muss einem stets bewusst sein, dass Maßnahmen ineinanderwirken. Dass einerseits Flächenwidmungen an zentral liegenden Standorten wie Pilze aus dem Boden schießen und dadurch andererseits Leistungs- und Kapazitätsengpässe auf den Straßen entstehen, ist eine logische Schlussfolgerung. Deshalb ist es wichtig, dass alle Stakeholder von Infrastruktur über Wirtschaft und Raumplanung effektiv zusammenarbeiten“, betont Steinkellner.