Ziele des Projekts
- Beseitigung der engen und unübersichtlichen Ortsdurchfahrt im Straßenverlauf der B121
- Entlastung des Ortszentrums Weyer vom Verkehr und
- Reduktion von Lärm und Luftschadstoffen für eine verbesserte Lebensqualität im Ortskern
- Erhöhung der Sicherheit für Fußgeher am Marktplatz und unteren Markt
Visualisierung des Projektes Umfahrung Weyer (Video erstellt von GeoConsult)
Baufortschritt in Bildern
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Aktueller Stand der Bauarbeiten
Am 05.07.2025 wurde die Umfahrung Weyer mit Landeshauptman Mag. Thomas Stelzer, Landesrat Mag. Günther Steinkellner sowie unsererem Baudirektor DI Martin Pöcheim und dem Bürgermeister von Weyer Gerhard Klaffner feierlich eröffnet. Anschließend wurde der Tunnel Weyer II für den Verkehr freigegeben. Beim Tunnel Weyer I fanden noch aufgrund des großen Interesses der Bevölkerung Tunnelführungen im Zuge des Marktfestes Weyer statt. Am Folgetag wurde auch der Tunnel Weyer I für den Verkehr freigegeben.
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Abgeschlossene Tätigkeiten:
Tunnel Weyer 2 (kleiner Tunnel – 65m)
Mit den Voreinschnittsarbeiten beim Tunnel Weyer 2 wurde am 25. Juli 2022 begonnen. Die Ausbruchsarbeiten erfolgten unter dem alten Fischerhaus und entsprechenden Sicherungen mittels Baggervortrieb und wurden am 16.10.2022 fertiggestellt. Die Arbeiten an der Innenschale starteten mit 15.10.2023 Die Betonage des letzten Blockes vom Tunnel Weyer 2 erfolgte am 03.11.2023.
Tunnel Weyer 1 (langer Tunnel – 612m)
Die Voreinschnittsarbeiten beim Tunnel Weyer 1 starteten mit 29. September 2022. Anschließend wurde der Portalrohrschirm zur Sicherung des darüberliegenden Bereiches versetzt und die Luftbogenstrecke hergestellt. Die Ausbruchsarbeiten erfolgten mittels Baggervortrieb.
Um die Sicherheit für die Mannschaft und die darüber liegenden Gebäude gewährleisten zu können, erfolgte der Vortrieb in Teilausbrüchen mit schwerer Sicherung der Ortsbrust (Spritzbeton, Bewehrung und Anker) und vorauseilenden Sicherungsmaßnahmen. Durch die laufend an die Gesteinszusammensetzung angepassten baulichen Sicherungsmaßnahmen beim Vortrieb sowie zusätzlichen Injektionsmaßnahmen konnten Setzungen an den überliegenden Gebäuden sehr gering gehalten und größere Schäden vermieden werden.
Während der Vortriebsarbeiten beim Tunnel Weyer 1 wurde zusätzlich ein Querschlag inkl. Fluchtschacht miterrichtet um entsprechende Fluchtweglängen im Ernstfall sicher zu stellen. Die Vortriebsarbeiten konnten mit 26.08.2023 abgeschlossen werden.
Zusammengefasst ist der Lockergesteinsvortrieb eine sehr aufwändige und komplexe Vortriebsart, die in Weyer dank der großen Erfahrung und dem Fingerspitzengefühl der Mineure und der Bauleitung großartig gelungen ist. Die gesamte Ausbruchskubatur betrug ca. 86.500 m³ und wurde zur Gänze in der genehmigten Wiederauffüllungsfläche der sogenannten „Lechnergrube“ eingebaut.
Betriebszentrale und Fluchtschachtkopfgebäude
Im Bereich des Fluchtschachtes in der Egerer-Straße wurde die Betriebszentrale und das Fluchtschachtkopfgebäude errichtet.
Straßenbauarbeiten
Neben dem Tunnelbau gab es einige Herausforderungen, wie die Errichtung von zwei Kreisverkehren unter Verkehr, die Umlegungen der bestehenden innerörtlichen Infrastruktur (Wasser Fernwärme, etc.), die Umsetzung der wasserbaulichen Maßnahmen (6 Becken- und 3 Gewässerschutzanlagen) und die Errichtung einer Brücke.
Tunneltechnik
Der Tunnel wurde auch sicherheitstechnisch und elektromaschinell mit Brandrauchentlüftung, Videoüberwachung auf den neuesten Stand ausgerüstet und durch die Anbindung an die Tunnelüberwachungszentrale in Gmunden ist die Überwachung 24 Stunden 7 Tage die Woche gewährleistet.
Derzeit finden noch Restarbeiten beim Bau sowie bei den elekromaschinellen Tätigenkeiten statt. Mit August 2025 starten die Sanierungsarbeiten auf der ehemaligen B121 Weyerer Straße. Dabei wird bis Ende des Jahres 2025 die Bestandsbrücke im Kreuzungsbereich Unterer Markt und Oberer Kirchenweg saniert. Im darauffolgenden Jahr 2026 finden noch weitere Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten statt.
Die B121 Weyerer Straße führt von der A1 West-Autobahn nahe Amstetten nach Weyer an der Enns. Bis auf wenige Streckenabschnitte entspricht die B121 den Anforderungen des Straßenverkehrs. Einer der unzureichendsten Streckenabschnitte ist der Bereich Weyer-Kerzenhaus bis Weyer-Gärtnerei.
Ein Ausbau am Bestand wäre ohne schwerwiegenden Eingriff in das Orts- und Landschaftsbild sowie den Abbruch von den denkmalgeschützten Objekten nicht möglich. Zur Ausschaltung der engen und unübersichtlichen Ortsdurchfahrt von Weyer wird nun eine Ortsumfahrung mittels Tunnel verwirklicht:
Technische Daten | |
Gesamtlänge des Bauvorhabens |
ca. 1,2 km |
Länge Tunnel Weyer I |
612 m |
Länge Tunnel Weyer II | 65 m |
Ausbruchsfläche (Tunnelquerschnitt) | 104 m² (entspricht etwa einer 4-Zimmer-Wohnung) |
Fahrbahnbreite | je Fahrstreifen 4 m + 1 m erhöhter Randstreifen |
Straßenverlauf der Umfahrung Weyer
Die B121 schwenkt in Fahrtrichtung Waidhofen beim Innerberger Stadel nach rechts ab. Im Bereich des aktuellen errichteten Dienstleistungszentrum Weyer durchsticht die neue Trasse mittels eines Kurztunnels (65 Meter lang) den Kirchberg. Bei der Kreuzung der neuen Trasse mit der Hollensteinerstraße wird ein Kreisverkehr gebaut. Dann taucht die Fahrbahn wieder unter die Erde ab in einen 612 Meter langen Tunnel, der zwischen der ehemaligen A1-Tankstelle und dem Uni-Markt wieder ans Tageslicht gelangt und mit einem weiteren Kreisverkehr an die bestehende B121 anbindet.