Erstes Arbeitstreffen des OÖ. Klimarates: Startschuss für aktiven Klimaschutz in Oberösterreich bekommt eigene Photovoltaik-Strategie

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 2.11.2020)

Heute, Montag, 2. November 2020, fand die erste konstituierende Sitzung des OÖ. Klimarates per Videokonferenz statt. Der OÖ. Klima-Rat wurde ins Leben gerufen, um Oberösterreich noch klimafitter zu machen. Er berät die OÖ. Landesregierung, kann Empfehlungen für Maßnahmen im Bereich Klimapolitik des Landes beschließen beziehungsweise stimmt Aktivitäten in den Bereichen Klimaschutz und Klimawandel optimal aufeinander ab. In der heutigen Sitzung wurde beschlossen, dass für Oberösterreich eine eigene Photovoltaik-Strategie erarbeitet werden soll, um die Energiewende in Oberösterreich weiter voranzutreiben. Dazu beauftragt wurden die Abteilung Umweltschutz/Energiewirtschaftliche Planung des Landes  unter Einbeziehung der Experten des Klima-Rates.

 „Corona hat die Thematik des Klimawandels vielfach in den Hintergrund gedrängt. Doch die Auswirkungen des Klimawandels erfordern ebenso konsequentes Handeln wie aktuell in der Corona-Krise. Oberösterreich wieder stark zu machen heißt, die Gesundheit zu schützen, Arbeitsplätze und den starken Industriestandort zu sichern und dabei so zu handeln, dass die besten Lebensgrundlagen und Umweltbedingungen für unsere Kinder und Kindes-Kinder erhalten bleiben“, betont Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, Vorsitzender des OÖ. Klimarates. „Die Erarbeitung einer eigenen Photovoltaik-Strategie für Oberösterreich ist die erste Maßnahme, die der Klimarat koordinieren wird, um unsere Vorreiter-Position bei erneuerbaren Energien weiter voranzutreiben.“
 
„Wir müssen alle Kräfte bündeln und einen Weg der Vernunft einschlagen, damit wir diese Schicksalsfrage für die nächsten Generationen lösen. Um dafür alle Beteiligten in ein Boot zu holen, und zu zeigen, dass es nicht damit getan sein wird, dass unsere bereits sehr saubere Industrie noch sauberer wird und dass Oberösterreich als Industriebundesland nicht abdanken muss, sondern im Gegenteil gerade als Industriestandort die Klimafrage mit Vernunft und Innovation angeht und Akzente setzt, dafür werde ich mich im Klima-Rat weiterhin mit Leidenschaft einsetzen. Daher begrüße ich den Schritt, den wir heute mit der Konstituierung des Klimarates gesetzt haben“, so Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner.

„Vordringliche Aufgabe muss jetzt angesichts der steigenden Coronazahlen der Gesundheitsschutz sein. Aber die nächste Krise wartet nicht. Die Auswirkungen der Klimakrise werden uns in den kommenden Jahren massiv herausfordern. Als eine der reichsten und wirtschaftlich stärksten Regionen weltweit ist Oberösterreich besonders gefordert. Wir können zeigen, dass wir mit einem großen Kraftakt aus zwei Krisen, der Coronakrise und der Klimakrise, gestärkt hervorgehen können“, betont Klimalandesrat Stefan Kaineder.

„Oberösterreich macht Tempo bei der Energiewende und wir schützen damit nicht nur das Klima, sondern setzen damit auch wichtige Impulse für unsere heimischen Unternehmen im Bereich erneuerbarer Energien. Denn für uns sind Ökologie und Ökonomie kein Gegensatz, sondern untrennbar miteinander verbunden. So setzen wir insbesondere auch auf Energie vom Dach und wollen mit einer eigenen Photovoltaik-Strategie für Oberösterreich die Erzeugung von Solarstrom durch PV-Anlagen auf Dächern konsequent vorantreiben. Es sind in Oberösterreich 75.000 Gebäude mit einer Dachfläche von mehr als 400 m2 verfügbar, diese wollen wir zur Sonnenstrom-Erzeugung nutzen. Für die Erstellung dieser Photovoltaik-Strategie sollen auch die Experten des OÖ. Klima-Rates eingebunden werden und so zusätzliche Impulse liefern“, betont Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner.

„Wir investieren massiv in den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs in Oberösterreich und leisten damit effektiven Klimaschutz, von dem viele tausende Pendler und Bürger in unserem Bundesland auch in ihrem alltäglichen Leben etwas haben. Wichtig ist, dass der Bund jetzt endlich seinen Anteil leistet, damit die Umsetzungsplanungen für die Stadtbahnprojekte im Zentralraum starten können. Das Land hat seine Vorarbeiten geleistet“, so Infrastrukturlandesrat Mag. Günther Steinkellner.
 
Nachhaltigkeit, Ökologisierung und Investitionen in Klimaschutz nehmen in der Landespolitik bereits einen besonderen Stellenwert ein:

  •   Als erst zweites österreichisches Bundesland unterzeichnete das internationale Klimaschutzabkommen „Under2MoU“ mit dem Ziel, die Erderwärmung auf unter 2° C zu begrenzen.
  • Seit 2018 investiert das Land mehr Mittel in den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs als in den Individualverkehr.
  • Das Land verfolgt einen konsequenten Anti-Atom-Kurs an den Landesgrenzen mit dem Ziel, den oö. Weg der erneuerbaren Energieträger auch europaweit zu forcieren.
  • Mit dem -Plan wird ein weiteres starkes Zeichen für Nachhaltigkeit gesetzt:
  • 50 Mio Wohnbau-Nachhaltigkeitsoffensive 
  • Mehr als 230 Mio. an vorgezogenen Mitteln für das Öffi-Verkehrsnetz (Stadtbahn)
  • 20 Mio zusätzlich für den „Klimaschutz und Nachhaltigkeit“