Radmodellregion Wels Umland als wichtiges Testlabor für den attraktiven Radverkehr von morgen

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 23.10.2020)

Wegweisender Radinfrastruktur-Dialog in Schleißheim

„Eine gute Wegweisung mit Beschilderung, Bodenmarkierungen, Kartenmaterial und Routing-Apps ist sowohl im Freizeitradverkehr, als auch im Alltagsradverkehr eine wichtige Säule zur Radverkehrsförderung“, so Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner. 

Der 2. Radinfrastruktur-Dialog der Radmodellregion Wels Umland widmete sich am 22. Oktober in Schleißheim daher diesem Thema und konnte dafür den niederländischen Experten Han van den Heuvel als Referenten gewinnen. Aufgrund der coronavirusbedingten Einschränkungen wurde sein Vortrag per Video eingespielt und im Anschluss stand er per Liveschaltung für Fragen zur Verfügung. Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner interessierte sich für die Ausführungen des auch in den Niederlanden, in Deutschland und in Belgien tätigen Radverkehrsexperten und beantwortete zudem die Anfragen der 25 Teilnehmer/innen aus den zehn Radmodellregions-Gemeinden zu laufenden und geplanten Radprojekten in der Region. Wie wichtig dafür auch die Verortung der bestehenden Radinfrastruktur und der für den Mischverkehr geeigneten Strecken im offiziellen, behördlichen Geoinformationssystem GIP ist, zeigte Michael Beham auf, der sich beim Amt der Oö. Landesregierung um diesen Bereich kümmert.

In der Radmodellregion Wels Umland sollen neben den bisher schon durchgängig beschilderten touristischen Radrouten wie der R4 Traunradweg, R6 Römerradweg, R12 Voralpenradweg und der R19 Panoramaradweg auch ausgewählte Alltagsradrouten eine einheitliche Wegweisung erhalten. Gründe dafür sind, dass:

  • in der Radmodellregion die meisten Ziele in Raddistanznähe liegen und dies auch sichtbar gemacht werden soll,
  • mit dem E-Bike-Boom die Aktionsradien der Radfahrenden deutlich erweitert werden und dabei die Wegweisung auch in den Nachbargemeinden und darüber hinaus die Orientierung verbessern soll,
  • jene, die bisher auch Kurzstrecken mit dem Kfz gefahren sind und nun dafür aufs Fahrrad umsteigen oft auch im eigenen Ort die dafür geeigneten Strecken und Abkürzungen nicht kennen,
  • der Radverkehr auf sichere und komfortable Routen gelenkt werden kann und
  • dass sichtbare Radinfrastrukturelemente wie Beschilderung und Bodenmarkierungen auch eine Werbung fürs Radfahren darstellen.

Nachdem im Radinfrastruktur-Dialog gemeinsam mit den Gemeinden erste Grundlagen für diese Alltagswegweisung erarbeitet wurden, soll nun in einem Pilotprojekt ein konkreter Wegweisungsvorschlag für die Radhauptrouten in Wels und den Umlandgemeinden erarbeitet werden, der auch Vorbild für Wegweisungen in anderen Regionen und Gemeinden in sein kann.

„Das Rad ist eine optimale und umweltfreundliche Alternative für Kurzstrecken. Viele Welserinnen und Welser steigen täglich aufs Rad und auch Schülerinnen und Schüler nutzen es gerne für den Schulweg. Deshalb braucht es eine gute Wegweisung und Beschilderung nicht nur für die touristischen Radrouten, sondern auch für die Alltagsrouten“, so der Welser Bürgermeister Dr. Andreas Rabl.