Hat der Wolf Platz in unserer Heimat? – Landesnaturschutzreferent/innenkonferenz setzt heute Schwerpunkt zur „Rückkehr des Wolfes“

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 8.10.2020)
Seit einigen Jahren nimmt die Anzahl der Wolfssichtungen in Österreich ebenso zu, wie die Diskussion darüber. Große Beutegreifer wie der Wolf kommen auf Grund des beschränkten Platzangebotes in unseren Kulturlandschaften zwangsläufig mit dem Menschen in Kontakt. Die Wiederansiedlung und die dauerhafte Etablierung von Wolfspopulationen in den Bundesländern münden daher oftmals in ein Spannungsfeld zuwiderlaufender Interessen, Konflikte sind vorprogrammiert und die Emotionen gehen hoch. Die heute via Onlinesitzung stattfindende Landesnaturschutzreferent/innenkonferenz setzt daher einen besonderen Schwerpunkt im Hinblick auf die Frage des Umgangs der Länder mit der Rückkehr des Wolfes in Österreich. 
In Oberösterreich sind der Wolf und sein Bestand nicht über den Naturschutz geregelt, sondern im Jagdgesetz. Auf Grund dieses Umstandes sieht Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner seine Aufgabe als Naturschutzreferent mangels unmittelbarer Zuständigkeit für den Wolf darin, bei Bedarf Hilfestellung und Expertise im Hinblick auf die gesetzlichen Erhaltungsverpflichtungen zu geben und eine beratende Funktion einzunehmen. 
Oberösterreich hat sich zum Ziel gesetzt, bei der Landesnaturschutzreferent/innenkonferenz 2020, unter Berücksichtigung der jeweiligen Ressortverteilung in den Ländern, für eine Verstärkung der Bemühungen zur Erarbeitung von Lösungsansätzen im Umgang mit großen Beutegreifern wie dem Wolf einzutreten, um eine Versachlichung der Diskussion zu erreichen. Insbesondere die Zusammenarbeit von Vertreterinnen und Vertreter des Naturschutzes, der Landwirtschaft, der Jagd sowie des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus soll verstärkt werden. Weiters soll auf der Konferenz die Vorlegung eines entsprechenden Konzeptes durch das Österreichzentrum Bär, Wolf und Luchs bis zur Naturschutzreferent/innenkonferenz 2021 angeregt werden. 
„Der oberösterreichische Naturschutz hat durch seine jahrzehntelange Erfahrung im Bereich des Artenschutzes eine umfangreiche Expertise aufzuweisen und stellt dieses Wissen bei Bedarf gerne zur Verfügung. Für mich als Naturschutzreferent ist es wichtig, in der Frage des Wolfes in Oberösterreich einen für alle Seiten verträglichen Ausgleich zu finden. Ein erster richtiger Schritt war es, das Thema rund um den Wolf auf die Tagesordnung der Landesnaturschutzreferent/innenkonferenz zu setzen, um hier länderübergreifend sinnvolle Lösungsansätze auszuarbeiten“, zeigt sich Landeshauptmann-Stv. Haimbuchner zuversichtlich.