LR Steinkellner: Vorsicht Wildwechsel!

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 5.10.2020)
Mit den dunkler werdenden Herbstmonaten verschlechtern sich die Sichtverhältnisse, und die Gefahr von Wildunfällen auf den heimischen Straßen steigt. Im Rahmen des Projektes Wildschutz wird jährlich in die Verbesserung des Wildschutzes investiert. Dennoch gilt für Fahrzeuglenker/innen eine erhöhte Aufmerksamkeit entlang von Waldgebieten, Waldrändern und vegetationsreichen Feldern.

Mit kürzer werdenden Tageslichtzeiten steigt auch gleichzeitig das Risiko einem Wildtier auf der Straße zu begegnen. Alleine dem Straßenverkehr fielen im vergangen Jagdjahr 15.107 Wildtiere zum Opfer. Gleich mehrere Gründe steigern in der dunkler werdenden Jahreszeit das Unfallrisiko. So fällt die Hauptverkehrszeit in die Dämmerung oder Dunkelheit. Hier sind viele Wildtiere besonders aktiv. Hinzu kommt, dass mit dem Abernten der Maisfelder viele Wildtiere ihren sicheren, gewohnten Schutz verlieren und sich deshalb auf die Suche nach neuen Lebensräumen machen. Das Wild überquert deshalb häufiger die Fahrbahnen. „Neben dem Tierleid, dem wirtschaftlichen Schaden für Autobesitzer, Versicherungen und Jagdwirtschaft stellen Wildunfälle auch ein Verletzungsrisiko für die Verkehrsteilnehmer/innen dar. Für mich als Jäger und Tierfreund gilt es zielführende Projekte, welche Leid und Schäden mildern nach Kräften zu unterstützen“, so Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.

Eine innovative und überaus wirksame Maßnahme zur Steigerung der Verkehrssicherheit stellen optische und akustische Wildwarngeräte dar. Das Infrastrukturressort hat deshalb gemeinsam mit dem OÖ. Landesjagdverband und durch Unterstützung von Versicherungsunternehmen (Wiener Städtische Versicherung AG, Donau Versicherung AG, OÖ Versicherung AG) das Projekt Wildschutz ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Projektes werden jährlich rund 120.000 Euro in die Ausweitung der Warninfrastruktur investiert. Je nach Streckenabschnitt haben sich die Wildunfälle bis zu 92 % reduziert. Die Finanzierung des Projekts ist bis 2024 gesichert, und so werden Oberösterreichs gefährlichste Straßenabschnitte Stück für Stück mit Wildwarnern ausgestattet, um so die Verkehrssicherheit nachhaltig zu steigern. Mittlerweile wurden über 600 Straßenkilometer durch solche Wildwarngeräte sicherer gestaltet. 

Doch selbst der beste Schutz fordert die Aufmerksamkeit beim Lenken eines Kraftfahrzeuges. Besonders auf Straßen entlang von Waldgebieten, Waldrändern und vegetationsreichen Feldern gilt erhöhte Vorsicht. Um Kollisionen zu vermeiden, sollten die Warnzeichen „Achtung Wildwechsel“ beachtet, das Tempo vorausschauend angepasst und die sichern Abstände zum Vorderfahrzeug eingehalten werden. Falls das Wild auf die Straße springt, kann abblenden, mehrmaliges Betätigen der Hupe in kurzen Abständen und, falls es die Situation ermöglicht, das sichere Abbremsen helfen. 

"Das Projekt ist ein großer Erfolg. An zahlreichen Straßenabschnitten konnte durch die Anbringung von Wildwarnern die Anzahl an Unfällen bereits stark reduziert werden. Bedauerlicherweise kommt es immer wieder zu mutwilligen Zerstörungen der Geräte, da die verbauten Kondensatoren offensichtlich sehr begehrt sind. Das durch den Diebstahl und die mutwillige Zerstörung sowohl mit Tier- als auch Menschenleben gespielt wird, scheint den Täterinnen und Tätern oftmals nicht bewusst zu sein", appelliert Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner an die Vernunft der Täterinnen und Täter.

 

Bilder zum Download

Infrastruktur-LR Mag. Günther Steinkellner und Hannes Langmayr vom Land OÖ bei der Anbringung neuer Wildwarner. Quelle: Land /Sabrina Liedl, Verwendung mit Quellenangabe (1,75 MB).

Bildtext: Infrastruktur-LR Mag. Günther Steinkellner und Hannes Langmayr vom Land bei der Anbringung neuer Wildwarner.