Der Luchs muss eine Zukunft in unserer Heimat haben – Hoffnung auf Nachwuchs im Herbst

Landeskorrespondenz

Der Erhalt der Luchspopulation im Bereich des Nationalparks Kalkalpen ist ein ambitioniertes Vorhaben, das von vielen Faktoren abhängig ist. Intensive Bemühungen, wie die Aussetzung von weiteren Tieren zur Bestandsstützung in der Vergangenheit, haben bisher nicht zum erwünschten Ergebnis geführt, da der erhoffte Nachwuchs in den letzten Jahren ausblieb oder nach vereinzelten Sichtungen wieder spurlos verschwand. Die genauen Umstände für das Ausbleiben des Nachwuchses konnten noch nicht abschließend geklärt werden, da die möglichen hindernden Faktoren vielfältig sind. Reviergröße, Wanderbewegungen und Paarungsverhalten der Tiere spielen dabei ebenso eine Rolle, wie etwa der Umstand, dass sich die Reviere des Luchses der Region Kalkalpen auf mehrere Bundesländer erstrecken.

Daher wird seit Jahren intensiv daran gearbeitet, über die Landesgrenzen hinweg Bestandsschutzmaßnahmen zu setzen, die nicht an den Landesgrenzen verpuffen. Genetische Probleme, die die Fortpflanzung der ausgesetzten Tiere beeinflussen, können laut Experten des Nationalparks ausgeschlossen werden. Alle drei weiblichen, wie auch alle drei männlichen Tiere sind mit Gewissheit zeugungsfähig, da sie sich bereits mehrfach reproduziert haben, bestätigt Nationalparkgeschäftsführer Volkard Maier.

Der Luchs als gefährdete und streng geschützte Großkatze stellt einen wichtigen Teil für das Selbstverständnis des Nationalparks Kalkalpen und unserer Heimat insgesamt dar und wir hoffen alle, dass im Herbst wieder junge Luchse im Nationalpark gesichtet werden. Nicht umsonst führt durch den Nationalpark der über die Landesgrenze hinaus bekannte Weitwanderweg Luchs-Trail, auf welchem Wanderer den Spuren des Luchses folgen können. Einen dauerhaften Bestand dieser anmutigen und zugleich scheuen Tiere sicherzustellen ist aber nicht mit einfachen Mitteln oder medial wirksamen Inszenierungen zu erreichen, sondern nur durch fachliche Expertise, Zusammenarbeit, Weitblick und Geduld. Jeder Eingriff des Menschen in ein Ökosystem, wie es auch die Wiederansiedlung des Luchses darstellt, muss wohl bedacht und begleitet sein. Hier darf es keine Schnellschüsse geben, die langfristig negative Auswirkungen haben könnten. Der Arbeitskreis LUKA (Luchs Kalkalpen), in welchem auch Vertreter des Landes Oberösterreich vertreten sind, arbeitet daher intensiv und mit der nötigen Expertise daran, wie die Zukunft des Luchses in den Kalkalpen gesichert werden kann, so Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Manfred Haimbuchner.