Naturschutzreferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner: Ein weiteres Natura 2000 Gebiet festgeschrieben und zwei Schutzgebiete neu vermessen und adaptiert

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 20.7.2020)

In der heutigen Regierungssitzung wurde ein weiteres Natura 2000 Gebiet festgeschrieben und zwei Schutzgebiete wurden nach ihrer Neuvermessung adaptiert und neu verordnet.

Neu verordnet wurde das Natura-2000-Gebiet „Röll“, ein 327 ha großer, nach Nordwesten offener Talschluss auf 600-1050 m Seehöhe mit buchenreichen Mischwäldern. Das Gebiet liegt in der Gemeinde Grünau im Almtal in der Raumeinheit Kalk-Hochalpen und beginnt etwa 1 km südlich des Almsees. Landschaftsprägend sind die teilweise trockenfallenden Bäche sowie die mächtigen unbeeinflussten Schuttkegel und Schuttströme aus dem Toten Gebirge. Diese Schuttströme sind geprägt durch eine hohe Dynamik und eingeschränkte forstliche Nutzung und ermöglichen die naturnahe Entwicklung von artenreichen alpinen Rasen, Schneeheide-Alpenrosen-Latschengebüschen und subalpinen Waldtypen. Die Vegetation wird in den Tal- und Hanglagen von Waldmeister-Buchenwäldern unterschiedlichen Alters dominiert, die an den steileren Flanken in Schneeheide-Kiefernwälder und im südlichen Talschluss in Latschengebüsche übergehen.
Das „Goiserer Weißenbachtal“ – Naturschutzgebiet seit 2013 - wurde erneut vermessen. Der Schutzzweck des Naturschutzgebietes "Goiserer Weißenbachtal" liegt in der Bewahrung der Lebensraum-, Arten- und Strukturvielfalt dieses Gebietes, vorrangig durch die langfristige Sicherstellung einer weitestgehend unbeeinflussten Geschiebedynamik im gesamten Bachbett und dessen Einzugsbereich. 
Die „Gierer Streuwiese“ ist bereits seit dem Jahr 1995 Naturschutzgebiet und hat bislang eine Größe von 15.694 . Das Gebiet wurde neu vermessen und angepasst. Bei der „Gierer Streuwiese“ handelt es sich um Niedermoorwiesen, die weitgehend als Pfeifengraswiese und Davallseggenried anzusprechen sind. Besonders in den südlichen und südwestlichen Randbereichen der Streuwiese trifft massenhaft die seltene Sibirische Schwertlilie auf, fast im gesamten Bereich auch die Stern-Narzisse sowie eine große Anzahl anderer geschützter Pflanzenarten.
Für alle drei Schutzgebiete wurden entsprechende und zielgerichtete Landschaftspflegepläne erlassen, um den Schutz der bestehenden Flora und Fauna zu gewährleisten.

„Viele Schutzgebiete basieren auf alten Mappenplänen, was mitunter dazu führt, dass die Nutzungsgrenzen nicht mit den Schutzgebietsgrenzen übereinstimmen. Gerade deshalb ist es wichtig, die Gebiete zu überprüfen und die Schutzzonen entsprechend der Schutzgüter zu aktualisieren. So bewahren wir zielgerichtet die vielfältige Natur unsere Heimat. Die Landschaftspflegepläne werden maßgeschneidert ausgearbeitet und schaffen Sicherheit für die Artenvielfalt. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für ihre unermüdliche Arbeit und Leistung in Dienste des Naturschutzes,“ zeigt sich Naturschutzreferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner zufrieden mit den Ergebnissen.