LR Steinkellner zum Thema Motorradfahrverbote in Oberösterreich:

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 12.7.2020)

„In Oberösterreich wird auf ein respektvolles Miteinander, Bewusstseinsbildung und Schutz durch Kontrolle gesetzt.“

 

In Tiroler Bezirk Reutte wurde für Motorräder, die laut Typenschein über einer 95-Dezibel-Obergrenze liegen, ein Fahrverbot, gültig zwischen 10. Juni und 31. Oktober 2020, verordnet. „Ein Verbot sollte nur als äußerstes Mittel Anwendung finden. In Oberösterreich setzen wir auf ein gutes, respektvolles Miteinander, auf Information durch Bewusstseinsbildungsmaßnahmen und auf den Schutz durch Kontrolle“, informiert Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.

 

Motorradlärm und Motorradsicherheit sind keine bundesländerspezifischen, sondern europaweite Diskussionsthemen, welche von Kommunen und Verwaltungseinrichtungen unterschiedlich erörtert und behandelt werden. Für Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner geht es nicht darum, auf Basis einer im Zulassungsschein eingetragenen Dezibelzahl Motorräder aus dem Verkehr zu verbannen, sondern um eine respektvolle Fahrweise und ein akkurates Verhalten, welches den Regeln entspricht. „Eine große Mehrheit der heimischen Motorradfahrer ist den Verkehrsteilnehmern und Mitmenschen gegenüber respektvoll. Wie in vielen anderen Bereichen auch, nehmen einige wenige, schwarze Schafe eine ganze Gruppe in Geiselhaft“, differenziert Steinkellner. „Fahrverbote auf dieser schwammigen Basis auszusprechen kommt meiner Ansicht einer Diskriminierung gleich. Hier werde ich nicht mitspielen“, so Steinkellner entschlossen.

 

Um gefährliche Unfälle und überdimensionierte Lärmbelästigungen zu vermeiden, finden in Absprache mit der Polizei auch in diesem Jahr verschiedene Schwerpunktkontrollen an stark frequentierten Biker-Strecken statt. So werden auf den üblichen Motorradstrecken (z.B. im Weißenbachtal, Grein, Dimbach, Donautal uvm.) Schwerpunkte im Bereich Geschwindigkeits- und Lärmüberwachung gesetzt. Dabei kommen neue, von Seiten des Landes geförderte, Messinstrumente zum Einsatz. Die Vorteile der neuen Systeme sind neben der exakten und modernen Messtechnik auch die flexible Verwendung durch den raschen Auf- und Abbau. Ebenfalls lässt die universelle Einsatzbarkeit auch Messungen im Kurvenbereich zu. Insbesondere für die Geschwindigkeitsüberwachungen auf kurvigen Motorradstrecken bietet diese Möglichkeit eine Erhöhung der Verkehrssicherheit.

 

In puncto Lärm ist nicht immer die Frage der Geschwindigkeit entscheidend. Vielfach finden Manipulationen an den Abgasanlagen statt, durch die dann wesentlich mehr Lärm emittiert wird, als erlaubt ist. „Mit einer rücksichtsvollen Fahrweise wird nicht nur die Verkehrssicherheit gesteigert, sondern auch dazu beigetragen, unnötigen Lärm zu vermeiden. All jene, die sich nicht an die Regeln halten und durch illegale Manipulationen vorsätzlich Krach machen, nehmen es meistens auch mit den anderen Verkehrsregeln nicht sonderlich genau. Wir werden konsequent gegen jene Krachmacher vorgehen, welche ihre Motorräder illegal manipulieren und sich über die geltenden Regeln versuchen hinwegzusetzen. Bei Überschreitungen der gültigen Lärmemissionen von 12 Dezibel werden die Kennzeichen abgenommen“, unterstreicht Steinkellner abschließend.