LR Steinkellner: Gut versperrt ist halb geradelt

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 2.7.2020)

Attraktive Fahrradabstellanlagen als wichtige Komponente für optimale Vernetzung der Mobilitätsformen. Projekterkenntnisse entlang der Straßenbahnlinie 3/4 zeigen - wer sein Fahrrad in Sicherheit weiß, nutzt gerne und mit gutem Gefühl den öffentlichem Verkehr.

 

„In Oberösterreich wollen wir durch eine ganzheitlich betrachtete Mobilität, verschiedene Mobilitätsformen optimal aufeinander abstimmen. Im Rahmen unseres Ende 2015 gestarteten Projekts ‚sicheres Fahrradparken‘ wurden entlang der Straßenbahnlinie 3/4 rund 30 Radabstellboxen verbaut. Unsere Erfahrungswerte zeigen, dass durch eine attraktive Abstellinfrastruktur Synergien entstehen. Diese kommen sowohl dem Rad- als auch dem öffentlichen Verkehr zugute“, unterstreicht Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.

 

Radverkehr und öffentlicher Verkehr sind perfekte Partner. Während das Fahrrad auf kurzen und mittleren Strecken ein gesundes, flexibles und kostengünstiges Verkehrsmittel ist, so hat der ÖV seine Stärken auf mittleren und längeren Reisestrecken. Hier gestaltet sich die Reise ökologisch, witterungsunempfindlich, einfach und bequemen. Radabstellanlagen sind eine wichtige Komponente, um die Fahrrad- und ÖV-Nutzung im Alltag optimal aufeinander abzustimmen und dadurch das umweltbewusste Reisen zu ermöglichen. Nur wer sein Fahrrad ordentlich und sicher an Bahnhöfen abstellen kann, wird diese Art der Mischmobilität auch kontinuierlich in Anspruch nehmen. Gerade der größer werdende Anteil an teuren E-Bikes verlangt sichere Abstellmöglichkeiten an Mobilitätsknoten. Besonders bei der Thematik Diebstahlsicherheit ist die Wahl des Abstellsystems eine zentrale Angelegenheit.

 

Fahrradboxen – Schiene als Vorreiter für hohen Haltestellenstandard

Fahrradboxen bieten Fahrradfahrern und Fahrradfahrerinnen einen hohen Grad an Komfort und schützen vor Vandalismus, Beschädigung und Diebstahl. Im gemeinsamen Zusammenspiel mit oö. Gemeinden und Infrastruktureigentümern wie bspw. der ÖBB konnten bis dato in Oberösterreich 146 dieser Boxen an Bahnhöfen, Busterminals und Straßenbahnhaltestellen verbaut werden. Besondere Initiative bei der Haltestelleninfrastruktur zeigte die Schiene GmbH, welche für die Planung und Errichtung der Straßenbahnlinie 3/4 in Richtung Traun verantwortlich war An allen Haltestellen der Straßenbahnlinie nach Traun wurden hohe Mobilitätsstandards für Radfahrer umgesetzt. Großzügige, überdachte Fahrradabstellanlagen sind die Regel. Ausgenommen ist nur die Haltestelle Langholzfeld. Hier habe es die beschränkten Platzverhältnisse nur erlaubt, freistehende Bügel für fünf Fahrräder aufzustellen. Im Rahmen des Projekts ‚sicheres Fahrradparken‘ wurden entlang der Straßenbahnlinie 3/4 darüber knapp 30 Radabstellboxen verbaut. Die Boxen sind mit einer zusätzlichen elektronischen Ladeeinrichtung ausgestattet, was besonders den Eigentümer/innen von E-Fahrrädern entgegenkommt. Die Radboxen können auf Monats-, Quartals-, Halbjahres- oder Jahresbasis angemietet werden. Bäckerfeld und Schloss Traun, jeweils zwei Boxen an den Haltestellen Wagram und Mitterfeldstraße, acht Boxen sind bei der Trauner Kreuzung aufgestellt. Die Schiene GmbH hat aktuell im Juni 2020 auch vier der von den LinzLinien im Jahr 2011 errichteten Haltestellen entlang der Straßenbahnlinie 3 nach Doblerholz mit Fahrradabstellanlagen ausgestattet, diese weisen ebenfalls je zwei Boxen auf.

 

„Mit diesem hoch qualitativen System schaffen wir eine optimale Verzahnung der Mobilitätsformen. Die sichere Aufbewahrung des Rads, sowie das gleichzeitige Bereitstellen von Ladeinfrastruktur und zusätzlichem Stauraum für Radhelme, Regenmäntel und Co, sorgt für einen hohen Standard bei der Haltestelleninfrastruktur und somit auch zufriedene Fahrgäste“, fasst der Geschäftsführer der Schiene , Dipl.-Ing. Herbert Kubasta, zusammen.

 

Die hohen Haltestellenstandards konnten aufgrund des besonderen Augenmerks auf die Bedürfnisse des Radverkehrs umgesetzt werden. Erfahrungswerte, die sich im Zuge der Vermietung der Boxen bei der Schiene ergaben, zeigen, dass die Fahrgäste kontinuierlich mit dem Fahrrad die jeweilige Haltestelle anfahren. Die Box sorgt für ein beruhigtes Gewissen und folglich für eine entspannte und regelmäßige Fahrt. Auch zukünftig soll dieser eingeschlagene Weg fortgesetzt werden. Dort wo es baulich möglich ist, soll eine sichere und attraktive Abstellinfrastruktur gewährleistet werden, um die verschiedenen Mobilitätsformen ganzheitlich miteinander zu vernetzen.

 

„Der Trend in Richtung mehr Mischmobilität wird sich in der Zukunft weiter manifestieren. Mit dem Auto oder dem Rad zur Park-and-Ride bzw. Bike-and-Ride-Anlage und weiter mit Bahn, Tram oder Bus. Es gibt tolle Beispiele an Oberösterreichischen Bahnhöfen und Haltestellen, wo Mobilität vernetzt gedacht und im Sinne eines ganzheitlichen und nachhaltigen Mobilitätsverständnisses umgesetzt wurde“, freut sich Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner abschließend.