LR Steinkellner: Vierte Schwerpunktaktion nach neuem Kontrollformat

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 11.6.2020)

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 11.06.2020, wurde eine erneute Schwerpunktaktion der Polizei im Großraum Linz-Land durchgeführt. Auch bei dieser Aktion wurde das Hauptaugenmerk auf die Überschreitung der gültigen Tempolimits, Lärm- und Drogenbestimmungen gelegt.

 

Insgesamt waren bei der Schwerpunktaktion zwölf Zivilstreifen der Polizei, fünf Strafreferentinnen der BH Linz Land,  zwei Sachverständige der Abteilung Verkehr sowie eine Drogenärztin im Einsatz. 40 Strafverfügungen wegen Verkehrsübertretungen wurden erlassen, darunter auch eine Kennzeichenabnahme. Ebenfalls wurden drei Fahrzeuglenker ermittelt, die ihr Fahrzeug unter Einfluss von Drogen lenkten. Alle Einsatzkräfte waren auch an diesem Einsatztag ausreichend beschäftigt. Insgesamt wurden 305 Verkehrsübertretungen geahndet. Alleine 224 Anzeigen erfolgten wegen überhöhter Geschwindigkeit.

Bei den Geschwindigkeitsmessungen der 3 Radarfahrzeuge wurden folgende Geschwindigkeitsübertretungen zur Anzeige gebracht:

Messung B1 (70 km/h-Beschränkung) 118x Geschwindigkeitsüberschreitung, davon 1x über 50 km/h (Höchster Messwert: 156 km/h)

Messung B139 (Umfahrung Traun, 80 km/h Beschränkung) 106x Geschwindigkeitsüberschreitung, davon 4x über 50 km/h (Höchster Messwert: 176 km/h)
 

Für Aufsehen sorgte ein 18-jähriger, arbeitsloser, rumänischer Staatsangehöriger aus Linz. Dieser war ohne Lenkberechtigung mit einem nicht zum Verkehr zugelassenen BMW auf der B1 unterwegs. Nachdem er die Anhaltung einer Zivilstreife mit weit überhöhter Geschwindigkeit missachtete, lieferte er sich eine lange Verfolgungsjagd mit der Polizei. Diese ging durch 4 Bezirke über ca. 60 km bis kurz nach der Donauschlinge in Schlögen im Bezirk Schärding. Hier verlor der Lenker schließlich die Kontrolle über sein Fahrzeug und prallte gegen eine Steinwand. Bei dem Unfall wurden er und seine beiden 20-jährigen rumänischen Mitfahrer aus Linz leicht verletzt.  Bei dieser Flucht setzte der Lenker unzählige schwere Verkehrsübertretungen. Beispielsweise das Überfahren sämtlicher Ampeln auf der B1 und der B139 mit weit überhöhter Geschwindigkeit, oder das Überholen bei Gegenverkehr mit massiver Gefährdung der anderen Straßenbenützer.

 

Dies war bereits die 4. Schwerpunktaktion innerhalb von 3 Wochen, bei welcher Polizei, Bezirksverwaltungsbehörden und Sachverständige des Landes gemeinsam vorgingen. „Wir kämpfen gemeinsam und sprichwörtlich mit Vollgas gegen die zunehmenden Entwicklungen im Bereich von Raserei, illegalen Straßenrennen und Rowdytum. Jeder neue Einsatz zeigt auf erschreckende Art und Weise erneut, wie respektlos und fahrlässig einzelne Verkehrsteilnehmer unterwegs sind“, so Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.

 

Um die Raser entsprechend zur Verantwortung zu ziehen, werden nicht nur Geschwindigkeitsmessungen und Suchtgiftkontrollen durchgeführt.  Bei verdächtigen und auffälligen Vehikeln werden darüber hinaus technisch detaillierte Fahrzeuguntersuchungen von Seiten der Sachverständigen vorgenommen. Steinkellner unterstreicht: „Es geht dabei nicht darum, Hobbybastler oder passionierte Schrauber zu bestrafen, die lediglich Verschönerungsaktionen am eigenen Auto vornehmen und sich an die Regeln halten. Vielmehr sollen die schwarzen Schafe, welche die Verkehrssicherheit massiv gefährden und sich absolut respektlos gegenüber den gültigen Gesetzmäßigkeiten verhalten, herausgepickt werden. Diese Gruppen gefährden die Gesundheit und das Leben unschuldiger Verkehrsteilnehmer“.

Das abschließende Beispiel verdeutlicht, welche Folgen zu hohes Tempo für den Anhalteweg hat: Ein Pkw, der auf der B1 mit 70 km/h einen Anhalteweg von 41 Metern hat, benötigt bei 156 km/h einen Anhalteweg von 150 Metern. Nach  41 Metern weist dieser noch eine Geschwindigkeit von 155 km/h vor. Wird ein Fußgänger mit diesem Tempo angefahren, sind tödliche Verletzungen die Folge.