HLW Bad Ischl wird zur Fachschule für Sozialberufe

Landeskorrespondenz

Die HLW Bad Ischl startet im Schuljahr 2020/2021 als einzige Schule Oberösterreichs den Schulversuch „Fachschule für Sozialberufe“. Dort wird es ab Herbst möglich sein, die Lehrinhalte einer weiterführenden Pflegeausbildung, nämlich der Pflegeassistenz- wie auch der Pflegefachassistenzausbildung vorzuziehen. Diese Inhalte werden im Anschluss angerechnet. Das verkürzt die Ausbildung zur Pflegeassistenz auf ein Jahr.

 

„Wir wissen um die Wichtigkeit aber leider auch den Mangel an Pflegefachkräften in Oberösterreich Bescheid. Durch die gelungene Kooperation mit der Oberösterreichischen Gesundheitsholding können wir an der HLW Bad Ischl nun die Fachschule für Sozialberufe starten. Besonders in den vergangenen Wochen hat sich gezeigt, dass Gesundheitsberufe, so auch jener der Pflegefachkraft, äußerst sinnstiftende und krisenfeste Berufe sind. Daher können wir allen jungen Menschen, die mit ihrer Arbeit etwas Gutes vollbringen möchten und Interesse haben, nur empfehlen, sich für die HLW Bad Ischl anzumelden“, sind sich Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und Bildungsreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander einig.

 

Was ist anders?

Mit dem Schulversuch wird die Autonomie der Fachschule für Sozialberufe erweitert und damit die Möglichkeit geschaffen, Inhalte einer weiterführenden Ausbildung vorzuziehen. In einer darauffolgenden Ausbildung in der Pflege(fach)assistenz werden diese absolvierten Inhalte angerechnet, was zu einer deutlichen zeitlichen Verkürzung der Ausbildung führt.

 

„Dieser Schulversuch stellt eine tolle Gelegenheit dar, jungen Menschen die Karrieremöglichkeiten im Bereich der Pflege zu vermitteln und sie für die Arbeit mit und für die Menschen zu gewinnen. Dass sich die jungen Menschen Ausbildungszeit ‚herein arbeiten‘ und somit auch Kosten eingespart werden können, ist ein schöner Nebeneffekt dieser richtungsweisenden Bildungsinitiative“, so HLW-Direktor Rainer Posch zur neuen Schulform.

 

Die HLW Bad Ischl geht für diesen Versuch eine Kooperation mit der ortsansässigen Schule für Gesundheits- und Krankpflege ein. Die beiden Partner sind sich einig, dass die Schülerinnen und Schüler im ersten, sehr praxisorientieren Ausbildungsjahr (9. Schulstufe) keinen Unterschied bemerken werden, ob sie die „klassische“ oder die neue Form der Fachschule für Sozialberufe besuchen.

 

Erst für das zweite und dritte Ausbildungsjahr wird die Entscheidung im Hinblick auf die weitere Spezialisierung in Richtung Krankenpflege gefällt. Die Schülerinnen und Schüler der neuen Form absolvieren in Folge sämtliche Praktika während der beiden Schuljahre in der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege. Die Betreuung erfolgt durch Pflege-Lehrpersonal des Salzkammergut-Klinikums Bad Ischl.

 

Es wird aber auch weiterhin den klassischen Weg der Fachschule für Sozialberufe am Standort geben. Hier finden die Praktika im Bereich der Familienarbeit, der Kindergartenassistenz, der Altenhilfe und der Behindertenbetreuung statt.

 

„Jungen Menschen, die sich für diese neue Ausbildungsvariante in Bad Ischl entscheiden, stehen zahlreiche berufliche Möglichkeiten offen. Wir brauchen engagierte junge Männer und Frauen, in diesen wichtigen sozialen Berufen, daher freuen wir uns über diese gelungene Partnerschaft in Bad Ischl“, so Stelzer und Haberlander abschließend.