LR Steinkellner: Home-Office und Tele-Arbeit als effiziente Teillösung gegen Verkehrsstaus?

Landeskorrespondenz

Infrastruktur-Landesrat will Erkenntnisse zum Thema Homeoffice und Tele-Arbeit aus der Corona-Krise exakt analysieren.

Mögliche Förderungsmodelle für Home-Office und Tele-Arbeit als Teillösung gegen Verkehrsstaus

 

(Presseaussendung vom 21.3.2020)

Aktuell bieten sich ungewohnte Bilder auf den gängigen Pendelkorridoren in die Landeshauptstadt. Verstopfte Straßen, schleppender Pendlerverkehr, überfüllte Züge, Straßenbahnlinien oder Busse sind aufgrund der aktuellen Corona-Lage Mangelware. In den durch den OÖVV organisierten Kursen herrscht aktuell ein Rückgang der Fahrgastzahlen von ca. 80%. „Aufgrund des abnehmenden Fahrgastaufkommens und zum Schutz der Fahrgäste sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wir rasch reagiert und passen das ÖV-Angebot bereits für kommenden Montag (23.03.2020) an. Mit den Umstellungen halten wir den notwendigen Bedarf für all jene aufrecht, welche in diesen schwierigen Zeiten auf den öffentlichen Verkehr angewiesen sind“, so Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner.

 

Dass die aktuelle Ausnahmesituation den gewohnten Alltag auf den Kopf stellt, zeigen die strengen aber notwendigen Reglementierungen vieler europäischer Staaten. Die drastische Reduzierung des Verkehrs ist eine von zahlreichen Randerscheinungen, die der Corona-Krise entspringt. „Aktuell ist der Kampf gegen die Ausbreitung des Virus eine ernsthafte Herausforderung für unsere wirtschaftlichen Strukturen, unsere Gesellschaft und unsere Gesundheit. Für die Zeit nach Corona gilt es dennoch die zahlreichen Erkenntnisse zum Thema Tele-Arbeit und Home-Office zu sammeln, zu analysieren und darauf aufzubauen. Ich denke, dass zahlreiche Vorurteile gegenüber dieser Arbeitsform aufgelöst werden konnten“, ist Steinkellner überzeugt.  

 

Selbstverständlich hat nicht jede Berufsgruppe die Möglichkeit Tele-Arbeit und Home-Office in Anspruch zu nehmen.  So ist in physisch-orientierten Berufen die Anwesenheit unumgänglich. Für klassische Bürojobs können im Zeitalter der Digitalisierung allerdings Smartphone und Internet reichen, um alle Tätigkeiten konfliktfrei erledigen zu können. Voraussetzungshürden sind meistens gewohnte und festgefahrene Strukturen, der Mangel an Vertrauen und die Illusion des Kontrollverlusts. Aufgrund dessen arbeiten auch nur wenige Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher regelmäßig von zu Hause aus. Dabei ist Anwesenheit genauso wenig mit Fleiß gleichzusetzen wie Abwesenheit mit Faulheit. „Der Wunsch nach physischer Präsenz ist in vielerlei Hinsicht nachvollziehbar. Die Gemeinschaft kann motivieren, spornt an und sorgt für gruppendynamische Effekte. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass geeignete Arbeitsmodelle, die beispielsweise einen Arbeitstag pro Woche in Tele-Arbeit erlauben, eine positive Entlastungswirkung für den Pendelverkehr hervorrufen“, so Steinkellner.  

           

Seit drei Jahren analysiert das Land die anonymisierten Verkehrsdaten, die aus der smart drive App „LisiGo“ gewonnen werden. Auf vielen klassischen Pendelkorridoren zeigt sich, dass bereits eine geringe Reduzierung der Fahrzeugmengen eine deutliche Verbesserung des Verkehrsflusses auslöst.

 

„Pendeln kostet nicht nur Zeit, sondern hier und da auch Nerven. Das Arbeiten von zuhause bietet Potential, den Verkehr auf Schiene und Straße zu entlasten. Wir wollen tiefere Erkenntnisse durch die aktuell zahlreichen Home-Office Tätigkeiten gewinnen und potentielle Anreize schaffen, um den Pendelverkehr somit zu entlasten“, bekräftigt Landesrat Steinkellner abschließend.