LR Steinkellner: Osttangente Linz und Attraktivierung der Summerauer Bahn: "Sowohl-als-auch" statt "Entweder-Oder"

Landeskorrespondenz

Landesrat Steinkellner appelliert, wichtige Straßen- und Schienenprojekte nicht gegeneinander auszuspielen

 

(Presseaussendung vom 13.9.2019)

Sowohl die Umsetzung der Linzer Osttangente als auch die Attraktivierung der Summerauer Bahn zählen zu den wichtigsten Infrastrukturprojekten in Oberösterreich. "Kritiker, die diese beiden Projekte gegeneinander ausspielen, haben den Ernst der Lage nicht erkannt. Die verkehrlichen Herausforderungen in Oberösterreich können nur mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs UND der Umsetzung wichtiger Straßenprojekt bewältigt werden", so Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.

 

Unstrittig ist, dass die die Verkehrssituation in und rund um Linz bereits derzeit an der Belastungsgrenze ist. Selbst kleine Unfälle führen rasch zu einem Verkehrsinfarkt, eine Entlastung ist daher unbedingt erforderlich. "Die Botschafterin der Tschechischen Republik in Österreich, Frau Dr. Ivana Červenková, hat mir bei einem Termin am Dienstag neuerlich bestätigt, dass der Ausbau der D3 in Tschechien absolute Priorität hat", so Landesrat Mag. Steinkellner. Durch den geplanten Autobahnausbau in Tschechien (die Fertigstellung der D3 in Richtung oberösterreichischer Grenze ist für 2024 geplant) ergibt sich ein verbesserter und fast durchgängiger Verbindungskorridor zwischen Berlin-Dresden-Prag-Linz. Um eine Entlastung der A7 im Linzer Stadtgebiet gewährleisten zu können, ist die Linzer Osttangente als leistungsfähige Nord-Süd Verbindung essentiell.

 

Das Land Oberösterreich hat deshalb in Hinblick auf die Zielsetzung dieser hochrangigen Straßenverbindung um Linz nun die Funktion eines Initiators eingenommen und einen Vorschlag für Netzveränderungen gem § 4 SP-V-Gesetz beim Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie eingebracht. In der Strategischen Prüfung Verkehr (SP-V) sollen der grundsätzliche Bedarf und der Straßenverlauf zwischen der A7 Mühlkreisautobahn und der A1 West Autobahn als Teil einer system- und netzübergreifenden Betrachtung beurteilt bzw. entwickelt werden. Nach Durchführung der SP-V und Aufnahme in das Bundesstraßengesetz wird die ASFINAG mit den Planungstätigkeiten beginnen.

 

"Den Vorwurf, ich würde mich zu wenig für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs einsetzen, lasse ich nicht gelten. Erst im Juli haben sich die ÖBB und das Land Oberösterreich auf das bis dato größte Schienen-Investitionspaket in der oö.-Geschichte geeinigt", so Landesrat Mag. Steinkellner.

 

So wurde ein Investitionspaket von über 600 Mio. Euro (Preisbasis 2018 – voraus valorisiert bis 2030 = 725 Mio. Euro) unterzeichnet. Mit der Infrastrukturoffensive Oberösterreich wird eine umfassende und nachhaltige Lösung für die oö. Regionalbahnen umgesetzt. Die Kernpunkte dieser Infrastrukturoffensive sind:

  • Erhalt und Attraktivierung aller Nebenbahnstrecken
  • Elektrifizierung von Bahnstrecken
  • Moderne Bahnhöfe und Haltestellen in Oberösterreich
  • Sicherheit bei Eisenbahnkreuzungen

 

Für die Summerauer Bahn heißt das konkret folgende Ausbauvorhaben:

  • Der Ausbau der Bahnhöfe (bzw. Haltestellen): Steyregg, Pulgarn, St. Georgen/Gusen, Pregarten, Freistadt und Summerau. Für diese Umbauten wird derzeit ein Zeitplan erarbeitet.Der Bahnhof Kefermarkt ist bereits umgebaut worden, Lungitz ist derzeit in Bau, Gaisbach-Wartberg wird noch 2019 fertiggestellt.
  • Der Streckenausbau ist als Absicht in der Vereinbarung beschrieben. Ziel ist eine Streckenertüchtigung, die einen 1/4-Stunden-Takt bis St. Georgen im Nahverkehr ermöglicht (unter Berücksichtigung des internationalen Fernverkehrs und des Güterverkehrs).

 

"Ich rufe alle Kritiker der Linzer Osttangente zu Besonnenheit und einer sachlichen Diskussion auf. Wer glaubt, mit einem kompromisslosen Nein zu Straßenprojekten die zukünftigen Herausforderungen des Verkehrs bewältigen zu können, ist auf dem falschen Weg", so Landesrat Mag. Steinkellner abschließend.