LR Hiegelsberger: Grundversorgung sicherstellen, um Ernährungssicherheit in Oberösterreich zu gewährleisten

Landeskorrespondenz

Chef des Generalstabes des Österreichischen Bundesheeres,

General Mag. Othmar Commenda zu Gast bei Agrar-Info-Exklusiv

 

(Presseaussendung vom 11.5.2018)

Das agrarische Diskussionsformat Agrar-Info-Exklusiv begrüßte General Mag. Othmar Commenda, den Chef des Generalstabes des Österreichischen Bundesheeres, als Gastredner. General Commenda stellte im Rahmen seines Vortrages die aktuellen und zukünftigen Bedrohungen der Sicherheit Österreichs dar. „Vieles ist in Bewegung geraten. Gefahren aus dem Cyberraum, Terrorismus, Konflikte in unserer Nachbarschaft, Auswirkungen illegaler Migration, aber auch vermehrte Naturkatastrophen bedrohen unsere Lebensgrundlagen“, so der General. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, bedarf es eines funktionierenden, leistungsfähigen und zeitgemäß ausgerüsteten Bundesheeres. In Zukunft wird der Einsatz österreichischer Soldatinnen und Soldaten im In- und Ausland zur Gewährleistung der Sicherheit Österreichs noch wichtiger sein. Die Bedrohung ist jedoch nicht immer nur militärisch. Daher ist es unumgänglich, sich auch wieder auf die zivile, geistige und wirtschaftliche Komponente der umfassenden Landesverteidigung zu besinnen.

 

Hier sah General Commenda auch die Notwendigkeit der zivilen Bewusstseinsbildung innerhalb der Bevölkerung. „Wir haben heute keine gezielte Bevorratung mehr. Aber wir müssen uns auf diese neuen Bedrohungen vorbereiten. In Zukunft gilt es, die eigene Grundnahrungsversorgung so lange sicherzustellen, bis das Österreichische Bundesheer als strategische Handlungsreserve der Republik Österreich vor Ort helfen kann“, unterstrich General Commenda abschließend die Notwendigkeit der Selbstversorgung der Bevölkerung.

 

Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger griff auf und betonte einmal mehr, dass die Versorgung der Bevölkerung mit heimischen Lebensmitteln auch in Zukunft sichergestellt sein muss. Das Land Oberösterreich und der Bund schaffen die Voraussetzungen für die Sicherung der landwirtschaftlichen Produktion und den Erhalt des Kulturlandes. „Aktuell sind wir mit unseren Importen und auch Exporten in einer komfortablen Situation. Doch General Commenda hat uns das Bild des Krisenfalls vor Augen geführt. Wir müssen die standortangepasste, effiziente und ressourcenschonende Lebensmittelproduktion in unserer Heimat halten, stärken und auf die Anforderungen der heimischen Märkte ausrichten. Emotionale Diskussionen, wie beispielsweise der Pflanzenschutz, dürfen nicht auf dem Rücken unserer Bäuerinnen und Bauern geführt werden. Dieses Bauern-Bashing demotiviert und gefährdet letzten Endes unsere Selbstversorgung“, so der Landesrat.

 

Betrachtet man die österreichischen Selbstversorgungsgrade, so wird deutlich, dass die Selbstversorgung Österreichs, vor allem bei pflanzlichen Ölen (21%), Obst (49%), Gemüse (57%), Honig (60%), Geflügelfleisch (67%), Butter (75%), Eiern (84%) und Getreide (88%), nicht gewährleistet ist. „Das Ziel unserer Land- und Lebensmittelwirtschaft darf nicht die Konkurrenz mit den internationalen Rohstoffmärkten, sondern die Versorgung der eigenen Bevölkerung sein. Dafür müssen wir die ganze Wertschöpfungskette Lebensmittel – vom Feld bis auf den Teller – in die Pflicht nehmen und auch die Bürgerinnen und Bürger sensibilisieren. Produkte aus der Region sind nachhaltiger und standortgerecht. Sie stellen die Versorgung unserer Bevölkerung sicher und das nicht nur in Krisenzeiten“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.