Frauen.Leben.2030 – „100 Jahre Frauenwahlrecht!“

Landeskorrespondenz

Frauen.Leben.2030 – „100 Jahre Frauenwahlrecht!“

Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März wurde bei der Veranstaltung „100 Jahre Frauenwahlrecht“ auf Einladung von LRin Mag.a Haberlander ein starkes Zeichen für die Frauen in gesetzt. Bundestagspräsidentin a.D. Prof.in Dr.in Rita Süssmuth sprach über die Frauenpolitik von einst und jetzt.

Frauen-Landesrätin Mag.a Christine Haberlander und Frau Bundestagspräsidentin a.D. Prof.in Dr.in Rita Süssmuth

Quelle: Land /Daniel Kauder

Frauenabend mit Podiumsdiskussion rund um den Internationalen Frauentag

 

(Presseaussendung vom 7.3.2018)

Anlässlich des Internationalen Frauentages setzten gestern mehr als 350 Frauen und Männer bei der Veranstaltung „100 Jahre Frauenwahlrecht“ auf Einladung von Frauen-Landesrätin Mag.a Christine Haberlander im Linzer Schlossmuseum ein starkes Zeichen für die Frauen in Oberösterreich. Dieser Frauenabend wurde vom Frauenreferat des Landes in Kooperation mit dem Landesmuseum und mit der Gleichstellungsbeauftragten des Landes durchgeführt.

 

Mit dem Internationalen Frauentag am 8. März wird weltweit von Frauenorganisationen auf die Stellung der Frauen in unserer Gesellschaft aufmerksam gemacht. Ins Leben gerufen wurde er rund um den Ersten Weltkrieg, wo Themen wie die Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen das erste Mal eine große Rolle spielten.

 

Im vergangenen Jahrhundert gab es viel zu tun und es gab vor allem immer wieder Entwicklungen, die die Lebenswelt von Frauen nachhaltig verbessert haben. Heute sind Frauen in der Politik stark vertreten, wir leben ein partnerschaftliches Miteinander von Frau und Mann – und trotzdem gibt es für die Frauenpolitik auch heute noch viel zu tun. Bezahlung von Frau und Mann für die gleiche Leistung - eine Forderung, die schon 1918 Thema war - ist auch im Jahr 2018 noch aktuell. Es wurde aber vieles erreicht: Gleichberechtigung ist kein Schlagwort mehr, sie wird gelebt. Frauen haben die Wahlfreiheit unter unterschiedlichen Rollenmodellen. Wir sind starke Frauen in einem starken Land. Oberösterreich ist auf einem guten Weg.

 

„Mit dieser Veranstaltung möchten wir auch auf die vielen inspirierenden Frauen, die die Politik der vergangenen Jahrzehnte mitgeprägt haben, aufmerksam machen und die Erfolgsgeschichte von 100 Jahren Frauenwahlrecht in der Broschüre „100 Jahre Frauenwahlrecht“, welche vom Frauenreferat publiziert wurde, erzählen“, so Landesrätin Haberlander.

 

Rechtzeitig zum Internationalen Frauentag, nämlich gestern, hat die Oö. Landesregierung das Programm „Frauen.Leben – Frauenstrategie für Oberösterreich 2030“ beschlossen. Fast 2.000 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher haben sich an der Erarbeitung der überparteilichen Strategie Frauen.Leben 2030 eingebracht. Mit dieser neuen Strategie geht Oberösterreich offensiv und aktiv an die großen Herausforderungen der Politik heran und setzt auf einen längerfristigen Planungshorizont. „Machen wir Oberösterreich zu einem Land, in dem sich alle Frauen wohl fühlen und verwirklichen können“, so Christine Haberlander.

 

Frau Bundestagspräsidentin a.D. Prof.in Dr.in Rita Süssmuth, die erste Frauenministerin in Deutschland war, referierte über die Frauenpolitik von einst und jetzt – in einer Zeit, wo sich die Akzeptanz für ihre frauen- und familienpolitischen Positionen in Grenzen hielt. „Vereinbarkeit von Familie und Beruf hieß noch für viele Frauen Familie ODER Beruf. Im günstigsten Fall bedeutete es Berufsunterbrechung und späterer Wiedereinstig, meistens in Teilzeitbeschäftigung. Von Wahlfreiheit der Frauen konnte nicht die Rede sein“, so Rita Süssmuth.

 

„Die Durchsetzung der im Grundgesetz verankerten Gleichberechtigung ist Schritt für Schritt in Jahrzehnten erkämpft worden und immer noch nicht gesichert. Viel wurde erreicht, aber wir sind nicht am Ziel.

 

Die in Familie geleistete Erziehungs- und Pflegearbeit führte nicht zur sozialen Absicherung. Die Erwerbsarbeit ist heute nicht nur ein Recht, sondern Pflicht und immer häufiger wirtschaftliche Notwendigkeit. Der Wandel der Männerrolle hat begonnen, braucht aber noch erheblich Zeit.

 

Der Rollenwandel der Frauen kommt einer gesellschaftlichen Revolution gleich. Wir haben es zugleich mit Emanzipation und Überlastung, mit Identifikationskonflikten zu tun. Wir haben viel Zeit verloren, da der ideologische Streit Vorrang vor pragmatischen, problemlösenden Maßnahmen hat. Die anhaltende Auseinandersetzung beim Thema „Frauen in Führungspositionen" belegt das erneut. Die Devise muss lauten: Das schulden wir uns selbst und allen, die gleichberechtigt, stärker selbstbestimmt und in Sorge füreinander leben wollen,“  so Rita Süssmuth.

 

„Das Frauenreferat bietet einen Mix aus Informations- und Bildungsangeboten sowie spezielle Frauenförderprogramme an, um hier eine bessere Ausgewogenheit zwischen den Geschlechtern zu erreichen. In Oberösterreich gibt es mit den bestehenden Frauenvereinen und –beratungsstellen ein sehr gutes Netz an Unterstützung und Hilfe. Diese sind wichtige regionale Kompetenzzentren und Netzwerke, um Mädchen und Frauen zu helfen und in Krisenzeiten zu unterstützen“, so die Leiterin des Frauenreferates Dipl.Päd.in Beate Zechmeister M.A.

 

Weitere Informationen und Angebote des Frauenreferates des Landes Oberösterreich finden Sie unter: www.frauenreferat-ooe.at

 

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