LR Anschober: Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge in der Grundversorgung nimmt wie prognostiziert deutlich ab – Wichtig: Betreuung und Perspektiven müssen bleiben

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 8.1.2018)

Entsprechend unserer Prognosen nimmt die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge (UMF) deutlich ab. Dies zeigen die aktuellen Zahlen aus der Grundversorgung des Landes Oberösterreich:

 

Wurden zum Höchststand Mitte 2016 noch 701 Minderjährige in eigenen Quartieren mit spezieller Betreuung in der Landesgrundversorgung untergebracht, so sind es aktuell mit Stand Anfang Jänner nur mehr 264 UMF. Allein das angenommene Geburtsdatum 1. Jänner, das bei Fehlen der Geburtsurkunden oft von den Asylbehörden vergeben wird, hat von Ende 2017 auf Anfang 2018 knapp 90 Personen getroffen, die nun aufgrund ihrer Volljährigkeit aus den UMF-Quartieren ausziehen mussten und in normale Grundversorgungs-Quartiere umgesiedelt wurden.

 

Diese Entwicklung führt auch zu einer Verringerung der UMF-Quartiere: Von ursprünglich 20 UMF-Quartieren in ganz Oberösterreich sind derzeit nur noch 12 in Betrieb, eines davon wird noch im ersten Halbjahr 2018 geschlossen werden.

 

LR Rudi Anschober: „Die Unterbringung dieser alleine geflüchteten, jugendlichen Asylwerbenden, die vielfach Schlimmes miterleben mussten in ihren Heimatländern, ist großteils sehr gut gelungen. Genauso wie bei einheimischen Kindern und Jugendlichen in betreuten Einrichtungen ist es wichtig, hier ausreichend Betreuung und Personal zur Verfügung zu stellen – verbunden mit höheren Kosten - im Vergleich zur normalen Grundversorgung für Erwachsene bzw. für Familien. Aufgrund der stark sinkenden Anzahl an Betroffenen sinken nun natürlich auch die Kosten. Wichtig aber ist, dass jetzt die gute Betreuung fortgesetzt wird – und den Kindern und Jugendlichen neue Perspektiven und Anhaltspunkte gegeben werden, z.B. durch gute Ausbildungsmöglichkeiten oder durch Lehre in Mangelberufen. Starten junge Asylwerbende schon während ihres Verfahrens eine Lehre – eine der wenigen legalen Arbeitsmöglichkeiten – so sind sie mitten in der Gesellschaft angekommen, sorgen selbstständig für ihren Unterhalt und reduzieren damit Kosten für die öffentliche Hand. Oberösterreich ist hier sehr engagiert, durch dezentrale, kleine Asyl-Quartiere und Integrationsmaßnahmen (wie Deutsch) ab Tag 1 läuft Integration gut.“