LR Anschober: Trotz Gegenwind drohender Abschiebungen boomen in die Lehrstellen für Asylwerbende: bereits 299 Lehrlinge, davon ein Drittel in der Gastronomie & 22.000 Unterschriften gegen Abschiebungen von Lehrlingen

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 7.1.2018)

Trotz der wachsenden Verunsicherung durch erste Abschiebungen und mittlerweile 40 von einem erstinstanzlich negativen Bescheid konkret von Abschiebung bedrohten Asylwerbenden in Lehre, wächst die Zahl der Asylwerbenden in Lehrlingsmangelstellen weiter stark an. Mit Jahresbeginn sind es bereits 299 Lehrlinge, 216 davon kommen aus Afghanistan, die stärkste Altersgruppe ist die der 18-Jährigen.

 

In allen Bezirken Oberösterreichs arbeiten mittlerweile Asylwerbende in Lehrstellen, 52 in Linz (inkl. Urfahr-Umgebung), 33 in Gmunden, 25 in Rohrbach, 23 in Perg, 22 in Vöcklabruck.

 

Die Aufteilung auf die Mangellehrstellen, wo sich nicht mehr genügend Bewerber/innen aus Österreich bzw. aus der EU finden: Asylwerbende konnten mittlerweile in vielen dieser Mangel-Bereiche Fuß fassen, am Stärksten im Bereich der Gastronomie (ein Drittel). In den einzelnen Lehrstellen selbst führt mit Abstand der Lehrberuf des Kochs/der Köchin (70 Asylwerbende), Bäcker/in (15), Tischler/in (14), Friseure (14), Einzelhandelskauffrauen/männer im Lebensmittelhandel (12), Gastronomiefachmann/frau (11),  Elektrotechniker/in (11), Maurer/in (9) etc .

 

Integrations-Landesrat Rudi Anschober: „All diese Lehrstellen für Asylwerbende sind Mangellehrstellen, wo es keine österreichischen Lehrlinge mehr gibt. Damit werden Asylwerbende für viele Betriebe zu den so notwendigen Fachkräften der Zukunft und sind damit von existenzieller Bedeutung für Teile der Wirtschaft. Handelt Oberösterreich klug, dann werden wir diese Zukunftschance für beide Seiten weiter massiv ausbauen: Das bedeutet für Asylwerbende eine positive Integrationschance und für die Wirtschaft eine Zukunftschance durch notwendige Fachkräfte. Bis Jahresende könnten so insgesamt 500 Lehrstellen für Asylwerbende entstehen."

 

Damit diese Chance Wirklichkeit wird, muss die derzeitige Gefährdung von drohenden Abschiebungen gestoppt werden. LR Anschober: „Die von mir gestartete Petition wird immer breiter unterstützt, mittlerweile sind es online bereits weit über 22.000 Unterschriften. Die Petition wird noch bis Ende Jänner fortgesetzt."