LR Hiegelsberger: Oberösterreich führt erfolgreiches Artenschutzprojekt für akut bedrohte Fischarten fort

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 17.11.2017)

Bereits im Jahr 2008 startete das Land Oberösterreich ein Artenschutzprojekt für akut bedrohte und seltene Fischarten und Neunaugen. „Diese Wassertiere sind Bestandteil des heimischen Fischartenspektrums und daher analog zu den Wirtschaftsfischen entsprechend zu hegen und zu schützen“, begründet der für die Fischerei zuständige Landesrat Max Hiegelsberger nun die Fortführung des erfolgreichen Projekts.

 

Das Artenschutzprojekt „Kleinfische und Neunaugen“ wurde von 2008 bis 2015 geführt. Im Zuge der ersten Nachsuche konnte als kleine Sensation das Vorkommen des Goldsteinbeißers in der Aschach belegt werden, was nicht nur den Erstnachweis in Oberösterreich sondern gleichzeitig auch den westlichsten Fundort dieser Fischart bedeutete. In weiterer Folge konnte auch in der Aist ein Goldsteinbeißervorkommen belegt werden. Der gewonnene Wissensstand wird von den Experten der Abteilung Land- und Forstwirtschaft des Landes Oberösterreich nun gezielt für spezifische Schutzmaßnahmen und das Vorantreiben von weiteren Ansiedlungen bzw. Populationsstützungen dieser Wassertiere eingesetzt. Möglich ist das in einem bis 2020 befristeten Folgeprojekt mit den Schwerpunkten:

 

  • Nachsuche in seriös gemeldeten Gewässern,
  • Wiederansiedlung in ausgewählten geeigneten Gewässern,
  • Erfolgskontrollen in besetzten Gewässern,
  • begleitende Kontaktaufnahme und Betreuung von Fischereiberechtigten, Bewirtschaftern, Natura 2000 – Gebietsbetreuern etc.,
  • Beratung von Projektwerbern bzw. Planern bei Maßnahmen die einerseits Kleinfischbestände fördern, andererseits deren Bestände gefährden könnten.

 

Strömer, Schlammpeitzger, Steinbeißer, Balkan-Goldsteinbeißer, das Ukrainisches Bachneunauge und das Bachneunauge zählen zu den Hauptzielarten des Projekts. Auch die mit ihnen in Gesellschaft lebenden Unterzielarten Karausche, Bitterling und Moderlieschen werden im Artenschutzprojekt erfasst. Die Projektmodule hatten in den Jahren 2008-2015 die verdichtete Nachsuche sowie die Nachzucht von Goldsteinbeißer, Steinbeißer und Schlammpeitzger zum Inhalt. Es wurden Maßnahmenkonzepte für das Machland betreffend den Steinbeißer und die Pfuda hinsichtlich Neunaugen erarbeitet. Schließlich wurden auch Wiederansiedlungen einzelner Arten in geeigneten Gewässern durch Entnahme aus ausreichend dichten Beständen betrieben und bislang gesetzte Maßnahmen evaluiert.