LR Anschober: nach Trumps Angriff auf die Zukunft der nächsten Generationen braucht es entschlossene weltumspannende "Allianz für die Zukunft" von Europa über Indien bis China

Landeskorrespondenz

Oberösterreich Teil der weltweiten Allianz der Regionen für den Klimaschutz - bereits 39 Allianz zusammengeschlossen, darunter auch fünf US-Bundesstaaten

 

(Presseaussendung vom 2.6.2017)

"Trump schadet der eigenen US-Wirtschaft, er schadet dem Klima - vor allem ist seine Ankündigung eines Ausstiegs aus dem Weltklimavertrag ein dramatischer Angriff auf die Zukunft der nächsten Generationen", reagiert Oberösterreichs Klimaschutz-Landesrat Rudi Anschober entsetzt auf die Ankündigung des US-Präsidenten. "Jetzt muss die restliche Weltgemeinschaft von der EU bis Indien und China noch enger zusammenrücken und gemeinsam das Tempo für Emissionsverringerungen deutlich erhöhen. Und es braucht in dieser neuen Allianz auch eine enge Einbindung der US-Bundesstaaten und großen Städte, die entschlossener denn je sind, ihren Kurs für Klimaschutz fortzusetzen", appelliert Anschober.

 

Fünf starke und besonders engagierte US-Bundesstaaten - von Kalifornien über New York bis Washington - sind bereits in der weltweiten Allianz der Regionen für Klimaschutz, der "Climate Group", eingebunden, die 12 % des globalen BIP repräsentieren und bei der auch Anschober für Oberösterreich aktiv ist - zuletzt bei der Weltklimakonferenz in Marrakesch im vergangenen November.

 

Anschober: "Es braucht jetzt eine klare entschiedene Reaktion der Weltgemeinschaft, das Tempo für Klimaschutz muss erhöht werden. Dies wird unterstützt und erleichtert durch die Preisentwicklung: erste Off-Shore Windkraftparks können ohne Förderung errichtet werden, Strom aus Sonne und Wind hat sich massiv verbilligt und ist heute vielfach preisgünstiger als Strom aus Kohle, Öl, Gas oder Atom. Mit jedem Jahr wird Klimaschutz stärker die auch kurzfristig wirtschaftlichere Variante."

 

Der oö. Klimabericht zeigt, wohin der Weg Trumps führen kann: immer mehr Extremwitterung mit schweren Unwettern und steigenden Temperaturen.

 

Anschober mahnt daher auch: "Wir dürfen nicht nur in die Ferne sehen, sondern müssen auch die Hausaufgaben erledigen. Der von mir im Mai vorgelegte oö. Klimabericht zeigt die Weiterführung der weltweiten Temperaturrekorde: 2016 war in Österreich das viertwärmste und gleichzeitig unter den 25 nassesten Jahren. Allein im Juni und Juli verwüsteten acht massive Unwettertage teils ganze Ortschaften in Oberösterreich. In Zeiten, wo ein Jahres-Temperaturrekord den nächsten, ein Unwetterereignis das nächste jagen, ist Klimawandel für uns alle spürbar, in manchen Regionen sind die Konsequenzen nur noch viel dramatischer, denkt man etwa an die jetzt dürre, früher so fruchtbare Daara-Ebene in Syrien, eine Mitursache für den Krieg dort. Klimaschutz und Klimawandel-Anpassung sind daher die Gebote der Stunde. Und da haben auch wir in Oberösterreich noch viel zu tun - vor allem die Verkehrswende hin zur Elektromobilität und zu einem drastisch verbesserten Öffi-Angebot und eine konsequente Weiterführung der Energiewende sind alternativlos."

 

Anschobers erster oö. Klimabericht, erst vor einem Monat fertiggestellt, zeigt auf: zwischen 1990 und 2015 blieben die Treibhausgas-Emissionen in annähernd auf demselben Niveau (plus 0,8 Prozent). Sie erreichten 2004 einen bisherigen Top-Wert und konnten seither durch viele Maßnahmen schrittweise leicht verringert werden. Dominiert wird die Emissionsentwicklung in durch die Großindustrie, enorme Verringerungen konnten im Bereich der Raumwärme (minus 46 Prozent seit 1990) sowie bei der Energieaufbringung (minus 52 Prozent) erreicht werden. Das beweist, dass die Energiewende wirkt und dass erfolgreicher Klimaschutz machbar und auch wirtschaftlich vernünftig ist.

Neben der Energiewende ist das zweite Hauptpotenzial für erfolgreichen Klimaschutz in Oberösterreich die breite Klimaschutzbewegung: bereits 296 Gemeinden, 193 Schulen und über 600 Betriebe sind im Klimabündnis in aktiv, dazu kommen 13 Klimamodellregionen im ganzen Bundesland.