LR Anschober: Gleichstellung von Mann und Frau diesjähriger Schwerpunkt der Migrant/innenorganisationen

Landeskorrespondenz

„Integration ist der Weg zu einem guten Miteinander in unserer Gesellschaft. Dazu braucht es Respekt, aber auch Klarheit über die Grundregeln in unserer Gesellschaft. Dazu zählen die Grundrechte, die Menschenrechte und ganz zentral die Gleichstellung von Mann und Frau. Wir machen aus diesem Grund daher einen Informationsschwerpunkt für Asylwerber/innen und Asylberechtigte und insgesamt in der Migrant/innenbewegung", kündigt Integrations-Landesrat Rudi Anschober an.

 

Ein Teil davon ist die Tatsache, dass erstmals die Gleichstellung von Mann und Frau vom Integrations-Landesrat zum Arbeitsschwerpunkt der Migrantenorganisationen in Oberösterreich gemacht wurde. Projekte und Veranstaltungen zu diesem Thema sind daher im heurigen Jahr die Voraussetzung für Ko-Finanzierungen durch das Land. Die Organisationen werden sich daher zentral im heurigen Jahr mit dem Thema Gleichstellung auseinandersetzen.

„Dieser Arbeitsschwerpunkt Gleichstellung bei den Migrant/innenorganisationen stärkt auch in den Organisationen selbst die Frauenorganisationen. Das lässt sich nach einigen ersten Veranstaltungen bereits belegen", freut sich Anschober.

       

Auch im Bereich der Asylwerber/innen und Asylberechtigten stellt die Gleichstellung den zentralen Informationsschwerpunkt dar. Umgesetzt wird dies als Inhalt bei den Deutschkursen (in den vergangenen eineinhalb Jahren sind dies bereits 15.000 Teilnehmerplätze), aber auch bei den Orientierungskursen des ÖIF in Oberösterreich, die in diesen Wochen massiv verstärkt werden: Allein seit Mitte Februar bis Ende März sind bereits über 30 Werte- und Orientierungskurse des ÖIF mit rund 500 Plätzen in geplant bzw. bereits gestartet.

 

Dazu kommt die laufende Betreuungsarbeit durch Ehrenamtliche und Betreuer/innen - dazu stehen u.a. auch eigene Broschüren in Oberösterreich zur Verfügung:

Neue Broschüre „ZusammenLeben in Oberösterreich“, verfügbar ab Mitte März in Gemeinden, Bezirkshauptmannschaften, Sozialberatungsstellen etc. sowie Verteilung an alle Asylberechtigten bei Auszug aus der Grundversorgung, u.a. mit Infos zu klaren Regeln für gleichberechtigten Umgang zwischen Frau & Mann.

 

Textauszug aus der Broschüre: „In Österreich müssen alle Bürgerinnen und Bürger gleich behandelt werden. Auch Frauen und Männer haben die gleichen Rechte und können zum Beispiel bei Behörden die gleichen Funktionen ausüben. In Österreich gilt das partnerschaftliche Prinzip im Zusammenleben. Frauen und Männer haben auch in einer Partnerschaft die gleichen Rechte und Pflichten. Das bedeutet, dass sich Frau und Mann die Hausarbeit, die Kindererziehung sowie die Beiträge zum Familieneinkommen teilen. Wenn die Frau nicht arbeiten geht, z.B. weil sie sich ausschließlich zu Hause um Haushalt und Kinder kümmert, heißt das nicht, dass sie weniger mitbestimmen darf. Gleiche Rechte und Pflichten bedeutet auch, dass z.B. der Mann putzt und für die Familie kocht. Eine Benachteiligung bzw. Schlechterstellung sowie eine Belästigung einer Person aus Gründen der ethnischen Zugehörigkeit, der Religion, der Weltanschauung, des Alters, der sexuellen Orientierung, einer Behinderung oder es Geschlechts ist in Österreich verboten. Falls Sie eine derartige Diskriminierung erfahren, melden Sie diese der Antidiskriminierungsstelle des Landes Oberösterreich oder der Gleichbehandlungsanwaltschaft. Darüber hinaus gibt es in Oberösterreich verschiedene Organisationen und Vereine, die Migrantinnen und Migranten beraten und betreuen.“

 

Broschüre „Hilfe für Frauen bei Gewalt und Krisen“ – übersetzt in neun Sprachen. Frauen sollen ermutigt werden, sich Unterstützung bei Regelsystemen, also Frauen- und Familienberatungsstellen zu holen. Im Folder gibt es Kontaktadressen und Notfall- sowie Beratungsnummern in ganz Oberösterreich. Der Folder wurde breit an alle Gemeinden, Bezirkshauptmannschaften, Sozialberatungsstellen, angeführte Beratungsstellen im Folder sowie an die Grundversorgungseinrichtungen verteilt, um Frauen damit zu erreichen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich möglichst niederschwellig Hilfe und Unterstützung organisieren zu können. Der Folder steht zum Download bereit (unter www.integrationsstelle-ooe.at)