LR Anschober: AMS-Zahlen für Asylberechtigte decken sich mit oö. Situation und bestärken meinen Weg der Deutsch-Kurse ab Tag 1 sowie meine Forderung nach flächendeckender Qualifizierung

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 17.2.2017)

Die heute in Wien präsentierten Daten des AMS für Menschen mit Asylberechtigung bestätigen die Eindrücke aus Oberösterreich: Die Zahl der arbeitslosen Asyl- oder subsidiär Schutzberechtigten nimmt zu, wenngleich angesichts der großen Fluchtbewegung nicht so stark wie befürchtet. Gleichzeitig gibt es ein deutliches Plus auch bei der Beschäftigung dieser Zielgruppe.

In Oberösterreich ist die Zahl der jobsuchenden Asylwerber/innen von Ende 2015 mit 1.528 Personen auf Ende 2016 mit 1.833 Personen um knapp 20 % angestiegen, also geringer als im österreichweiten Durchschnitt. Dem gegenüber haben allein 2016 in Oberösterreich 1.738 Personen vom AMS in einen Job gewechselt, 2015 waren es 1.216 Personen. Die Beschäftigung von Syrer/innen z.B. hat von November 2015 auf November 2016 um 128 % zugenommen.

 

LR Rudi Anschober: „Ich bin hier mit AMS-Chef Kopf ganz auf einer Linie: Was es braucht, ist Qualifizierung, Qualifizierung, Qualifizierung - rasch! Die Grundvoraussetzung ist Deutsch, dazu setzen wir in seit einem Jahr auf Sprachkurse ab Tag 1 in der Grundversorgung, damit die Zeit bis zum Asylbescheid und einer Arbeitsmöglichkeit nicht ungenutzt verstreicht. Allein 2016 konnten 8.000 Menschen Kurse besuchen. Weiterführend brauchen wir flächendeckende Angebote für Basisbildung, z.B. zum Nachholen des Pflichtschulabschlusses, damit Menschen am Arbeitsmarkt eine Chance haben. Aus meiner Sicht würde eine kontrollierte Öffnung des Arbeitsmarktes, schon vor einem Asylbescheid in Mangelberufen, den Einstieg erleichtern. Hier legt sich der Bund quer, zumindest Volontariate und Schnuppertage zum Kennenlernen von beiden Seiten werden nun aber ermöglicht. Klar ist, für die Integration am Arbeitsmarkt brauchen wir Geduld und müssen aktuell investieren – doch nur so können wir aus der Fluchtbewegung auch eine Chance für unsere Wirtschaft machen – Stichwort Facharbeitermangel in –, langfristig unser Sozialsystem schonen und gleichzeitig auch den Menschen selbst ein selbstbestimmtes Leben in Österreich ermöglichen.“

 

Dass die Integration am Arbeitsmarkt gut funktionieren kann, zeigt Oberösterreich im Bereich der jungen Asylwerber/innen, die eine Lehre in Mangelberufen gestartet haben: 151 Stellen – und damit mehr als die Hälfte der bundesweiten Stellen – sind aus Oberösterreich besetzt.