Verleihung des Inklusionspreises "Fliegender Fisch"

"Gala des Miteinanders" holt jene vor den Vorhang, die Verantwortung übernehmen für Chancengleichheit und Inklusion.

Siegt Inklusion, gewinnen alle!

Um das Bewusstsein für gelebte Inklusion – also das Miteinander von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung – weiter zu stärken und jene zu ehren, die sich tagtäglich für Teilhabe einsetzen, wurde der Inklusionspreis "Fliegender Fisch" nach der erfolgreichen Premiere 2023 heuer zum zweiten Mal verliehen. Unter der Schirmherrschaft von Landeshauptmann Thomas Stelzer überreichte Sozial-Landesrat Christian Dörfel die Auszeichnung am Montag dem 16. Juni 2025 im Rahmen der feierlichen "Gala des Miteinanders" in der Linzer Raiffeisen Arena – gewürdigt wurden vorbildliche Projekte in drei Preiskategorien:

  • Zusammen arbeiten - Arbeit und Beschäftigung in Wirtschaftsbetrieben
    Wirtschaftsbetriebe oder Lehrbetriebe als potentielle Arbeitgeber
  • Zusammen verändern - Innovation in Sozialorganisationen
    Neue Wege beschreiten mit innovativen Pflege- und Betreuungskonzepten, mit Digitalisierung oder dem Einsatz innovativer Technologien
  • Zusammen leben - Ehrenamt im Sozialraum
    Gesellschaft macht Inklusion im Alltag, im Freizeitbereich, in Vereinen, im Bildungsbereich, bei Einsatzorganisationen, etc.

Erstmals wurde im heurigen Jahr ein Sonderpreis vergeben. Univ. Prof. Primar Dr. Johannes Fellinger erhielt für sein Lebenswerk den „Fliegenden Fisch“. Fellinger war lange Zeit Leiter des Instituts für Sinnes- und Sprachneurologie am Konventhospital der Barmherzigen Brüder in Linz, das er aufbaute. Zudem initiierte er zahlreiche Projekte im Bereich der Inklusion.

Der Preis wurde gemeinsam mit der Interessensvertretung Menschen mit Beeinträchtigungen und der Interessensvertretung Sozialunternehmen verliehen. Als Partner zeigten die Industriellenvereinigung Oberösterreich, Sparkasse Oberösterreich, XXXLutz und Ochsner Wärmepumpen mit ihrer Beteiligung am Preis ein klares Bekenntnis von Wirtschaftsbetrieben zur Inklusion. Die Trophäen wurden von Menschen mit Beeinträchtigung der Diakoniewerkstätten Linzerberg und Bad Wimsbach gefertigt.

Die Preisträger im Überblick:

Kategorie "Zusammen leben" – Laudator: Mag. Thomas Saliger, Unternehmenssprecher der XXXLutz Gruppe in Österreich

  • Gold: Bildungszentrum Linz der Sicherheitsakademie – „Lebenshilfe trifft Polizeischule“
    Im Rahmen der Ausbildung im Bildungszentrum Linz der Sicherheitsakademie begegnen sich Polizeischüler/innen und Menschen mit Beeinträchtigungen auf Augenhöhe. Zum einen durch einen Besuch in der Werkstätte der Lebenshilfe Steyr und zum anderen durch einen Besuch der Menschen mit Beeinträchtigungen in der Polizeischule. Die Schüler/innen werden geschult, Menschen mit Beeinträchtigungen gleichberechtigt und respektvoll zu begegnen.
  • Silber: Landjugend – "Mit Herz und Haund – für a mitanaund"
    Rund 240 Orts- und Bezirksgruppen setzen vielfältige soziale Projekte um – von gemeinsamen Aktivitäten mit Menschen mit Beeinträchtigungen über Aktionen in Pflegeheimen bis zu Spendeninitiativen. Ziel ist es, Berührungsängste abzubauen, echte Teilhabe zu ermöglichen und jungen Menschen Einblicke in soziale Berufe und Themen wie Integration und Barrierefreiheit zu geben.
  • Bronze: Verein Kleinstadtbiotop – "Kleinstadtbiotop Vöcklabruck"
    Das etwas andere Einkaufszentrum verbindet auf einer Fläche von 1.300 m2 Wirtschaft, Soziales und Inklusion. Die Kombination aus elf Shops, zwei Restaurants, sozialen Einrichtungen (Caritas, Lebenshilfe, Amnesty Youth) sowie einem modernen Kurs- und Veranstaltungsbereich fördert gemeinschaftliches Handeln und die Belebung der Vöcklabrucker Innenstadt. Heute arbeiten 9 Menschen mit Beeinträchtigungen in verschiedenen Bereichen des Zentrums mit.

Kategorie „Zusammen verändern“ – Laudatorin: Mag. Stefanie Huber, Generaldirektorin Sparkasse

  • Gold: Institut Hartheim – "Inklusive Pflege mit VR-Technologie"
    Das Institut Hartheim setzt Virtual-Reality-Technologie in der Pflege ein, um Menschen mit Beeinträchtigungen nicht mehr für Pflegebehandlungen transportieren zu müssen und ihnen einen gleichberechtigten Zugang zur Pflege – auch in kleineren, gemeinwesenintegrierten Wohngruppen – zu ermöglichen.
  • Silber: neuewege GmbH – "Leben in Familien"
    Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen ein Zuhause in einer Familie ermöglichen, das hat sich das Projekt „Leben in Familien“ zum Ziel gesetzt. Derzeit leben 18 junge Menschen mit teils schweren kognitiven, psychischen oder Mehrfach-Beeinträchtigungen anstelle von Wohneinrichtungen in Familien, in denen ein Familienmitglied einen sozialen Grundberuf aufweist und Vollzeit beim Träger angestellt wird. Unterstützt werden die Familien von Support-Kräften und vom Träger des Projektes. Eine Online-Dokumentation erleichtert die inhaltliche Begleitung.
  • Bronze: Miteinander GmbH – "Alternative Wohnformen"
    Menschen mit Beeinträchtigungen leben eigenständig und selbstbestimmt in individuell betreuten Wohngemeinschaften. Sie organisieren ihre Assistenzleistungen selbst, begleitet von einem verlässlichen Partner."

"Zusammen arbeiten" – Laudator: Mag. Thomas Buchegger, Industriellen Vereinigung Oberösterreich

  • Gold: Rewe Group – "Wochen der Inklusion bei Billa Plus und Penny"
    Inklusionswochen bei BILLA und PENNY ermöglichten 80 Teilnehmenden Einblicke in den Arbeitsalltag. 12 Personen mit Beeinträchtigung wurden 2024 in ein reguläres Dienstverhältnis übernommen – darunter auch ehemalige Werkstattbeschäftigte gemäß dem Chancengleichheitsgesetz.
  • Silber: Ikea Linz Haid – "Karriere ohne Barriere"
    Inklusion als Unternehmensprinzip: flexible Arbeitszeiten, barrierefreie Infrastruktur, Schulungen und neun Dienstverhältnisse für Menschen mit Beeinträchtigungen – gelebte Gleichstellung.
  • Bronze: Hargassner GesmbH – "Gemeinsam stark: Viktorias Game-Changer"
    Sieben Personen mit Beeinträchtigung arbeiten in integrativer Beschäftigung. Eine Mitarbeiterin mit Downsyndrom wurde kürzlich ins reguläre Arbeitsverhältnis übernommen – ein Modell für echte Teilhabe.

Der "Fliegende Fisch" verfolgt das Ziel, das Thema Inklusion stärker in der Gesellschaft zu verankern und Bewusstsein für das Engagement im Bereich der Chancengleichheit zu schaffen. Der Name steht bildlich für Inklusion: Bekommt ein Fisch Flügel, also wird Inklusion und Chancengleichheit gelebt, kann er auch mit den anderen Vögeln fliegen – sonst würden sich die beiden nie treffen.

Fragen?

Bei offenen Fragen schreiben Sie bitte eine E-Mail an fliegender-fisch@ooe.gv.at

Rückblick – Verleihung des Inklusionspreises

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