LR Anschober / Lebensmittelkennzeichnung: Nach kleiner Verbesserung der Fleischkennzeichnung ab Mittwoch müssen Ausweisung des Geburtsortes, Kennzeichnung bei Fertiggerichten und die gläserne Speisekarte folgen

Landeskorrespondenz

(LK) Mündige Konsument/innen wollen ihre Kaufentscheidung bewusst treffen. Denn jeder Einkauf ist eine politische Entscheidung – für oder gegen regionale Produkte, für oder gegen Tierschutz, für oder gegen Boden- und Wasserschutz, für oder gegen Arbeitsplätze in der Region und eine kleinstrukturierte Landwirtschaft. Oberösterreichs Konsument/innenschutz-Landesrat Rudi Anschober fordert daher mehr Transparenz und Kennzeichnung.

Ab Mittwoch, 1. April 2015, wird in der EU nach der Kennzeichnung von Geburtsland, Aufzuchtland und Schlachtland bei Rindfleisch (verwirklicht als Konsequenz des BSE-Skandals) auch die Kennzeichnung der weiteren wichtigsten Fleischarten wie Schwein und Schaf als Folge des Pferdefleischskandals erfolgen. Anschober: "Allerdings mangelhaft – denn bei dieser Kennzeichnung fehlt die Ausweisung des Geburtsortes der Tiere, damit fehlt eine wichtige Information über den Transportweg. Die Lebensmittelindustrie hat sich hier durchgesetzt – und das wollen wir mit großem politischen Druck rasch ändern. Auch fehlt die Kennzeichnung von verarbeitetem Fleisch – etwa bei Fertiggerichten. Auch das gehört rasch verändert."

Schließlich appelliert Anschober an die Gastronomie, ebenfalls für mehr Transparenz zu sorgen: "Nach der neuen EU-Kennzeichnungsinitiative liegen den Gastronomen ab Mittwoch alle Informationen über die Herkunft des verarbeiteten Fleisches vor. Diese Information muss nun durch eine klare Deklaration auf den Speisekarten an die Konsument/innen weitergegeben werden!" Dies ist auch deshalb besonders wichtig, weil Österreichs Kosument/innen deutlich mehr (2.200 Euro/Jahr) für Essen außerhalb des Haushaltes als für den Einkauf frischer Lebensmittel (1.700 Euro) ausgeben.