Entwicklung von Pionier- und Trockenlebensräumen im Bereich von Schottergruben

Raumbezug

Südliche und nördliche Randbereiche der Untereinheit 


Ausgangslage/Zielbegründung 

Besonders für Arten, die Extrem- und Sonderstandorte angewiesen sind, können Abbaugebiete wertvolle Refugien darstellen. Die durch die Abbautätigkeit entstandenen Standorte weisen noch keine oder erst eine beginnende Bodenbildung auf und sind durch das sandig-schottrige Substrat extrem nährstoffarm und trocken.

Der stark gestufte Vegetationsaufbau mit einem hohen Anteil an Kräuterblumen, die enge Verzahnung von vegetationsfreien Flächen mit Säumen, Gebüschen und kleinen Gehölzgruppen sowie das meist unruhige Relief führen zu einem äußerst wertvollen Biotopensemble mit stark wechselnden Standortbedingungen.

Die Dynamik der jungen Schottergruben sinkt mit fortschreitender Sukzession, wertvolle Initialstadien gehen mit Beendigung der Abbautätigkeit verloren. 
 
Gefährdung 

Schottergruben können nach Ende des Abbaues nicht in einem "statischen" Pionierzustand erhalten werden. Durch den laufenden Abbau entwickeln sich aber immer wieder neue Lebensräume.

Die Gefährdung liegt daher v.a. in der Verfüllung der Grube und dem Einbringen von Humus und Oberbodenmaterial im Zuge von Rekultivierungsmaßnahmen. 
 
Wege zum Ziel 

Berücksichtigung der Belange des Naturschutzes bei Abbau und Rekultivierung von Schottergruben im Rahmen der erforderlichen naturschutzrechtlichen Bewilligungsverfahren.

  • Sicherung eines möglichst hohen Anteils für die "Folgenutzung Naturschutz".
  • Sicherung nährstoffarmer Verhältnisse nach dem Abbau (keine großflächigen Humusierungen, kein Oberbodeneintrag).
  • Entwickeln einer hohen Strukturvielfalt und einer engen Verzahnung verschiedenartiger Biotope.

Durchführen von Pflegemaßnahmen in großen Zeitabständen (10-30 Jahren) in ausgewählten Teilräumen (Pionierlebensräume wie Rohboden, verwitterte Steilwände etc.) - ansonsten Zulassen der natürlichen Sukzession.

Etablierung von Nutzungen der Grube, die unter Wahrung aller anderer Interessen der dauerhaften Erhaltung von Pionier- und Trockenlebensräumen zuträglich sind

 

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