Craspedacusta sowerbii: harmlose Süßwasserquallen in heimischen Gewässern

Medusen, die sich graziös pulsierend in den oberösterreichischen Badegewässern bewegen

In Oberösterreich wurden 1979 die ersten Süßwasserquallen-Vorkommen im Badesee Feldkirchen bekannt gegeben. Seitdem kommt es zwar selten, aber immer wieder zu neuen Beobachtungen dieser Erscheinungsformen in verschiedensten Gewässern, die Erstaunen und Bewunderung hervorrufen.

Es handelt sich dabei um eine Süßwasser-Meduse (Qualle) namens Craspedacusta sowerbii, mit einer Größe von nur ca. 20 mm Durchmesser. Sie tritt nur sehr sporadisch auf und ist für den Menschen ungefährlich. Diese Tiere, die zum Stamm der Hohltiere und zum Unterstamm der Nesseltiere gehören, besitzen an den Tentakeln charakteristische Nesselkapseln, mit deren Hilfe Insektenlarven oder Wasserflöhe gelähmt werden. Der menschlichen Haut können sie jedoch keinen Schaden zufügen.

Nach Europa wurden diese Quallen erst um 1880 aus Brasilien eingeschleppt und verbreiten sich seither weltweit.

 

Bisher in Oberösterreich bekannt gewordene Sichtungen (Biologiezentrum, Beobachtungen unserer Mitarbeiter oder bei uns eingegangener Fundmeldungen) sind:

- Alkoven Baggersee

- Ausee bei Abwinden/Asten

- Donau-Altarm bei Aschach

- Feldkirchner Badesee

- Mitterkirchner Badesee

- Pichlingersee

- Resilacke im Mühlviertel

- Saxen/Dornach-Badeteich

- Steyregger Badesee

- Weißkirchen an der Traun (Baggersee)

 

Kurze Beschreibung der Lebensweise (F. Gusenleitner):

Eier und Samenzellen werden ins Wasser abgegeben, wo sie sich gegenseitig befruchten. Daraus entwickeln sich bewimperte Planular-Larven, die zu einem (festsitzenden) Polypen heranwachsen. Dieser vermehrt sich ungeschlechtlich durch Querteilung. Durch Knospenbildungen entsteht dann wiederum eine Medusengeneration (zuerst noch fest sitzend, dann frei schwimmend). Medusen bewegen sich graziös pulsierend vorwärts unter Anwendung des Rückstoßprinzips. Das Vorkommen dieser Quallen steht in keiner Verbindung mit einer schlechten Wasserqualität, sondern im Gegenteil: sie benötigen eher sauberes Wasser!

Wenn Sie Fragen dazu haben, wenden Sie sich bitte an: