Page 14 - Unser Oberösterreich
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LR DR. WOLFGANG HATTMANNSDORFER Foto / Land OÖ / Tina Gerstmair
Erfolgreiche Arbeitsvermittlung
für jene, die Sozialhilfe beziehen
Als erstes Bundesland hat Oberösterreich im vergangenen Jahr eine Deutschpflicht in der Sozialhilfe eingeführt
und fordert das Bemühen um einen Arbeitsplatz noch strenger ein. Der oberösterreichische Weg zeigt Wirkung:
Die Zahl der Sozialhilfebezieherinnen und Sozialhilfebezieher in Oberösterreich ist
weiter rückläufig und die Vermittlung in Arbeit konnte deutlich gesteigert
werden, berichtet Sozial-Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer.
n Oberösterreich können sich die Wichtig ist, dass wir
ILandsleute auf ein dichtes soziales Menschen langfristig in
Netz verlassen. Unsere wirtschaftliche den Arbeitsmarkt und
Stärke macht es uns möglich, jenen nicht in die Sozialhilfe
zu helfen, die auf Hilfe angewiesen vermitteln.
sind. Die Sozialhilfe ist dabei die tem-
poräre Unterstützung, wenn jemand, Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer
aus welchen Gründen auch immer, in Sozial-Landesrat
eine Notsituation gelangt und seinen
Lebensunterhalt nicht mehr selbst-
ständig bewerkstelligen kann. Zu die-
ser Hilfe bekennt sich das Land ganz
klar. Im Sinne der Betroffenen ist das
oberste Ziel im Sozialressort, den be-
troffenen Oberösterreicherinnen und
Oberösterreichern wieder rasch auf die Sozial-Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer: „Wer in Oberösterreich Sozialhilfe
bezieht, muss bei unzureichenden Deutschkenntnissen einen Kurs besuchen.
Beine zu helfen und dass die Zeit in der Wird dieser Verpflichtung nicht nachgekommen, werden Leistungen gekürzt.“
Sozialhilfe nur von kurzer Dauer ist.
„Wir setzen bewusst in diesem Jahr rechtigter oder Nicht-Österreicherin immer auch eine Pflicht des Emp-
einen Schwerpunkt, um vor allem oder -Österreicher und hat folglich in fängers bzw. der Empfängerin gegen-
Langzeit-Bezieherinnen und -Bezie- der Regel nicht Deutsch als Mutter- übersteht. Wir wollen sicherstellen,
her wieder in Arbeit zu vermitteln“, sprache. Auf dieses Faktum reagierte dass Sozialhilfeempfängerinnen und
verrät Sozial-Landesrat Wolfgang Sozial-Landesrat Hattmannsdorfer im -empfänger sich auch – je nach in-
Hattmannsdorfer. Im Schnitt ist ein letzten Jahr mit der Einführung der dividueller Möglichkeit – bemühen,
Drittel der Sozialhilfebezieherinnen Deutschpflicht in der Sozialhilfe. Wer wieder aus der Sozialhilfe herauszu-
und Sozialhilfebezieher arbeitsfähig, in Oberösterreich Sozialhilfe bezieht, finden. Sanktionen sind hierzu ein
die Bezugsdauer ist zuletzt leicht an- muss bei unzureichenden Deutsch- wirksamer Anreiz“, erläutert Hatt-
gestiegen, weshalb das Sozialressort in kenntnissen einen Kurs besuchen. mannsdorfer.
diesem Jahr einen Fokus auf die Wei- Wird dieser Verpflichtung nicht nach-
terentwicklung der Sozialhilfe sowie gekommen, werden Leistungen ge-
den Ausbau der Vermittlungs- und kürzt. Sozialhilfe-Bericht 2023
Qualifizierungsmaßnahmen legt. „Je vorläufige Zahlen
länger jemand Sozialhilfe bezieht, Damit geht Oberösterreich einen ei-
desto schwieriger wird es, wieder eine genen Weg, kein anderes Bundesland 8.783
Arbeit aufzunehmen. Hier wollen wir hat eine derartige Regelung. Ebenso -10 % Bezieherinnen und
aktiv gegenlenken, der bisherige Weg müssen sich betroffene Personen aktiv Bezieher insg. 2023
gibt uns recht“, so Hattmannsdorfer. um eine Arbeit bemühen. Insbesonde-
re Leistungskürzungen aufgrund von 5.228
Menschen nicht in die mangelndem Arbeitseinsatz haben
Sozialhilfe, sondern in sich im letzten Jahr knapp verdoppelt. -7 % Haushalte insg. 2023
Arbeit vermitteln
Rund jede zweite Sozialhilfebeziehe- „Die konsequente Exekution von 1.005
rin und jeder zweite Sozialhilfebezie- Sanktionierungen ist ein wichtiges +75 % ausgesprochene
her ist Asylberechtigte oder Asylbe- Signal, dass der Leistung des Staates Leistungskürzungen
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