Page 17 - Unser Oberösterreich
P. 17

Fotos / Christoph Huemer, Land OÖ / Peter Mayr,
      OÖLFV / Hermann Kollinger, Judith Wimmer, Gettyimages                       20 JAHRE LANDESPATRON FLORIAN






                 Oberösterreich zeigt Herz –




               20 Jahre heiliger Florian als

        Landespatron für Oberösterreich





                2004 jährte sich der Todestag des heiligen Florian zum 1.700.sten Mal. Aufgrund seiner großen
              Bekanntheit und Bedeutung in unserem Land fanden zahlreiche Sonderausstellungen, Gedenkfeiern,
               Symposien, Kompositionen und viele weitere Aktivitäten zu Ehren des beliebten Heiligen statt. An
              seinem Gedenktag, dem 4. Mai 2004, wurde der heilige Florian zum Landespatron des Bundeslandes
               Oberösterreich erhoben. Der 20. Jahrestag ist jetzt Anlass, ihn erneut in den Mittelpunkt zu stellen.


      „Der heilige Florian steht wie kein Zweiter für jene Wer-  Florian und die Feuerwehr
      te, die unser Bundesland so lebenswert, liebenswert und   Der heilige Florian wird besonders als Schutzpatron der
      erfolgreich machen“, spürt Landeshauptmann  Thomas   Feuerwehrleute verehrt, denn sie hat mit den Elementen
      Stelzer den Gründen für die große Bekanntheit und Be-  Wasser und Feuer zu tun. Da der heilige Florian bei seinem
      liebtheit des Landespatrons in Oberösterreich nach.   Martyrium angeblich mit glühenden Eisen gemartert und
      „Denn die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher   anschließend ertränkt worden war, lagen diese Elemen-
      stehen für Fleiß, Mut, Zivilcourage, das Einstehen fürei-  te relativ nahe. Gerade bei der Feuerwehr kommt noch
      nander, das Zusammenhalten und für Gastfreundschaft“,   der Aspekt der selbstlosen Hilfe dazu. So wie der heilige
      verdeutlicht der Landeshauptmann. Zudem präge die    Florian ohne Furcht heraneilte, als er seine Gefährten in
      enge Verbundenheit mit ihrer Heimat die Menschen in   Gefahr wusste, gehen auch unsere Feuerwehrleute – die
      unserem Land, so Stelzer.                            Floriani-Jünger – bewusst Risiken ein, um ihren Mitmen-
                                                           schen in der Gefahr beizustehen.
      Oberösterreich zeigt Herz
      All diese vielen positiven Eigenschaften – und noch viele   Das Floriani-Prinzip hat mit dem
      mehr – können im Begriff „Herzlichkeit“ zusammenge-  heiligen Florian sicher nichts zu tun
      fasst werden, der die Menschen in Oberösterreich sehr gut   Viele kennen auch das sogenannte Floriani-Prinzip, nach
      charakterisiert. Daher rückt Oberösterreich den heiligen   dem Motto: „O heiliger Sankt Florian, verschon’ mein
      Florian rund um seinen Gedenktag, den 4. Mai, unter dem   Haus, zünd’s and’re an!“ Dem heiligen Florian tut das je-
      Thema „Oberösterreich zeigt Herz“ in den Mittelpunkt.  doch bitter unrecht. Gerade ihm kann nicht nachgesagt
                                                           werden, dass er Lasten auf andere abschieben wollte.
      Denn die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher
      haben das Herz am rechten Fleck. Sie sind füreinander   Denn er handelte genau gegen das sogenannte Floriani-
      da, wenn sie gebraucht werden. Sie helfen einander, zei-  Prinzip: Nachdem er erfahren hatte, dass seine Freunde,
      gen Mut und halten zusammen. Dafür dient der Landes-   die Christinnen und Christen von Lauriacum (Enns), in
      patron als gutes Beispiel und Vorbild.               Todesgefahr schweben, kehrte der zwangspensionierte
                                                           Kanzleivorsteher von seinem Wohnort Aelium Cetium
      „Das 20-Jahr-Jubiläum seiner Erhebung zum Landes-    (St. Pölten) zurück, um ihnen beizustehen. Doch sein Ein-
      patron von Oberösterreich ist ein großartiger Anlass, allen   fluss reichte nicht aus. Er wurde selbst gefoltert und mit
      Menschen in unserem Land für ihre gelebte Herzlichkeit   einem Stein um den Hals in der Enns ertränkt.
      zu danken. Sie machen unsere Heimat so besonders und
      sorgen für ein gelungenes Miteinander“, erläutert Stelzer   Der heilige Florian in der Kunst
      die Motivation für die Kampagne und ergänzt: „Beson-  St. Florian wird meist als schlichter römischer Legionär
      ders die vielen ehrenamtlich helfenden Menschen tragen   mit Friedensfahne und Wasserschaff beim Löschen eines
      enorm viel zur Lebensqualität in Oberösterreich bei: in   brennenden Hauses dargestellt. Oftmals trifft man auf sti-
      den Hilfsorganisationen, in der Kultur, im Sport, in der   lisierte Florianfiguren. An zahlreichen Feuerwehrhäusern
      Jugend, im Sozialbereich und, und, und … Sie alle sollen   werden Florianbilder, -statuen und -mosaikarbeiten als
      bewusst im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit stehen.   Zeichen der Verbundenheit angebracht.
      Denn unser Land wäre nicht dasselbe ohne sie.“



                                                                                                           17
   12   13   14   15   16   17   18   19   20   21   22