Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 6.11.2023)
Strahlenschutz betrifft nicht nur radioaktive Strahlung, wie man sie z.B. mit Atomkraftwerken in Verbindung bringt. So kann vor allem das radioaktive Gas Radon aus Boden und Gestein entweichen, in unsere Wohn- und Lebensbereiche eindringen, und über die Atmung in die Lunge gelangen. Das geruch- und geschmacklose Edelgas entsteht beim radioaktiven Zerfall von Uran und ist – nach dem Rauchen – die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs.
Radon und seine gesundheitlichen Auswirkungen werden aufgrund des natürlichen Vorkommens oft unterschätzt. Um mehr Bewusstsein dafür zu schaffen, hat der europäische Radonverband den 7. November – den Geburtstag der Nobelpreisträgerin Marie Curie - zum Europäischen Radontag ernannt.
Oberösterreich hat als Vorreiter bereits Anfang der 90er-Jahre das Thema Radon ernst genommen. Damit wurde die Grundlage für Maßnahmen zur Radonminimierung geschaffen. Ein Schwerpunkt im Radonschutz auf der Vorsorge bei Neubauten, aus diesem Grund ist die Radonvorsorge auch in der oö. Baugesetzgebung verankert. Die interaktive Radonkarte gibt Aufschluss, in welchen Gemeinden mit erhöhter Wahrscheinlichkeit mit hohen Radonkonzentrationen in Gebäuden zu rechnen ist und informiert über entsprechende Radonschutzmaßnahmen. Bei erhöhten Radonwerten genügen meist einfache bauliche Maßnahmen, um die Radonkonzentration zu senken.
Ob Radon in den eigenen vier Wänden ein Problem ist, lässt sich nur mit einer Radonmessung feststellen. Dafür stellt das Bundesministerium für Klimaschutz zweimal jährlich ein Kontingent an kostenlosen Radonmessungen für Privathaushalte zur Verfügung - Informationen zur Radonmessung unter www.radon.gv.at
„Das radioaktive Gas Radon kann mancherorts ein Gesundheitsrisiko darstellen und bedarf besonderer Aufmerksamkeit. Da dieses Thema in der Bevölkerung wenig bekannt ist, setzt das Umweltressort stark auf Information und Aufklärung. Dort, wo es notwendig ist, werden Vorsorge- oder Sanierungsmaßnahmen gefördert. Es freut mich, dass das Bewusstsein für Radonschutz im Bereich des Neubaus von Wohnhäusern steigt, aber auch für Bestandsgebäude gibt es einfache und erprobte Sanierungsmaßnahmen, die für den Gesundheitsschutz umgesetzt werden können. Beratend stehen hier die Fachpersonen für baulichen Radonschutz und die Expertinnen und Experten der Abteilung Umweltschutz zur Seite“, empfiehlt Umwelt- und Klimalandesrat Stefan Kaineder.
Gefördert werden in Oberösterreich Vorsorgemaßnahmen bei Neubauten in Radonvorsorge- und Radonschutzgebieten und bautechnische Sanierungen. Um einen verstärkten Beitrag zum Gesundheitsschutz zu leisten und der Vorreiterrolle gerecht zu werden, wurde das Förderkriterium - Überschreitung der jahresdurchschnittlichen Radonkonzentration im Gebäude - angepasst. Die Schwelle wurde nach internationalen Leitlinien von bisher 1.000 Becquerel pro Kubikmeter auf 500 hinunter gesetzt.
So wurden 2022 und 2023 138 Maßnahmen von Privatpersonen mit einer Gesamtfördersumme von rund 70.000 Euro unterstützt. Umfassende Informationen über Radon in Oberösterreich, die interaktive Radonkarte und das Förderprogramm sind unter folgendem Link zu finden: http://www.land-oberoesterreich.gv.at/radon.htm
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