Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 6.7.2023)
Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner: „Land OÖ wurde über drohende Zahlungsunfähigkeit und Insolvenzgefahr bei Almtal Bergbahnen GmbH informiert – oberstes Ziel muss jetzt Stärkung des Tourismus in der gesamten Region sein, mit ganzjähriger Ausrichtung“
„Das Land OÖ wurde von der Betreibergesellschaft und den Eigentümergemeinden über die drohende Zahlungsunfähigkeit und Insolvenzgefahr der Almtal Bergbahnen informiert. Auch in der gestrigen Gesellschafter- und Generalversammlung wurde festgestellt, dass es in der vergangenen Saison 2022/23 bei 1,5 Mio. Euro Umsatz einen Abgang von 1,318 Mio. Euro gegeben hat. Von diesem Abgang kann das Land laut gültigem Landtagsbeschluss maximal 1 Mio. Euro übernehmen. Damit bleiben 318.000 Mio. Euro ungedeckt, weil die Eigentümergemeinden nach eigenen Angaben diesen Betrag nicht finanzieren können. Für die kommende Saison wird ein Abgang von 1,5 Mio. Euro prognostiziert, von dem das Land wiederum nur maximal 1 Mio. Euro übernehmen kann. Die Finanzierung der verbleibenden 500.000 Euro kann laut Eigentümergemeinden von ihnen ebenfalls nicht übernommen werden. Damit erscheint aus heutiger Sicht ein drohendes Aus für die Bergbahnen auf dem Kasberg unausweichlich“, betont Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner. „Oberstes Ziel sollte nun sein, neue Zukunftsperspektiven für den Tourismus in der gesamten Region Almtal-Kasberg zu schaffen, unabhängig vom Fortbestand der Bergbahnen und mit Fokus auf Ganzjahresbetrieb. Das Land OÖ steht zur Unterstützung von Maßnahmen in diese Richtung bereit“, unterstreicht Landesrat Achleitner.
Zusätzlich zum ungedeckten Abgang von 318.000 Euro für die vergangene Saison und dem prognostizierten ungedeckten Abgang von 500.000 Euro für einen allfälligen kommenden Winterbetrieb kommt noch ein massiver Finanzierungsbedarf für Investitionen in die Betriebsanlagen, um den Skibetrieb überhaupt weiterführen zu können: Insbesondere für die Erneuerung der Beschneiungsanlagen und der Gruppenumlaufbahn (GUB) müssten insgesamt rund 40 Mio. Euro aufgewendet werden.
„Auch der Landesrechnungshof hat festgestellt, dass eine Fortführung des Status quo nicht zielführend ist. Minimalziel müsse sein, dass die Betreibergesellschaft den laufenden Betrieb selbst abdecken kann. Laut den vorliegenden Konzepten wäre das aber nur realistisch, wenn ergänzend auch ein Sommerbetrieb möglich ist. Dafür gibt es aber keine Zustimmung der betroffenen Grundbesitzer“, führt Landesrat Achleitner weiters an. Dazu kommt, dass die Betreibergesellschaft den Betreibervertrag für die Bergbahnen gekündigt hat.
„Es sollten jetzt alle Möglichkeiten genutzt werden, um den Tourismus in der gesamten Region Almtal-Kasberg zu stärken. Mit der wunderschönen Natur, dem Almsee, dem Tierpark und vielen weiteren Angeboten gibt es ein großes Potenzial für einen ganzjährigen sanften Tourismus, das auch entsprechend genutzt werden sollte. Damit würde auch der Kasberg eine neue Zukunftsperspektive erhalten, etwa mit Wandern und Bergsteigen im Sommer und Skitourengehen im Winter. Das Land OÖ wird alle Maßnahmen, die in diese Richtung gehen, unterstützen“, bekräftigt Landesrat Achleitner.