Risse bestätigen Dringlichkeit des neuen Wolfsmanagements

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 19.4.2023)

„Der vor zwei Wochen vermeintliche Wolfsriss in Gramastetten (Bezirk Urfahr-Umgebung), bei dem neun Schafe getötet wurden, hat sich nun bestätigt. Das verdeutlicht einmal mehr, dass das vor kurzem präsentierte 4-Maßnahmenpaket weder hysterisch, noch über das Ziel hinausgeschossen ist. Für mich hat ganz klar die Sicherheit der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher sowie der Alm- und Weidetiere oberste Priorität!“
Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger

Der Wolf ist ein äußerst schlaues Tier und stößt in Oberösterreich auf keinen natürlichen Feind. Es liegt also in der Natur der Sache, dass der Wolf den Weg des geringsten Widerstandes beschreitet. Dieser ist unter anderem der Weg auf die Weiden und zu den Höfen. „Schauen wir aber lediglich zu, wie es der aktuelle Schutzstatus des Wolfes vorsieht, wird die Bereitschaft der Bäuerinnen und Bauern schwinden, Tiere auf die Weiden und Almen zu treiben. Wir müssen also dem Wolf lernen, dass er auf unseren Weiden, Almen und Höfen keinen Platz und somit auch kein leichtes Spiel hat“, betont Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger. An einer Vorordnung des Landes , die es ermöglicht, auf die aktuellen Ereignisse zu reagieren, wird aktuell auf Hochtouren gearbeitet. Der fertige Entwurf liegt bereits vor und wird mit nächster Woche (KW 17) in Begutachtung gehen.

Bei der rechtlichen Umsetzung setzt Langer-Weninger auf Konsens, statt Brechstange: „Die Wolfsmanagementverordnung soll keine klammheimliche Aktion werden. Vielmehr setzen wir offensiv und aktiv auf Gespräche mit allen Interessensvertretungen, die durch diese Verordnung tangiert sind. So sind auch die Natur- und Umweltschutzorganisationen eingeladen, im Rahmen der Begutachtung ihre Stellungnahme abzugeben.“

Status Quo
Seit 1. Jänner 2023 in Oberösterreich:
•    4 Wolfsrudel im Grenzgebiet zu
•    rund 25 Wölfe halten sich in auf
•    12 nachgewiesene Wolfssichtungen
•    14 Rissmeldungen bei Wildtieren, davon nachgewiesen 3 Wolfsrisse
•    12 Rissmeldungen bei Nutztieren, davon nachgewiesen 9 Wolfsrisse

4-Maßnahmen-Paket
•    Information: Wolfsbroschüre als sachliche Information und seriöser Ratgeber neu aufgelegt
•    Vorsorge: Förderung von Herdenschutzmaßnahmen forcieren (rückwirkend mit 1. Jänner 2023) um so Risse zu verhindern
•    Management: Ziel ist ein Wildtiermanagement (Verordnung), welches ein wirksames Eingreifen in Ausnahmefällen ermöglicht
•    Änderungen auf der europäischen Ebene: Weiterhin konsequent für die Abänderung des Schutzstatus in der FFH-Richtlinie kämpfen

 

Bilder zum Download

Landesrätin Michaela Langer-Weninger sitzt an einem Besprechungstisch im Gespräch mit einer ihr gegenüber sitzenden Person Quelle: Land /Margot Haag, Verwendung mit Quellenangabe (1,19 MB).

Bildtext: Die Sicherheit der der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher sowie der Alm- und Weidetiere hat oberste Priorität