LH-Stv. Haimbuchner: Neuregelungen für Kreditvereinbarungen sind „eigentumsfeindlich“ und werden zu „Einbruch der Eigenheimquote“ führen

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 3. August 2022) 

Die am Montag in Kraft getretenen neuen Regelungen zu Kreditvergaben erschweren den Erwerb und das Schaffen von Eigenheimen erheblich. Aus Kreditinstituten heißt es, dass Schätzungen zufolge der Großteil der Österreicher nicht mehr kreditwürdig sein wird. Schuld daran ist die Höhe des Eigenmittelanteils, der nun bei 20 Prozent liegt, gekoppelt mit der Regelung, dass nicht mehr als 40 Prozent des Netto-Haushaltseinkommens für die Rückzahlung eines Immobilienkredits aufgewendet werden darf. 

„Die neuen Regelungen sind eigentumsfeindlich und treffen vor allem junge Familien, die sich etwas aufbauen wollen und das ab sofort kaum mehr können. Junge Menschen, die jeden Tag hart arbeiten, um sich und ihren Kindern Eigentum und damit Sicherheit für die Zukunft zu schaffen, werden von vornherein ausgeschlossen und enttäuscht. Das ist absolut leistungsfeindlich und schwächt den sozialen Zusammenhalt in unserem Land, weil ab sofort nur noch jene, die ohnehin über genügend Mittel verfügen, zusätzliches Kapital aufnehmen können“, beurteilt der Wohnbau- und Familienreferent des Landes Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner die neue Verordnung der Finanzmarktaufsicht. 

Natürlich seien ehrliche Angaben der Kreditnehmer und sorgfältige Überprüfungen der Kreditgeber notwendig, damit es nicht massenhaft zu Privatinsolvenzen komme. Das naheliegende Eigeninteresse hätte aber auch bisher zu einem verantwortungsvollen Umgang auf beiden Seiten geführt. Jetzt führten neben der allgemeinen Teuerung diese Regeln aber dazu, dass sich kaum noch jemand einen Kredit leisten könne.

Die Folgen für die Baubranche seien außerdem nicht abschätzbar, da ein Einbruch bei der Errichtung von Eigenheimen zu erwarten sei. Eine Bremse dieses Konjunkturmotors sei deshalb zu befürchten. Man werde genau beobachten, wie sich die Zahlen bei den Häuslbauern weiter entwickeln. Es sei daher wichtig, dass die Ausnahmen, welche für die Sanierungen und Renovierungen vorgesehen seien, auch tatsächlich Anwendung finden und die Kreditinstitute von der Möglichkeit, bei bis zu 20 Prozent der privaten Wohnimmobilienfinanzierung die Beleihungsquote zu unterschreiten, ausschöpfend Gebrauch machen.

„Eigentum ist der beste Schutz vor Altersarmut. Es kann nicht in unserem Interesse sein, dass dieser Selbstschutz einem Großteil der Menschen in Österreich jetzt verunmöglicht wird. Bei aller notwendigen Sorgfalt muss es weiter möglich sein, sich mit Fleiß und Leistung eine Perspektive für die Zukunft zu erarbeiten “, so Haimbuchner abschließend.