Landesrat Achleitner: Gasversorgung sicherstellen und Alternativen vorbereiten

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 1. März 2022) 

Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner beim heutigen Energielenkungsbeirat des Bundes: „Gas-Versorgungssicherheit gerade für Industrie-Bundesland besonders wichtig – rasch auch Schritte zur Verringerung der Abhängigkeit von russischem Gas setzen"

„Die immer entsetzlicheren Bilder, die uns aus der Ukraine erreichen, lassen nur einen Schluss zu: Russland muss seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine sofort stoppen, um das unermessliche menschliche Leid, das dadurch ausgelöst wurde und wird, endlich zu beenden“, betont Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner. „Oberösterreich steht zu humanitärer Hilfe für die Opfer dieses Krieges bereit. Weiters gilt für uns auch, die Auswirkungen dieses Krieges und die dadurch ausgelösten Sanktionen gegen Russland auf den Wirtschaftsstandort Oberösterreich bestmöglich abzufedern. Vordringlich dabei ist die Sicherstellung der Gasversorgung, die insbesondere für die Industriebetriebe in unserem Bundesland von entscheidender Bedeutung ist. Das habe ich auch in der Online-Sitzung des Energielenkungsbeirates des Bundes eingebracht, die heute Nachmittag unter dem Vorsitz von Energieministerin Gewessler stattgefunden hat. Diese hat einen wichtigen Einblick in den aktuellen Stand der Dinge gebracht“, unterstreicht Landesrat Achleitner. „Auch wenn Gazprom die Gas-Lieferverträge derzeit einhält, sollten wir rechtzeitig Alternativen vorbereiten und auch schon Schritte zur Verringerung der Abhängigkeit von russischem Gas setzen“, so Landesrat Achleitner.

„Österreich hat im EU-Vergleich einen besonders hohen Anteil an Gasimporten aus Russland. Zugleich ist die Industrie in Oberösterreich mit 60 % des Verbrauchs der größte Gas-Abnehmer im Bundesland. Bundesministerin Gewessler hat heute darauf verwiesen, dass die Gasspeicher in Österreich zu 18 % gefüllt sind und damit der Bedarf aktuell abgedeckt ist. Zugleich hat sie – ebenso wie zuvor Bundesministerin Schramböck – auch hervorgehoben, dass Gazprom bis jetzt die vereinbarten Gasmengen liefert“, erklärt Landesrat Achleitner.

„Die Forderung von Bundesministerin Gewessler nach gesetzlicher Fixierung einer strategischen Mindestmenge für die Gas-Bevorratung ist gerade aus oberösterreichischer Sicht sehr zu begrüßen. Zugleich gilt es auch, sich auf europäischer und nationaler Ebene sowie in enger Abstimmung mit den Bundesländern auf einen allfälligen Ausfall von russischen Gaslieferungen vorzubereiten. Es müssen für diesen Fall entsprechende Alternativen zur Verfügung stehen, etwa der Ersatz des russischen Gases durch andere Routen und Quellen oder auch Flüssiggas“, betont Landesrat Achleitner.

„Ebenso sollen bereits jetzt die Anstrengungen intensiviert werden, Alternativen zu fossilem Gas voranzutreiben. Im Haushaltsbereich laufen in Oberösterreich ja schon sehr erfolgreich Initiativen zum Umstieg von fossilen Heizungen auf Heizsysteme mit erneuerbaren Energieträgern, die mit Förderungen von Land und Bund unterstützt werden. Auch für die Wirtschaft und insbesondere die Industrie müssen verstärkt Alternativen geschaffen werden, etwa durch den Ausbau von heimischen Biogas. Hier ist auch der Bund entsprechend gefordert“, hebt Landesrat Achleitner hervor.

Bundesunterstützung für heimische Betriebe, die unter den Sanktionen leiden
„Die Sanktionen, die von der EU gegen Russland verhängt hat, sind ein wirksames Mittel, das hoffentlich zu einem raschen Ende des Krieges beiträgt. Daher werden sie von uns auch absolut mitgetragen. Davon sind natürlich auch heimische Betriebe betroffen, die in Russland aktiv sind oder nach Russland exportieren. Es ist deshalb sehr zu begrüßen, dass Bundesministerin Schramböck heute ein Unterstützungspaket des Bundes für diese Unternehmen angekündigt hat, insbesondere in Form von Überbrückungsgarantien zur Sicherung der Liquidität“, unterstreicht Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner.