LR Kaineder: Betriebsansiedelungsgebiet in Ohlsdorf ist gewaltiges Bodenvernichtungsprojekt

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 22.12.2021)
Die Errichtung eines Betriebsansiedlungsgebietes in der Gemeinde Ohlsdorf in einem Ausmaß von 180.000 Quadratmetern stößt Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder sauer auf. Mittlerweile sind die Bagger und Schubraupen schon angerollt, um die 180.000 Quadratmeter bestehenden Wald im betroffenen Betriebsbaugebiet dem Erdboden gleich zu machen. Dass der für das Betriebsbaugebiet gerodete Wald an anderer Stelle wiederaufgeforstet werden soll, macht die Angelegenheit auch nicht besser. Denn dadurch gehen weitere 270.000 Quadratmeter Grün- und Ackerland verloren. „Hier wird mit einem Federstrich eine riesige Waldfläche geopfert und gleichzeitig kommt ein noch größeres Areal an wertvollem Ackerland abhanden. Ich war im Vorjahr im Zuge des UVP-Feststellungsverfahrens vor Ort und habe mir auf Drängen der damaligen Bürgermeisterin das Projekt angesehen und schon damals meine Kritik und Ablehnung gegen die Zerstörung des Waldes und großflächigen Versiegelung geäußert. Da es im Verfahren auch negative Fachstellungnahmen gegeben haben soll, fordere ich die Offenlegung aller Entscheidungsgrundlagen zur Widmung und Rodung des Areals“, so Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder. 

Die Darstellung des ehemaligen Eigentümers der Fläche, Hans Asamer, Landesrat Kaineder hätte seine Zustimmung gegeben, ist als falsch zurückzuweisen. Im vorliegenden Fall wurde von der Behörde festgestellt, dass kein UVP-Verfahren abzuwickeln ist. Das UVP-Gesetz zieht eindeutige Grenzen, wann ein konzentriertes UVP-Verfahrung einzuleiten ist. „Das jetzt als Genehmigung der gewaltigen Zerstörung darzustellen, ist schon große Chuzpe“, zeigt sich Umwelt- und Klima-Landesrat Kaineder verärgert. „Wäre Herr Asamer bei der Begehung mit der Bürgermeisterin mit dabei gewesen, hätte er gehört, dass ich dieses gewaltige Wald- und Bodenvernichtungsprojekt für Unsinn halte!“

Auch Kurt Weinberger der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung kritisiert das Projekt scharf: „Eine gigantische Naturfläche wird unwiederbringlich und fahrlässig mit Beton und Asphalt versiegelt und damit Lebensraum für Mensch und Tier zerstört. Es kollabiert wieder ein Teil unserer grünen Lunge Wald und kann somit keinen Sauerstoff mehr produzieren. Oberösterreich verliert doppelt: Einerseits wird Wald zubetoniert und anderseits ist die vermeintliche Kompensation durch die Aufforstung der zweite Skandal. Die Aufforstung findet auf Ackerflächen statt, diese stehen also für die Lebensmittelproduktion nicht mehr zur Verfügung! Wir können aber von Beton nicht abbeißen. Das ist in Wahrheit der größte Umweltskandal in Oberösterreich. Unsere Kinder werden den Naturwald irgendwann nur noch aus YouTube-Videos kennen. Wir müssen bestehende Leerstände revitalisieren und nicht neue Agrarflächen betonieren. Wie lange lassen wir uns das noch bieten? Die Leidtragenden sind unsere Kinder!“