Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 25.11.2020)
In Oberösterreich leben rund 1.400 gehörlose Menschen sowie eine Vielzahl an Hörbeeinträchtigten. Diesen wurde bis jetzt bei einem Besuch der Sitzung des Oö. Landtags auf Wunsch ein/e Gebärdendolmetscher/in beigestellt. Eine nachhaltige Lösung zur Barrierefreiheit gibt es aber nicht.
„Wir haben Ende letzten Jahres eine Arbeitsgruppe betreffend einer Bild-im-Bild-Dolmetschung von Landtagssitzungen in Österreichische Gebärdensprache eingesetzt und Gespräche mit Dolmetschern geführt. Im Rahmen der Gespräche haben sich einige Herausforderungen, aber auch neue Ideen entwickelt“, berichtet Landtagspräsident Wolfgang Stanek. Er sieht hierbei einen wichtigen Handlungsbedarf, um diese Gruppe nicht vom demokratischen Prozess auszuschließen.
Aus diesem Grund suchte Landtagspräsident Stanek ein Gespräch mit Prof. DI Dr. Werner Christian Kurschl von der FH Oberösterreich über zeitgemäße Möglichkeiten der Visualisierung des gesprochenen Wortes. „Professor Kurschl hat sich sehr gerne bereit erklärt, die Bemühungen des Oö. Landtags mit seiner Expertise weiterhin bestmöglich zu unterstützen“, so Stanek.
Derzeit werden Gespräche mit einem möglichen Anbieter für digitale Sprachassistenten, der bereits Erfahrung auf dem Gebiet der Politik hat, geführt. „Wir haben auch bereits Gespräche mit allen Landesparlamenten Österreichs geführt, um eine österreichweite Ausrollung zu erzielen, und alle haben ihre Beteiligung im Rahmen der Möglichkeiten zugesagt. Oberösterreich wird federführend dieses Projekt vorantreiben, um durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz vielen Menschen die ersehnte gesellschaftliche Teilnahme und mehr Lebensqualität zu ermöglichen“, erklärt Stanek. Ziel ist es nun, ehestmöglich mit einem Testlauf zu starten.