Landeskorrespondenz
Wie wichtig freiwilliges Engagement für unsere Gesellschaft ist, wird gerade in Krisenzeiten offensichtlich. In Zeiten von Covid-19 sind viele Menschen aber damit konfrontiert, sich nicht in gewohnter Weise für andere engagieren zu können, weil sie damit genau jene gefährden würden, denen sie eigentlich helfen wollen. Neue Technologien und neue Formen, sich einzubringen, eröffnen auch neue Möglichkeiten. „Das Unabhängige LandesFreiwilligenzentrum – Das ULF – leistet hier einen sehr wichtigen Beitrag. Mit digitalen Helpgroups, kostenlosem Einkaufservice und Telefongesprächen wird Menschen in ganz Oberösterreich durch diese schwierige Zeit geholfen“, bedankt sich Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer.
Wichtig sind in Zeiten der Verunsicherung vor allem Information und Vernetzung bestehender Strukturen. So aktualisiert das ULF täglich eine Liste an Initiativen, die in ganz Oberösterreich tätig sind. In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Soziales, Pflege, Gesundheit und Konsumentenschutz wurden vom ULF die Leitlinien „Freiwilliges Engagement in Zeiten von Covid-19“ erarbeitet, um eine Orientierung zu bieten. „Gerade jetzt ist es wichtig, dass die vielen engagierten Menschen genau wissen, an welche Schutz- und Hygienemaßnahmen sie sich halten müssen, um mit ihrem Engagement andere Menschen nicht zu gefährden. Denn das oberste Gebot lautet: ‚social distancing oder bleib daheim‘“, sagt Nicole Sonnleitner, Leiterin des ULF.
„Bleib daheim – Freiwillige gehen für dich“ heißt das neue Projekt, das vom ULF gemeinsam mit Elisabethinen Österreich, Volkshilfe OÖ, youtoo.help initiiert wurde. Eine digitale helpgroup, auf der sich binnen weniger Tage 150 Freiwillige angemeldet haben. An 25 hilfsbedürftige Personen konnten so Freiwillige vermittelt werden, meist für Einkaufsdienste und die Abholungen von Medikamenten. Oft werden für diese Menschen dann regelmäßig Erledigungen übernommen, weil es auch wichtig ist, die Zahl der Kontaktpersonen zu minimieren.
Wie gut direkte Nachbarschaftshilfe funktioniert, zeigt das Projekt „Spaller.Michl geht für dich“. Hier wurde aus einem bereits bestehenden Gesundheitsprojekt, das ältere Menschen zu freiwilligem Engagement im Stadtteil Spallerhof motivieren soll, ein kostenloser Einkaufs- und Erledigungsservice für Menschen aus der Risikogruppe. Die ursprüngliche Zielgruppe wird jetzt von jüngeren Freiwilligen unterstützt. Fast 100 Erledigungen wurden binnen einer Woche von rund 20 Freiwilligen übernommen. „Keine dieser Aktivitäten hätten wir so rasch umsetzen können, wenn wir nicht auf so viele engagierte Menschen und KooperationspartnerInnen zurückgreifen könnten. Denn nur gemeinsam können wir etwas bewegen!“, freut sich Sonnleitner.
Das Unabhängige LandesFreiwilligenzentrum wurde 2008 vom Sozialressort des Landes OÖ und dem Sozialministerium initiiert und ist das Kompetenzzentrum für freiwilliges Engagement in Oberösterreich.