Landeskorrespondenz
Projekt „Close To“ erreichte im vergangenen Jahr mehr als 800 Fahranfänger/innen. Präventionsarbeit wird auch heuer mit 13.200 Euro gefördert
(Presseaussendung vom 4.3.2020)
„In den vergangenen Jahren kam es in unserem Bundesland tragischerweise immer wieder zu Unfällen, bei denen Alkohol- oder Drogenkonsum die Ursache war. Um dem entgegenzuwirken, setzen wir im Bereich der Verkehrssicherheit auf Präventions- und Sensibilisierungsmaßnahmen, die am besten unter Gleichaltrigen funktionieren“, so Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.
Das Projekt „Close To“ zielt auf eine Präventionsmaßnahme besonders unter jungen Fahranfänger/innen ab. Diese Präventionsarbeit leisten junge Unfalllenker bzw. Unfalllenkerinnen, indem sie ihre persönliche Unfallgeschichte und die sich daraus ergebenden Konsequenzen referieren. Oft gehen diese Berichte im Zusammenhang mit der Unfallursache Drogen bzw. Alkohol unter die Haut. Anschließend wird in einer offenen Diskussionsrunde über das Fahren unter Alkohol- und oder Drogeneinfluss gesprochen.
Durch diese Form der Bewusstseinsbildung werden junge Menschen mit annähernd Gleichaltrigen konfrontiert, die schuldhaft einen Unfall verursacht haben. Die jungen Unfallfahrer/innen leisten im Rahmen einer Haftstrafe bzw. eines Straf- oder Verwaltungsverfahrens einen wichtigen Beitrag für die Sensibilisierung von Fahranfängern. Vorrangig ist das Projekt im Fahrschulbereich angesiedelt, kommt aber auch in Schulen und beim Bundesheer zur Anwendung.
"Diese nachhaltige Methode, bei der die Unfalllenker authentisch berichten, geht über die Selbstreflexion hinaus. Die teils dramatischen Erlebnisse dienen den Fahranfängern als wichtige Erkenntnis, wie risikoreich eine Alkohol- oder Drogenfahrt hinter dem Fahrzeugsteuer sein kann“, so Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.
Im Jahr 2019 konnten bei 40 „Close-To“-Einsätzen, insgesamt 809 (Fahr-)Schüler/innen in Oberösterreich erreicht werden. Wie der Projektbetreiber Forschungsgesellschaft Mobilität mitteilt, wurden in praktischen Umsetzungen seit Mai 2008 in Österreich bei 3.969 Einsätzen in Fahrschulen, Schulen, Kasernen, Lehrlingsausbildungsstätten und diversen Unternehmen über 130.761 junge Fahranfänger sensibilisiert. "Das CLOSE TO Projekt wird auch von Richter/innen in Österreich als alternative bzw. ergänzende Strafmaßnahme für junge Verkehrsstraftäter/innen angewandt. Ich freue mich, dass diese Präventionsarbeit fortgesetzt wird und fördere dieses Projekt heuer mit 13.200 Euro", so Steinkellner abschließend.