LR Anschober/Abschiebung: topintegrierte künftige Pflegeschülerin abgeschoben - Bundesregierung muss endlich Lösung schaffen für Asylwerber in Ausbildung

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 28.6.2018)

Vier Jahre (!) nach ihrem Antrag auf internationalen Schutz wurde Maryam aus Somalia mit ihrer Schwester und ihrer Mutter nach Bulgarien abgeschoben. Eine Woche danach stehen die drei vor der völligen Ungewissheit, was passieren wird, wovon sie leben werden und wie es weiter gehen soll. Alle drei waren bestens integriert in Oberösterreich. Maryams Schwester Nura studierte an der Pädagogischen Hochschule, Maryam selbst war Vorzugsschülerin an der Altenpflegefachschule in Steyr. Bei einer ersten Analyse des Falls zeigt sich rechtlich Fragwürdiges. Vor allem aber stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit, da an qualifizierten und gut ausgebildeten Altenpfleger/innen in Oberösterreich absoluter Mangel besteht: jedes Jahr fehlen derzeit jeweils 200 ausgebildete Fachkräfte - dadurch werden in Oberösterreich 2025 rund 1.500 Fachkräfte fehlen.

"In dieser Situation eine besonders engagierte und qualifizierte Schülerin abzuschieben, ist menschlich dramatisch, aber auch volkswirtschaftlich eine Absurdität. Die Bundesregierung schadet mit ihrer Ideologie der Wirtschaft und der Gesellschaft, es ist allerhöchste Zeit, endlich eine politische Lösung zuzulassen", übt Oberösterreichs Integrations-Landesrat Rudi Anschober vehemente Kritik und erneuert seine Forderung nach eine Abschiebestopp für gut integrierte Menschen in Ausbildung. 52.000 Menschen unterstützen bereits Anschobers Petition www.ausbildung-statt-abschiebung.at.

 

Anschober abschließend: "Es ist sehr positiv, dass sich Freiwillige weiterhin um die drei Frauen zu kümmern versuchen. Spenden sind eine wichtige Unterstützung".

 

Das SPENDENKONTO für Maryam, Nura und Aisha lautet:

Flüchtlingshilfe Ried

AT97 2032 0322 0272 6770

 

Nähere Informationen