LR Steinkellner: Ostumfahrung wurde ausreichend geprüft

Landeskorrespondenz

Jede Verzögerung des Projekts erhöht das Risiko eines späteren Baubeginns

 

(Presseaussendung vom 22.6.2018)

"In den vergangenen Tagen wurde das Thema Ostumfahrung zunehmend diskutiert und aus verschiedenen Blickwinkeln erörtert. Dabei sind einige falsche Eindrücke entstanden, welche richtiggestellt werden müssen", erklärt Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.

 

Vorwurf: "Vollkommene Unterschätzung des zukünftigen Anteils des Durchgangverkehrs auf der Ostumfahrung"

Sicherlich entstehen bei Fertigstellung einer durchgängigen Autobahnachse von Deutschland über Tschechien an die oö. Landesgrenze höhere Verkehrsbelastungen. Aber das Bild, welches die Projektgegner zu zeichnen versuchen, ist nicht korrekt.  Tatsache ist aber, dass mit der Verknüpfung der A7/A1 und der S10 bereits eine durchgehende Autobahnverbindung besteht.

Im Zuge der Korridoruntersuchung, bei  der alle Trassenmöglichkeiten untersucht wurden, floss natürlich auch die Entwicklung des Durchgangsverkehres ein. Das gesamte Verkehrsaufkommen am Grenzübergang Wullowitz betrug 2012 rund 6.000 Kfz/24h. Der Durchgangsverkehr von Tschechien durch das Untersuchungsgebiet Linz beträgt ca. 1.200 Kfz/24h in beiden Richtungen. Die restlichen Kfz sind Quell/Zielfahrten bis/von Linz (wie in der Grafik übersichtlich dargestellt).

 

In weiteren Untersuchungen und Variantenvergleichen wurden auch mehrere Szenarien der Entwicklungen berücksichtigt. Anhand der Prognoseunterlagen von der ASFINAG im Zuge der Verlängerung der S10 Nord wurde mit einem Gesamtverkehrsaufkommen von 15.000 Kfz/Tag (Grenze Wullowitz) kalkuliert Es wird festgehalten, dass es sich beim prognostizierten Wert um das gesamte Verkehrsaufkommen handelt und kein reiner Durchzugsverkehr durch Linz ist. Selbst bei einem 5-fach erhöhten Anteil des Durchgangsverkehrs würde dieser Verkehrsanteil in Linz nur auf ca. 6.000 Kfz/24h steigen.

 

Fehlende Berücksichtigung der sich ergebenden Vorteile

"Die neue Umfahrung kann nur dann kommen, wenn auch alle notwendigen Schutzmaßnahmen für Mensch, Tier und Umwelt umgesetzt werden. Bei Genehmigung der Trasse, werden diese im Rahmen der rechtlichen Projektverfahren detailliert bestimmt. Dieser Fakt wird von den Trassengegnern konsequent unter den Teppich gekehrt", unterstreicht Steinkellner.

 

Festzuhalten ist, dass im Rahmen der Korridoruntersuchung mit zehn Regionskonferenzen seit dem Jahr 2012 verschiedenste Alternativvarianten untersucht wurden, um eine Vorzugsvariante zu ermitteln. Um ein bestmögliches Gesamtkonzept verwirklichen zu können, wurden die Ziele:

 

- Effiziente Verbindung der A1 Westautobahn und der A7 Mühlkreisautobahn

- Entlastung der A7 im Linzer Stadtgebiet vom Durchgangsverkehr

- Stärkung der Position des oö. Zentralraumes im internationalen Wettbewerb

verfolgt.

Ziel der Korridoruntersuchung war jedoch keineswegs ein abgeschlossenes Einreichprojekt zu entwickeln, sondern lediglich Varianten auszuscheiden, welche verkehrlich oder technisch ungeeignet sind bzw. offensichtlich nicht raum- und umweltverträglich sind. Durch die Gegenüberstellung der verschiedenen Varianten konnte eine Vorzugsvariante ermittelt werden, welche nun durch ein Raumordnungsprogramm gesichert werden soll. Dabei ist verankert, dass ein Großteil der geplanten Trassenführung unterirdisch verlaufen soll (siehe Abbildung 2) was für zusätzliche Entlastungseffekte sorgt. Im Zuge einer detaillierten Projekterarbeitung werden sämtliche Anliegen bestmöglich berücksichtigt. Um die Auswirkungen des Projekts auf Mensch, Raum und Umwelt auf ein vertretbares Ausmaß einzugrenzen, werden entsprechende Schutzmaßnahmen zu gegebenem Zeitpunkt erarbeitet werden.