Page 30 - Unser Oberösterreich
P. 30
KULTUR Illustration / Götz Lanzelot Fischer
Verlosung
Wir verlosen
3 x 2 Eintrittskarten für
die Vorstellung am
27.11.2022, 19.30 Uhr.
Mitmachen unter www.unserooe.at
Teilnahmeschluss: 9. Oktober 2022
Keine Barablöse, ohne Gewähr
Emmerich Kálmáns „Gräfin Mariza“ als
Echo ihrer Zeit, inszeniert von Thomas Enzinger
Spätestens seit der Uraufführung der „Csárdásfürstin“ 1915 gehört der
Komponist Emmerich Kálmán zu den ganz Großen im Operettenolymp.
uf der ganzen Welt rissen sich die Theater um ihn und gieteam mit Thomas Enzinger an der Spitze auch Kálmáns
Adas Publikum gierte nach seinen Melodien, die in ih- Erfolgsstück annehmen wird.
rer schwermütigen Ausgelassenheit genau den Nerv jener
weltpolitisch so unruhigen Zeit trafen. Die Messlatte lag Mondän und modern
also hoch, als es darum ging, diese Erfolgsgeschichte mit Emmerich Kálmán legte auch großen Wert darauf, dass die
weiteren Werken fortzusetzen. Handlung seiner Operette nicht bieder-altbacken daher-
kommt, sondern ebenso mondän wie modern. Das Para-
„Gräfin Mariza“ ist eine Operette wie aus dem Bilderbuch: doxe an der „Gräfin Mariza“ ist nun, dass ihre Modernität
Die Weite der ungarischen Puszta; ein verarmter adeli- in ihrer Rückwärtsgewandtheit liegt: 1924 unter größtem
ger Liebhaber; eine attraktive, selbstbewusste Gräfin; ein Jubel am Theater an der Wien aus der Taufe gehoben, er-
kreuzfideler Buffo; eine muntere Soubrette; anrührende zählt dieses Werk von der Sehnsucht nach einer vergange-
Walzerweisen und feurige Csárdásnummern. Doch all nen Epoche; nach einer Zeit, als Österreich und Ungarn
diese Zutaten ergeben noch lang kein erfolgreiches Ge- noch zusammengehörten, als es noch einen Kaiser gab, als
samtkunstwerk, wenn sie nicht mit größter Könnerschaft, der Adel noch eine politische und gesellschaftliche Funk-
erlesenem Geschmack, aufrichtigem Gefühl und einer ge- tion hatte. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges 1918
hörigen Portion Humor miteinander kombiniert werden. schien dies unweigerlich verloren. Und so entwerfen die
Emmerich Kálmán und seinen Librettisten ist das bei ihrer Librettisten Brammer und Grünwald Figuren, die heimat-
1924 uraufgeführten „Gräfin Mariza“ selbstverständlich los geworden zu sein scheinen, und gerade deshalb alles
auf das Beste gelungen. daran setzen, die große Liebe zu finden, damit sie wieder
Halt gewinnen.
Und so leiden und fiebern seitdem Generationen von Lieb-
haberinnen und Liebhabern der leichten Muse mit dem „Gräfin Mariza“: Premiere am 22. Oktober 2022,
mittellosen Grafen Tassilo, der sich in die schöne Mariza 19.30 Uhr. Die nächsten Vorstellungen: 27.,
verliebt. Doch es dauert einen kurzweiligen Operetten-
abend, bis beide tatsächlich zueinander finden. Das Lan- 29. Oktober, 5., 27. November, 1., 16.,
destheater freut sich, dass sich nach dem großen Erfolg 31. Dezember (Silvestervorstellung) 2022,
von Franz Lehárs „Der Graf von Luxemburg“ dasselbe Re- Großer Saal Musiktheater
30